Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2004/02/c_132.php 29.05.2015 00:25:00 Uhr 02.12.2024 02:48:37 Uhr |
Neue Kindergartenuntersuchung soll frühzeitig Kinder fördern
Der Kinder- und Jugendärztliche Dienst (KJÄD) der Landeshauptstadt Dresden begleitet bereits seit Jahren die Gesundheitsvorsorge der Kinder und Jugendlichen unserer Stadt. Die Ärzte des Gesundheitsamtes untersuchen in Kindergärten und Schulen, beraten Eltern bei der optimalen Förderung ihrer Kinder und organisieren Projekte, wie zum Beispiel „Das Gesunde Pausenbrot“. Außerdem beurteilen sie vor der Einschulung eines Kindes, ob es den Anforderungen des Schulalltags bereits gewachsen ist. Vor kurzem gab es einige Veränderungen in den Rechtsgrundlagen der Arbeit des KJÄD. So sieht eine Novellierung im Gesetz über Kindertageseinrichtungen nun vor, dass der Entwicklungsstand eines Kindes bereits im Alter von vier Jahren überprüft wird.
Diese neue Kindergartenuntersuchung wird sachsenweit seit 2003 angeboten. Sie findet in der Regel mindestens zwei Jahre vor der regulären Einschulung statt. Im Schuljahr 2003/2004 werden somit alle Kinder untersucht, die 2006 in die Schule kommen sollen. Der KJÄD der Landeshauptstadt Dresden geht dazu in alle Kindergärten, um die Entwicklung des Kindes in dessen gewohnter Umgebung zu erfassen. Die Eltern werden zuvor informiert und müssen der Untersuchung zustimmen. Folgende spielerische Tests finden vor Ort statt: Sehtest mit einer Sehtafel, Hörtest mit Ohrstecker oder mit Kopfhörern, die Beurteilung motorischer Fähigkeiten in kleinen „Sportaufgaben“ wie Springen und Balancieren sowie die Sprachbeurteilung anhand eines Spiels, entwickelt von der Gesellschaft für Sprachpädagogik. Auch eine Impfberatung kann erfolgen, wenn die Eltern den Impfausweis mitgeben. Eine körperliche Untersuchung findet jedoch nicht statt
Die Eltern erfahren nach der Untersuchung schriftlich und vertraulich vom Befund. Auf Wunsch können sie auch selbst dabei sein oder die Erzieherin dazu bevollmächtigen. Die Ärzte empfehlen den Eltern eine weiterführende Diagnostik bzw. Förderung und eine Beratung beim niedergelassenen Kinderarzt.
Die Kindergartenuntersuchung wurde in Sachsen etabliert, weil immer häufiger Entwicklungsauffälligkeiten bei Kindern zu beobachten waren. Die Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchungen zeigen, dass Sprachstörungen, Sehbehinderungen, motorische und psychosoziale Probleme keine Seltenheit mehr sind. Seit etwa zehn Jahren können wegen dieser Defizite etwa zehn Prozent der Kinder nicht altersgerecht eingeschult werden. Dieser relativ hohen Zahl von Rückstellungen will der KJÄD möglichst frühzeitig entgegenwirken. So soll der Übergang vom Kindergarten zur Schule nicht zum Stolperstein werden. Mit dem Leitgedanken „Wer PISA auf den Beginn der Schule legt, kommt sechs Jahre zu spät!“ wollen die Ärzte des KJÄD schon in den ersten Lebensjahren des Kindes späteren Lernprobleme und Verhaltenstörungen vorbeugen.
Die Kindergartenuntersuchung ersetzt nicht die Einschulungsuntersuchung, die als Pflichttermin weiterhin bestehen bleibt. Beide Leistungen des KJÄD sollen gemeinsam dazu beitragen, die Schuleingangsphase zu verbessern. Dennoch betont der KJÄD, dass er nur eine beratende Funktion übernimmt. So ersetzt die Kindergartenuntersuchung auch nicht die regelmäßigen Vorsorgebesuche beim niedergelassenen Kinderarzt. Die Verantwortung für die optimale Entwicklung eines Kindes verbleibt letztendlich also immer bei den Eltern. Denen steht der Kinder- und Jugendärztliche Dienst gern begleitend zur Seite.
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