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Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

Am Tag zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus, 27. Januar 2004, wird auf dem städtischen Urnenhain Dresden-Tolkewitz eine Gemeinschaftsgrabanlage eingeweiht. Sie ist die letzte Ruhestätte für 242 Opfer der nationalsozialistischen Euthanasie-Verbrechen von 1940 bis 1941 in Pirna-Sonnenstein. Mit einem gemeinsamen Gedenken ehren die Anwesenden jedes Opfer mit einer Rose, die an der Beisetzungsfläche zwischen dem Namensstein und dem Grabstein niedergelegt wird. Dafür liegen 242 Rosen bereit. Die Gedenkfeier zu der Oberbürgermeister Ingolf Roßberg einlädt, beginnt 15 Uhr auf dem Friedhof Tolkewitz, Wehlener Straße 15. Die Dresdnerinnen und Dresdner sind dazu eingeladen.

Den 27. Januar erklärte der Bundespräsident 1996 zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Erinnern, das in die Zukunft wirkt: neben Trauer über Verlust und Leid soll die Form des Gedenkens auch jeder Gefahr der Wiederholung entgegenwirken.

Schloss Sonnenstein in Pirna an der Elbe wurde seit 1811 als Nervenheilanstalt genutzt. In der für ihre humanistische Tradition berühmten ehemaligen Heil – und Pflegeanstalt Pirna-Sonnenstein ermordeten die Nationalsozialisten in den Jahren 1940 und 1941 etwa 15.000 vorwiegend psychisch kranke und geistig behinderte Menschen. Sie wurden im Rahmen der „Euthanasie-Aktion T4“ in einer Gaskammer umgebracht. Erst nach 1989 drang der fast vergessene Massenmord allmählich wieder in das öffentliche Bewusstsein. Bürgerinnen und Bürger der Stadt Pirna sowie Angehörige der Ermordeten engagierten sich gegen das Vergessen. Im Juni 2000 wurde die Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein als Teil der Stiftung Sächsische Gedenkstätten eingeweiht. Eine Dauerausstellung informiert über die „Euthanasie“ - Verbrechen und die Ermordung von Häftlingen aus Konzentrationslagern auf dem Sonnenstein.

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