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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2003/08/c_652.php 29.05.2015 00:12:49 Uhr 17.07.2024 08:46:23 Uhr

Gewerbliche Wirtschaft in Dresden – ein Jahr nach der Flut

Durch das Amt für Wirtschaftsförderung wurden mehr als 3.500 in Dresden vom Hochwasser betroffene Unternehmen betreut und umfassend zu Sach- und Finanzhilfen beraten. Dies erfolgte in mehr als 750 Einzelgesprächen vor Ort unmittelbar in den ersten zwei Wochen nach dem Hochwasser, in den folgenden Monaten auch telefonisch (u. a. über extra geschaltete Telefon-Hotlines täglich von 8 bis 18 Uhr) sowie in einer zentralen Beratungsstelle im Rathaus (gemeinsam mit Vertretern der Sächsischen Aufbaubank, der Industrie- und Handwerkskammer und der Handwerkskammer). Die entstandenen Schäden in den Firmen belaufen sich auf über 260 Mio Euro.

Arbeitskräfte:
82 Prozent der betroffenen Unternehmen haben bis zu 10 Arbeitskräfte, nur 2 Prozent der betroffenen Unternehmen haben über 50 Arbeitskräfte.
Schadenshöhe:
38 Prozent der betroffenen Unternehmen haben Schäden bis 15.000 Euro 26 Prozent der betroffenen Unternehmen haben Schäden über 15.000 bis 50.000 Euro 11 Prozent der betroffenen Unternehmen haben Schäden über 100.000 Euro
Branchenverteilung: (Näherungswerte)
40 Prozent Handel und Gastronomie
20 Prozent Bauwesen
15 Prozent Dienstleistung
10 Prozent Gesundheitswesen
6 Prozent Produzierendes Gewerbe
9 Prozent
Sonstige Hochwasserförderprogramme:
Wurden aufgelegt von Bund und Freistaat Sachsen, Antragstellung bei der Sächsischen Aufbaubank (SAB), Auszahlung durch die SAB
1. Soforthilfe 500 Euro pro Arbeitsplatz Programm am 30. September 2002 geschlossen Auszahlung an Unternehmen zu 100 Prozent erfolgt
2. Soforthilfe max. 15.000 Euro Programm am 31. Dezember 2002 geschlossen Auszahlung an Unternehmen zu 100 Prozent erfolgt
3. Hochwasserhilfsfonds (35 Prozent Grundförderung) Programm am 31. Mai 2003 geschlossen Bescheiderteilung bis auf Einzelfälle erfolgt
4. GA-Sonderprogramm Hochwasser Programm am 31. Mai 2003 geschlossen Bescheiderteilung bis auf Einzelfälle erfolgt

Auszahlung weiterer Finanzhilfen durch Amt für Wirtschaftsförderung:
Zuwendung aus Bundesmitteln
in Höhe von max. 1.000 Euro pro Unternehmen:
2.235 Anträge der Firmen bewilligt und ausgezahlt.
Spenden aus der Wirtschaft und aus Sammlungen:
Hier konnten insgesamt 464.051,30 Euro vergeben werden. Die größten Spenden kamen von der Volkswagen AG, dem Ostdeutschen Sparkassen- und Giroverband, Spar e. V. und vom Landkreis Oberallgäu.
Spenden über Härtefallrichtlinie:
Bis Juli 2003 wurden über den Spendenbeirat insgesamt 98 Einzelspenden für besonders betroffene Kleinunternehmen (i.d.R. mit bis zu fünf Beschäftigten) in einer Gesamthöhe von 728.139 Euro bewilligt.
Zuwendungen aus Bundesmitteln:
Gemäß Stadtratsbeschluss vom 9. Mai 2003 werden Mittel an Unternehmen ausgereicht, bei denen auch nach Inanspruchnahme der staatlichen Finanzierungshilfen noch erheblicher Finanzbedarf besteht (vorrangig produzierendes Gewerbe) - bisher wurden 1.614.000 Euro an 39 Unternehmen ausgereicht.

Bereits kurz nach dem Hochwasser waren die meisten Firmeninhaber entschlossen, trotz erheblichem Insolvenzrisiko und enormen physischen und psychischen Belastungen den Geschäftsbetrieb weiterzuführen. Zu dieser Entscheidung hat auch die hohe Motivation der Mitarbeiter der betroffenen Unternehmen beigetragen.
Nunmehr sind die Schäden zum Großteil beseitigt bzw. es wird weiter mit Hochdruck daran gearbeitet, obwohl es oft Engpässe in der Ersatzteilbeschaffung bzw. der Bindung spezieller Gewerke gab.

Ein erhöhter Anstieg von Insolvenzen durch das Hochwasser 2002 ist nicht zu verzeichnen. Die finanzielle Unterstützung der Unternehmen durch Förderprogramme von Bund und Land und zahlreiche Spenden, die intensive Beratung und Betreuung durch das Amt für Wirtschaftsförderung sowie IHK und Handwerkskammer und nicht zuletzt die Verlängerung der Insolvenzantragsfrist bis zum 30. Juni 2003 sind Ursache dafür, dass der befürchtete Anstieg ausgeblieben ist.Der verschwindend geringe Teil von hochwasserbetroffenen Unternehmen mit Insolvenzanträgen war nach unseren Erkenntnissen bereits vor der Flut mit Liquiditätsproblemen behaftet.

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