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Erster Baggerhub für den des Krematorium Dresden-Tolkewitz

Am 24. Juni fand im Beisein des Wirtschaftsbürgermeisters Dirk Hilbert, der diesen Termin in Vertretung des Oberbürgermeisters wahrnahm, der erste Baggerhub für den Neubau des Krematoriums Dresden-Tolkewitz auf der Wehlener Straße 17 statt.

Das Krematorium wird vom Städtischen Friedhofs- und Bestattungswesen Dresden betrieben und erhält in den nächsten Monaten einen neuen Kremationstrakt. In dem neuen Gebäude werden drei Etagenöfen installiert, die den Forderungen des Umweltschutzes für das nächste Jahrzehnt entsprechen. Der zukünftige Einbau eines weiteren Ofens ist möglich. Dafür wird der kompakte Schornstein bereits vierzügig ausgerüstet. Übereinstimmend mit den Forderungen des Denkmalschutzes gestattet es die erarbeitete Lösung, das historische Krematorium wieder in seiner Ursprünglichkeit darzustellen. Entsprechend der Vorgaben von Umweltschutz und Kremationstechnik einigte man sich auf eine Schornsteinhöhe von 18 Metern. Dabei mussten u. a. die Höhen der umstehenden Bäume beachtet werden. Eine Fotosimulation half bei der Entscheidung. Zum Schutz vor Hochwasser und steigendem Grundwasser werden die zwei Untergeschosse in einer „weißen Wanne“ (wasserundurchlässiger Beton) ausgeführt. Das neue Technikgebäude soll 2004 in Betrieb genommen werden.
Die Gesamtkosten der Maßnahme betragen ca. 6.500.000 Euro, allein 3.200.000 Euro davon für die technischen Anlagen. Unter der Projektleitung des Hochbauamtes der Landeshauptstadt werden insgesamt 20 Fachlose öffentlich ausgeschrieben und vergeben. Der Betrieb des Krematoriums wird durch die Bauarbeiten nicht unterbrochen.

1911 projektierte der Architekt Fritz Schumacher das Krematorium Dresden-Tolkewitz. Der denkmalgeschützte Reform-Architektur-Bau (1) war für jährlich 900 Einäscherungen vorgesehen. Im Laufe der Jahrzehnte erfolgten mehrmals Um- und Anbauten. Gegenwärtig werden jährlich ca. 7200 Einäscherungen durchgeführt.

Der Neubau am Standort war erforderlich, nachdem bereits 1997 begonnene Planungen und Untersuchungen ergaben, dass der Einbau einer neuen Krematoriumsanlage in den Altbau nicht möglich ist. Grundlage des Bauvorhabens ist die 1997 in Kraft getretene Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV 27), nach der die 1995 in Betrieb genommene vorhandene Anlage eine Betriebserlaubnis bis Dezember 2003 erhielt. Diese Betriebserlaubnis wurde inzwischen bis zum 31. Dezember 2004 verlängert.

In einem weiteren Bauabschnitt soll ab 2005, vorbehaltlich der Finanzierbarkeit, neben dem Abbruch der Anbauten des Altbaus, auch eine sinnvolle Nutzung des ursprünglichen Objektes hergestellt werden. Im Erdgeschoss des Hauptgebäudes könnte eine bürgerfreundliche Annahme, ein Verabschiedungsraum und ein zusätzlicher Feierraum eingebaut werden. Aus heutiger Sicht betragen die Kosten dafür ca. zwei bis drei Millionen Euro.

(1) Reform-Architektur: letzte Phase der Jugendstilarchitektur, in Dresden gibt es neben dem Krematorium Tolkewitz zwei weitere bedeutende Reform-Architekturbauten: das Tessenow-Haus in Hellerau und die Christuskirche in Strehlen

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