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"Position in der Mitte mit Aktivität und Gestaltungswillen füllen" - EU-Projekt ENLARGE-NET vernetzt Sachsen, Niederschlesien und Nordböhmen

Zum Startschuss für das EU-Projekt ENLARGE-NET trafen sich heute etwa 350 Vertreter von Unternehmen, Verwaltungen, wissenschaftlichen und anderen Einrichtungen aus Niederschlesien, Nordböhmen und Sachsen bei der Auftaktkonferenz im Sächsischen Landtag. Staatsminister Horst Rasch gratulierte der Landeshauptstadt zunächst dazu, dass sie mit ihrem Projektantrag als einziges deutsches Projekt in diesem Programm eine Förderung aus Brüssel erhalte. Mit rund 500.000 EURO wird das Projekt von Brüssel unterstützt. „Mit der EU-Erweiterung rückt Sachsen in eine Position der Mitte, die mit Aktivität und Gestaltungswille gefüllt werden muss“, sagte Rasch. Dies setze die Stadt Dresden mit den Partnern im kommunalpolitischen Bereich im Projekt ENLARGE-NET um.

Praktische, kommunikative Netze wollen die Partner mit dem EU-Projekt schaffen. Dresdens Oberbürgermeister Ingolf Roßberg zählte einige Ziele für ENLARGE-NET – das „Erweiterungs-Netz“ auf. So sollen zum Beispiel touristische Werbung und die Arbeit an der Verkehrsinfrastruktur in gemeinsamen Projekten von den fünf Arbeitsgruppen Personalentwicklung, Soziales, Regionalplanung, Umwelt/Katastrophenschutz und Wirtschaft/Tourismus in konkrete Förderanträge verwandelt werden.

„Die Umwelt kennt keine Grenzen“, fügte Jiri Sulc, der Regionspräsident des Bezirkes Usti, hinzu und betonte, dass eines der Ziele auch die Beseitigung des schlechten Image des „schwarzen Dreiecks“ und der Umweltprobleme sei. Am verbindenden Fluss Elbe müsse auch im Krisenmanagement stärker zusammengearbeitet werden, wie die Hochwasserkatastrophe im vergangenen Sommer deutlich gemacht hat. Durch gegenseitiges Kennenlernen und stärkere Zusammenarbeit könnte den Befürchtungen gegenüber der EU-Erweiterung, die es auf allen Seiten gebe, entgegengewirkt werden, so Sulc

Mit Niederschlesien verbinden Dresden und die Region Dresden vor allem im Sozialbereich bereits einige Kooperationen. Erst vor kurzem trafen sich Vertreter von Dresdner Krankenhäusern und weitere Fachleute aus dem Gesundheitswesen mit Partnern in Breslau, um über konkrete Kooperationen zu beraten. „Angesichts der Umstrukturierung des Gesundheitswesens in Polen können wir in diesem Bereich viel von den sächsischen Partnern lernen“, sagte der Vertreter des niederschlesischen Marschallamtes, Zbigniew Dynak.

Das Projekt zur „Grenzübergreifenden Zusammenarbeit zwischen Städten und Regionen in Sachsen, Niederschlesien und Nordböhmen in Vorbereitung auf die EU-Erweiterung - ENLARGE-NET” wird von der Landeshauptstadt Dresden koordiniert. Der Startschuss für das zweijährige Projekt fiel heute mit der Auftaktkonferenz. In den kommenden Monaten folgen Workshops in den verschiedenen Arbeitsgruppen mit den beteiligten Partnern (Regierungspräsidium Dresden, Stadt Chemnitz, Marschallamt der Wojewodschaft Niederschlesien, Stadt Breslau, Bezirk Usti, Stadt Usti, Institut für ökologische Raumentwicklung Dresden e.V. und Sächsisches Kommunales Studieninstitut). „Die Arbeitsgruppen haben konkrete Arbeitsaufgaben und werden wissenschaftlich durch das Institut für ökologische Raumentwicklung begleitet“, erläuterte OB Roßberg

Prof. Dr. Bernhard Müller, Direktor des Instituts für ökologische Raumentwicklung betonte die Notwendigkeit des Projektes: „Die EU-Erweiterung bietet neue Herausforderungen und die Förderkulissen verändern sich. Die ostdeutschen Regionen müssen verstärkt neue Wege gehen, um finanzielle Mittel für ihre weitere Entwicklung zu erhalten. Nur wer erfolgreich neue Kooperationsmöglichkeiten ergreift, kann die großen Potenziale nutzen, die sich jetzt ergeben ― beispielsweise: Ausbau deutsch-polnisch-tschechischer Unternehmensnetzwerke, Zusammenarbeit deutscher und polnischer Messestandorte, grenzüberschreitende Vermarktung sportlicher Großereignisse, Kooperation bei der grenzüberschreitenden Abstimmung von Infrastrukturausbau und Umweltschutz sowie Entwicklung gemeinsamer Tourismuskonzepte.“

Bereits am Montag hatten sich die politischen Spitzen der beteiligten Städte, Regionen und Einrichtungen im Lenkungsausschuss des Projektes unter Leitung von Dresdens Oberbürgermeister Ingolf Roßberg getroffen: Regierungsvizepräsidentin Dr. Irmgard Weiß (Dresden); Bürgermeister Berthold Brehm (Chemnitz); Jaroslaw Obremski, Vizepräsident von Breslau; Zbigniew Dynak, Abteilungsleiter im Marschallamt der Wojewodschaft Niederschlesien; Petr Gandalovic, Primator von Usti nad Labem; Pavel Tosovsky, stellvertr. Hauptmann der Region Usecky kraj; Prof. Bernhard Müller, Direktor des Instituts für ökologische Raumentwicklung Dresden e.V. und Gesine Wilke, Geschäftsführerin des Sächsischen Kommunalen Studieninstitutes.

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