Gefährden neue historische Funde die Tiefgarage Neumarkt?

Nach den neuen Funden am Dresdner Neumarkt warnt Bürgermeister Herbert Feßenmayr: „Es dürfen jetzt keine voreiligen Schlüsse gezogen werden. Erst nach genauer Prüfung der Funde und nach Abwägung aller Belange können alle Beteiligten eine sachlich korrekte Entscheidung treffen."

Bei den derzeit laufenden Ausgrabungen an der Baustelle für die Tiefgarage am Neumarkt haben Archäologen Reste einer Barbakane, ein bei mittelalterlichen Befestigungsanlagen dem Außentor vorgelagertes Außenwerk, entdeckt. Dabei handelt es sich auch um die Frauentorbrücke und Teile der Frauenbastion. Diese Anlagen waren Bestandteil der ehemaligen Stadtbefestigung, bis sie durch die Einbeziehung des Gebietes um die Frauenkirche in das mittelalterliche Stadtgebiet aufgegeben worden sind. Derzeit untersucht das Landesamt für Archäologie die Bedeutung der Funde. In der nächsten Woche sollen erste Ergebnisse vorliegen.

Eine Arbeitsgruppe unter Leitung von Bürgermeister Feßenmayr untersucht gemeinsam mit den Investoren der Tiefgarage Neumarkt Lösungsmöglichkeiten, um den Bau der Tiefgarage nicht scheitern zu lassen. Oberbürgermeister Ingolf Roßberg: „Die Landeshauptstadt hat kein Interesse daran, dass die Investitionen am Neumarkt ins Stocken geraten. Allerdings müssen wir auch verantwortungsbewusst mit den neuen Funden umgehen, da es sich für Dresden um wichtige historische Dokumente der mittelalterlichen Stadtgeschichte handelt."

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