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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2003/02/c_172.php 29.05.2015 00:06:23 Uhr 17.07.2024 08:46:58 Uhr

7,8 Millionen Euro für die Beseitigung von Flutschäden an städtischen Gewässern

Zwischen der Landeshauptstadt Dresden und der Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen wurde jetzt ein Vertrag über die Beseitigung von Hochwasserschäden an städtischen Gewässern II. Ordnung (Bäche) in Höhe von 7,8 Millionen Euro abgeschlossen. Grundsätzlich ist die Landeshauptstadt Dresden für den Hochwasserschutz und die Erhaltung dieser Gewässer zuständig. Das Ausmaß der Schäden übersteigt aber die finanziellen Möglichkeiten der Stadt. Der Freistaat hat deshalb den sächsischen Kommunen Unterstützung durch die Landestalsperrenverwaltung angeboten. Noch 2002 hat das Umweltamt die Schäden erfasst und an die Landestalsperrenverwaltung gemeldet. Damit konnte die Planung und Vorbereitungen beginnen, so dass jetzt die Bauleistungen im vollen Umfang anlaufen können.

Mit dem jetzt geschlossenen Vertrag, und Dank der Unterstützung des Freistaates Sachsen, kann Dresdens Umweltamt eigenverantwortlich, zügig und gründlich alle Hochwasserschäden an diesen Gewässern beseitigen. Die Stadt erhält rückwirkend die Mittel für schon beseitigte Schäden. Sanierungskonzepte, Planungen und alle Bauausführung stimmt die Landeshauptstadt inhaltlich mit der Landestalsperrenverwaltung ab und führt dann als Bauherr die Arbeiten durch. Der Vertrag sieht auch die Möglichkeit vor, mit fortschreitendem Planungsstand nachträglich Leistungen zu vereinbaren.

Fachlich betreut durch Beauftragte der Landestalsperrenverwaltung werden auf über 340 Baustellen Böschungen wieder hergestellt, Rückhaltebecken erneuert und Ufermauern instandgesetzt. Die Schadensumme beträgt insgesamt etwa 7,8 Mill. Euro.In einer Datenbank zu den "Hochwasserschäden an den Gewässern zweiter Ordnung" sind alle Einzelschäden an Bächen im Stadtgebiet Dresden aufgelistet.

Bereits begonnen und teilweise abgeschlossen wurde die Beseitigung von ca. 116 Schäden.
So wurden bereits ca. 125.900 Euro investiert, um das zerstörte Ufer des Keppbaches teilweise wieder herzustellen und den Bach tiefer und breiter zu machen.
Die Böschung am Kaitzbach, die teilweise in das Naturbad Mockritz gerutscht war, wird für ca. 80.000 Euro wieder repariert. Diese Maßnahme wird einer Ausgleichsmaßnahme für den Bau der Bundesautobahn A17 zugeordnet.
Der vom Lotzebach überflutete Damm entlang der Bahnanlagen der Deutschen Bahn soll für ca. 200.000 Euro wieder hergestellt werden. Am Tännichtgrundbach an der Bundesstraße 6 mussten die Sedimentablagerungen im Durchlass beseitigt werden. Kosten dafür: ca. 110.000 Euro.
Der Weißiger Dorfbach hatte die Anliegergrundstücke überflutet. Das Rückhaltebecken ist bereits beräumt. Instand gesetzt wird noch der Damm des Dammbachteiches, beides zusammen kostet ca. 341.500 Euro.
Das Gewässerprofil am Keppbach, zwischen Dresdner Straße und Pillnitzer Straße, war total zerstört und wird gegenwärtig wieder hergestellt. Am Weißiger Dorfbach in Höhe der Straße "Am Weißiger Bach" werden gerade die Böschungsschäden beseitigt und das Gewässer teilweise offengelegt. Am Kaitzbach wird der gesamte Abschnitt an der Gostritzer Straße für ca. 90.000 Euro aufgeweitet und teilweise renaturiert.

Weitere 224 Schäden sind noch zu beseitigen.
In der Ortslage Wilschdorf überflutete die Bartlake durch einen Rückstau die Anliegergrundstücke. Um das zukünftig zu verhindern ist geplant, für ca. 420.000 Euro den Bach naturnah auszubauen und offen zu legen.
Neue Hochwasserrückhaltebecken werden u.a. am Schelsbach, zwischen Flughafen und Lausa, am Lotzebach in Brabschütz-Rennersdorf und am Schönfelder Bach für insgesamt ca. 400.000 Euro entstehen.
Während des Hochwassers schob der Kaitzbach viel Schlamm und Geröll in den Carolasee im Großen Garten. Das soll künftig durch eine spezielle Auffangeinrichtung im Bach, in Höhe des Gustav-Adolf-Platzes, verhindert werden. Die Kosten dafür betragen ca. 110.000 Euro. Im Pressgrund ist das Bachbett und die Stützmauern der Kucksche noch beschädigt. Die Instandsetzung wird ca. 200.000 Euro kosten.
Um den Gewässern möglichst ihren natürlichen Lauf zu lassen, ist der Ausbau der Bäche, entsprechend ihres natürlichen Verlaufes an vielen Stellen sinnvoll.
Für ca. 360.000 Euro ist ein naturnaher Gewässerausbau am Gompitzer Graben, Höhe Gompitzer Straße, und am Kaitzbach, in Höhe der Kleingartenanlage Kaitzbachstrand vorgesehen. Der Weidigtbach wird für 400.000 Euro bis zur Ockerwitzer Allee offengelegt. Das heißt, der vorher unterirdisch in Rohren fließende Bach wird künftig wieder oberirdisch fließen. Gleiches ist u.a. für den Wiesengraben in Weißig geplant.

Zur Zeit arbeiten sieben Planungsbüros und neun sächsische Firmen an der Beseitigung der Schäden. Aufträge in Höhe von 987.684 Euro sind bisher vergeben worden. Davon umgesetzt ist fast die Hälfte. Für die Beseitigung geringfügiger Schäden wurden durch das Umweltamt 90 ABM - Kräfte für 6 Monate beantragt.

Weitere Vereinbarungen mit der Landestalsperrenverwaltung, analog der jetzt getroffenen, sind geplant für die dringenden Maßnahmen im Plauenschen Grund zum Schutz des Hauptbahnhofs und der Innenstadt gegen Hochwässer der Weißeritz. Ebenso vordringlich muss ein wirksamer Schutz gegen Hochwasser der Elbe, für die Wilsdruffer Vorstadt und für die Stadtteile Trachau, Trachenberge und Kaditz-Mickten vorgesehen werden.

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