Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2002/12/c_3965.php 29.05.2015 00:02:06 Uhr 17.11.2024 02:15:27 Uhr |
Dresdner Elbtal soll Weltkulturerbe werden
Landeshauptstadt bewirbt sich um die Anerkennung durch die UNESCO
In der heutigen Pressekonferenz informierte der erste Bürgermeister, Dr. Lutz Vogel über die Dresdner Bewerbung als Weltkulturerbe.
Die Stadt Dresden stellt den Antrag, das Dresdner Elbtal entsprechend der "Konventionen zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt" der "United Nations Educational Scientific and Cultural Organisation" (UNESCO) von 1972 als "sich weiterentwickelnde Kulturlandschaft",in die Liste der Welterbestätten aufzunehmen und übergibt dazu den Antrag an das Sächsische Staats- ministerium für Wissenschaft und Kunst zur Weiterleitung an die UNESCO in Paris.
Der Antrag bezieht sich auf die in der Welt einzigartige Stadtlandschaft des Elbtales, zwischen dem Dorf Söbrigen bei Schloss Pillnitz im Osten bis zum Schloss Übigau im Westen. Ein unvergleichlicher Zusammenhang von Stadt und Landschaft repräsentiert das Dresdner Elbtal. Ausgehend von der höfischen Festkultur des Barocks entwickelte sich über die Jahrhunderte eine Harmonie von Natur und Kultur. Landwirtschaftliche Nutzung, Architektur, Gärten und Technik verbinden sich zu einem außergewöhnlichen Ganzen.
Mit der Anerkennung als Weltkulturerbe erhielte Dresden ein international werbewirksames Prädikat, mit dem die Stadt in vorderster Reihe des globalen Wettbewerbes um Touristen und Investoren mitspielen kann. Die deutschen Weltkulturerbestätten betreiben eine professionelle Ver- marktung, an der Dresden teilhaben könnte.
Beschränkungen sind mit der Anerkennung als UNESCO - Weltkulturerbe nicht zu erwarten, es werden keine neuen Gesetze geschaffen und keine weiteren Genehmigungsbehörden beteiligt. Der Begriff der „sich entwickelnden Kulturlandschaft" schließt ein Weiterwachsen, ein Anpassen an neue soziale und technische Entwicklungen ausdrücklich ein.
Die Ereignisse der Flutkatastrophe haben die Image tragende Rolle der Kultur in Dresden erneut bewiesen und große internationale Anteilnahme hervorgerufen. Die UNESCO war damals in großer Sorge um unser Kulturgut und bot technische Hilfe an. Dresdens Bewerbung wird erwartet. Die Anerkennung durch die Welterbekommission in Paris gilt als sicher.
Bereits zu DDR-Zeiten gab es Überlegungen, die "Touristenmeile" Brühlsche Terrasse bis zum Zwinger zum Weltkulturerbe vorzuschlagen, was aber wegen der geringen Authentizität der wieder aufgebauten Bauwerke nicht weiter verfolgt wurde. Eine neue Initiative für eine Bewerbung trug im Jahr 2000 das Sächsische Ministerium für Wissenschaft und Kunst an die Stadt heran. Der Freistaat Sachsen ist, gemessen an seiner kulturhistorischen Bedeutung, bisher in der Liste der Weltkulturerbestätten eindeutig unterrepräsentiert.
Das Kultur- und Naturerbe der Welt zu erhalten, zu schützen und für nachfolgende Generationen zu bewahren, ist eines der Hauptziele der UNESCO. Aus dieser Verantwortung heraus, verabschiedete die UNESCO 1972 die "Konvention zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt" 167 Staaten haben diese Konventionen bisher unterzeichnet. Die Weltkulturerbeliste umfasst gegenwärtig 730 Kultur- und Naturerbestätten in 125 Ländern.
Die UNESCO vergibt das Prädikat „Weltkulturerbe" nach einem inhaltlich, räumlich und zeitlich festgelegten Verteilerschlüssel. Damit soll ein Gleichgewicht der Kultur und Naturerbestätten der einzelnen Kontinente sichergestellt werden. Die Liste für Bewerbungen aus Deutschland ist bis 2018 abgeschlossen. Erst mit der nächsten "Tentativliste" (Vorläufige Liste) hat Deutschland die Möglichkeit wieder Bewerbungsplätze zu reservieren.
Wenn die politische Entscheidung des Stadtrates und des Kabinetts positiv ausfällt, wird der Antrag zur Weltkulturerbekommission mit Sitz in Paris weitergeleitet. Nach etwa einem halben Jahr ist dann mit der Auszeichnung zu rechnen. Die Stadt Dresden könnte dann offiziell mit dem UNESCO - Label werben und in die touristische Vermarktungsorganisation der deutschen Weltkulturerbestätten aufgenommen werden.
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