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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2002/11/c_3917.php 29.05.2015 00:01:31 Uhr 16.08.2024 06:04:00 Uhr

Zwischenergebnisse der Kommunalen Bürgerumfrage 2002

Im Frühjahr 2002 hat die Landeshauptstadt Dresden durch ihre Kommunale Statistikstelle wieder eine Bürgerumfrage durchgeführt. Etwa 9000 Dresdnerinnen und Dresdner erhielten per Post die Befragungsunterlagen. 3008 der 16-seitigen Fragebögen kamen ausgefüllt zur Stadtverwaltung zurück, das heißt mehr als jeder Dritte. Spitzenreiter beim Rücklauf sind die Stadtteile Plauen mit fast 44% und Bühlau/ Weißer Hirsch mit über 43%.
Aus Gebieten, die allgemein als problembelasteter angesehen werden, kamen anteilig leider die wenigsten Fragebögen zurück. So erreichten die Stadt z.B. aus Gorbitz-Nord knapp 21% , aus Löbtau-Süd 23,6% und aus Friedrichstadt 26,3% der Fragebögen.
Interessant ist ein Vergleich mit der Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl: Wo diese gering war, wurde auch von der Mitwirkung an der Umfrage weniger Gebrauch gemacht. Eine Ausnahme war dabei der ländlich geprägte Stadtrand, wie z. B. Hellerau und Wilschdorf, wo das Interesse an der Umfrage im Gegensatz zur Wahl nur unterdurchschnittlich ausfiel. Die Umfragen der 90-er Jahre erreichten Rücklaufquoten von etwa 40 bis 44%, dennoch erlauben die Antworten auch Auswertungen zum Leben in einzelnen Dresdner Stadtteilen, an der gründlichen Analyse wird momentan gearbeitet.
Die diesjährige Kommunale Bürgerumfrage enthielt, genau so wie die Mehrthemenbefragungen der Jahre 1993, 1995 und 1996, wieder Platz für Vorschläge, Anregungen oder Wünsche. Von allen beteiligten Bürgern nahmen 1131 - also fast 38 % - diese Möglichkeit zur Meinungsäußerung wahr. Das sind mehr als bei den Befragungen von 1995, da waren es rund 32 % und mehr als 1996 mit rund 34 %. Dabei ging es wieder um ganz persönliche Probleme, aber auch um Vorschläge und Hinweise zu Dingen, die im öffentlichen Interesse stehen. An die Jahrhundertflut und die aktuellen Probleme des städtischen Finanzhaushalts war allerdings zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu denken.
Mit 26,2 % der angesprochenen Problemgebiete nahm die Verkehrsproblematik abermals einen sehr großen Raum ein, wenn auch um 1,3 Prozentpunkte weniger als im Jahr 1996. Innerhalb der angesprochenen Verkehrsanliegen waren der Elbbrückenbau und der Wunsch nach flüssigerem Verkehr auf intakten Straßen die meist geäußerten Anliegen an die Stadt.
Das Gebiet Soziales und Kinder wuchs gegenüber dem Jahr 1996 noch um 1,9 Prozentpunkte an. Ein Großteil der Bürger äußerte sich zu Mängeln im Bildungswesen und beklagte ein Betreuungsdefizit für Kinder und Jugendliche.
12 % der Bemerkungen berührten den Punkt Kultur, Freizeit und Einkauf. Bei der im Jahr 1996 durchgeführten Umfrage fand dieser Punkt mit 13,6 % etwas mehr Beachtung. Viele Bürger erwähnten den Wunsch nach mehr Sportstätten, allem voran Schwimmbäder. Aber auch Anregungen zu fehlenden Einkaufsmöglichkeiten, unzureichenden Freizeit- und Kulturangeboten und vor allem für eine Belebung der Innenstadt wurden von den Dresdnern gegeben.
Hinweise zu Ordnung und Sicherheit machten - ähnlich wie 1996 mit 10,9% - 11,4% aller Eintragungen aus. Die meisten Bürger beklagten dabei die Sauberkeit in der Stadt und konzentrierten sich vorrangig auf die Hundebesitzer und den von ihnen liegen gelassenen Hundekot. Doch auch die Sicherheit liegt den Dresdner Bürgern sehr am Herzen. Sorge bereitet vielen die Sicherheit bei Nacht, welche sie sowohl durch Verbrecher als auch durch Verkehrsteilnehmer bedroht sehen.
Äußerungen zur Politik können die stärkste Zunahme der Hinweise verzeichnen, dabei ging es fast ausschließlich um Belange der Kommunalpolitik. Immer wieder genannt wurden Parteistreitigkeiten im Stadtrat und die damit verbundenen Verzögerungen beim Fällen wichtiger Entscheidungen für die Stadt. Größtes Ärgernis bei den Bürgern ist die Diskussion zur Waldschlößchenbrücke. 11,3 % der Hinweise galten diesmal der Politik. Das entspricht mehr als dem doppelten der letzten Umfragen.
Natürlich gab es auch wieder Hinweise bzw. Kritik zur Verwaltung. In diesem Jahr nannten die Bürger die Arbeit der Verwaltung häufiger als 1996, ihr Anteil stieg um 2,2 Prozentpunkte auf 9,6 %. Die Bürger wünschen sich weniger Bürokratie und dafür schnelleres Bearbeiten von Anliegen und Entscheidungen. Auch größere Sparsamkeit, mehr Bürgernähe und eine verbesserte Information über sämtliche Belange der Stadt waren oft genannte Forderungen.
Das Thema Bauen und Wohnen nimmt einen immer geringeren Raum ein. Waren es im Jahr 1995 noch 16,6 % der Hinweise, die sich auf dieses Problem bezogen, so lag der Anteil 1996 schon nur noch bei 13,3 % und in der diesjährigen Befragung bei 7,2% der Eintragungen.
Das Problemgebiet Wirtschaft und Arbeit bewegt sich mit 5,7 % in der Gesamtverteilung fast im Durchschnitt aller durchgeführten Bürgerbefragungen der letzten Jahre in Dresden. Viele Dresdner bekunden dabei ihre tiefe Verbundenheit mit der Stadt Dresden und wollen nicht aus beruflichen Gründen in eine andere Stadt umziehen oder zwischen den alten und neuen Bundesländern hin und her pendeln.
Der Umweltaspekt nimmt mit 2,3 % der Erwähnungen, wie schon 1996, auch dieses Jahr weiter ab. Bei einer erneuten Befragung nach der Hochwasserkatastrophe würde dies sicher anders sein. Das endgültige Ergebnis der Kommunalen Bürgerumfrage 2002 wird im Frühjahr 2003 vorliegen.

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