Tausendjähriges Breslau erleben

Der Breslauer Historiker, Dr. Michal Kaczmarek, hält am Freitag, 29. November 2002, an der Volkshochschule Dresden einen Vortrag über die tausendjährige Geschichte der schlesischen Metropole. Seit der Gründung des Bistums Wratislavia im Jahre 1000 entwickelte sich Breslau zum wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum Schlesiens. Die wechselvolle Geschichte der Stadt brachte große Kulturleistungen und bemerkenswerte Beiträge von europäischem Rang zur Entwicklung von Wissenschaft, Industrie, Handel und Verkehr hervor. Mit der 1702 begründeten Breslauer Universität sind viele berühmte Namen, unter ihnen die der zehn Breslauer Nobelpreisträger, verbunden. Dr. Kaczmarek, Vizedirektor des Architekturmuseums Breslau, zeigt Dias, die die unverwechselbare, einmalige städtebauliche Ausprägung der Stadt veranschaulichen. Breslau hat die schweren Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges überwunden und gewinnt in der Gegenwart als viertgrößte Stadt Polens weiter an Bedeutung.

Seit 40 Jahren bestehen städtepartnerschaftliche Beziehungen zwischen Dresden und Breslau. Es ist die Geschichte einer Partnerschaft, die seit 1963 nichts von ihrer Lebendigkeit verloren hat. Im Gegenteil, die Beziehung ist lebhafter denn je, was der Schüleraustausch zwischen dem Fritz-Löffler-Gymnasium und dem 13. Lyzeum, zwischen den Technischen Gymnasien und den Wirtschaftsgymnasien, zwischen dem Musiklyzeum Breslau und dem Heinrich-Schütz-Konservatorium Dresden belegen. Direkte Beziehungen bestehen zwischen den einzelnen Institutionen, Verbänden, Jugendorganisationen, Galerien und Unternehmen. Ein Rückblick allein auf die vergangenen zwei Jahre zeigt, dass es zahlreiche Höhepunkte gab: Die Ausstellung „Das Tal der Schlösser und Gärten. Das Hirschberger Tal in Schlesien - ein gemeinsames Kulturerbe" im Lichthof des Dresdner Rathauses, die Niederschlesischen Tage in Dresden, die Deutsch -Polnischen Literaturabende in Breslau und in Dresden, den Schüler-Theaterworkshop „Spurensuche - Unterwegs zu den anderen" oder auch den Leseabend mit Hanns-Jörn Weber im Hörsaal der Breslauer Universität, wo er aus Werken von Victor Klemperer, Gotthold Ephraim Lessing und Johann Wolfgang von Goethe las.

Als besondere Veranstaltungen 2001/2002 sind ebenso zu erwähnen: das Konzert des TU-Orchesters in Breslau; das Treffen des Wirtschaftsfreundeskreises Dresden - Breslau zum Thema: "Polen kurz vor dem EU-Beitritt - Chancen und Risiken"; die Fachtagung "Kommuale Partnerschaften" im Dresdner Rathaus; das Konzert des Internationalen Jugendsinfonieorchesters Nierderschlesien in der Martin-Luther-Kirche in Dresden; die Unterzeichnung eines Kooperationsvertrages zwischen dem Güterverkehrszentrum Dresden und dem Logistikzentrum für Gütertransporte Breslau; die Aufnahme einer engen Zusammenarbeit zwischen den Krankenhäusern und Sozialeinrichtungen beider Städte; das Gospelkonzert der Spirituals Singers Band Breslau in der Dreikönigskirche.

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