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OB trägt sich in das Goldene Buch von St. Nikolai aus Hamburg ein

Ivar Buterfas, Ehrenpräsident des Förderkreises "Rettet die Nikolaikirche" e.V. in Hamburg, trifft am 18. Oktober 2002 Oberbürgermeister Ingolf Roßberg. Nach einem Gespräch wird OB Roßberg sich in das Goldene Buch von St. Nikolai eintragen.

1988 gründete Buterfas den Verein, in dem er sich mit Hamburger Bürgern für den "Erhalt der letzten Kriegsruine als Mahnmal gegen jede Form von Unrecht, Diskriminierung, Ausgrenzung, Neoi-Faschismus, Ausländerfeindlichkeit und Antisemitismus" - so der Hamburger wörtlich - engagiert. 1995 fand in Hamburg eine Veranstaltung unter dem Motto "Hamburg hilft Dresden und Dresden hilft Hamburg" statt, deren Erlös den beiden im Zweiten Weltkrieg zerstörten Gotteshäusern, der Frauenkirche in Dresden und dem Mahnmal St. Nikolai in Hamburg zugute kam.

Beide sind im übrigen auch Mitglied der weltweiten Nagelkreuzgemeinde, der Gemeinschaft von im Krieg zerstörten Städte, die von Coventry als Symbol der Versöhung Nagelkreuze erhielten. Die Kreuze wurden nach der Zerstörung Coventrys durch deutsche Luftangriffe aus Nägeln geschmiedet, die in den verkohlten Dachbalken der Kathedrale steckten.

1995 veröffentlichte Ivar Buterfas seine Autobiographie "Sunny Goj". Im Januar 1933 in Hamburg geboren - "meine Mutter war Christin, mein Vater Jude", musste er mit der Familie nach Polen fliehen. Sein Vater überlebte im Konzentrationslager. Von der SS aufgestöbert, ging die Flucht von Polen zurück nach Hamburg in den Untergrund. Mit der Schilderung seiner Erlebnisse will Buterfas nicht nur gegen das Vergessen schreiben. Gleichzeitig leistet er damit einen Beitrag zum Erhalt der Hamburger Nikolaikirche, denn ein Teil des Verkaufserlöses wird für den Ausbau der Kirchenruine verwendet. Vor zwei Jahren übergab Ivar Buterfas der Stadt Dresden 400 Exemplare seiner Autobiographie, die an die Dresdner Schulen verteilt wurden.

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