Ziergitter am Rathausfoyer restauriert

Erster Schritt zur Sanierung des Ostflügels des Rathauses

Das Rathausfoyer Goldene Pforte erhält in dieser Woche sein Ziergitter zurück.

Die letzte Vergoldung des Ziergitters, das dem Eingangsbereich des Ostflügels den Namen Goldene Pforte gab, erfolgte in den 60er Jahren während des Wiederaufbaus. Das über die Jahre stark verrostete Gitter bedurfte nunmehr der dringenden Erneuerung. In Absprache mit dem Landesamt für Denkmalpflege erfolgten die Planungen des städtischen Hochbauamtes zur Instandsetzung.

Die Restaurierung der filigranen, von Karl Groß 1910 geschaffenen Kunstschmiedearbeit, begann im vergangenen Jahr. Die Arbeiten hat die Dresdner Firma Gestaltetes Metall Wolfram Ehnert GmbH ausgeführt. In der Werkstatt in Bühlau wurden in den vergangenen Monaten die fast 90 Quadratmeter Gitterwerk akribisch bearbeitet. Dazu musste das über drei Tonnen schwere Gitter mit Glasperlen abgestrahlt, mit Rostschutz grundiert und mit Goldgrund gestrichen werden. Die zu vergoldenden Stellen wurden mit Aktiviermilch benetzt, die sich in die winzigen Metallporen setzt. Erst danach erfolgte das Auftragen des Blattgoldes. Insgesamt 39 000 acht mal acht Zentimeter große Goldblättchen, von der ältesten deutschen Blattgoldschlägerei in der Dresdner Dürerstraße hergestellt, wurden in Handarbeit geschnitten und aufgebracht. Das Vergolden erfolgte nach dem Kölner Instacoll-System, einem neuartigen Verfahren, das eine längere Lebensdauer und mehr Brillanz garantiert.

Neben der Restaurierung des Ziergitters führte das städtische Hochbauamt weitere Arbeiten im Eingangsbereich des Ostflügels durch: Der Alu-Glas-Windfang aus den 60er Jahren wurde entfernt, um den denkmalgerechten Zustand von 1910 wieder herzustellen. Die Sandsteinplatten und Abdichtung auf der Terrasse wurden erneuert, marode und ausgeplatzte Sandsteine der Arkaden ausgebessert, die Fassade abgestrahlt und mit einem neuen Farbanstrich versehen, neue Lampen für die Arkaden und das Ziergitter angebracht.

Die Kosten für die gesamte Baumaßnahme belaufen sich auf 190 000 Euro, wovon 62 900 Euro über Denkmalschutz-Fördermittel des Freistaates Sachsen finanziert werden. Die Restaurierung des Ziergitters kostete davon etwa 152 000 Euro.

Das Bauvorhaben ist Auftakt für die geplante Sanierung und den damit verbundenen teilweisen Umbau des Ostflügels. Bis Jahresende - so die Planung - wird der Eingangsbereich mit automatisch öffnenden Türen und einem Schrägaufzug behindertengerecht umgebaut. Dann sind Fest- und Plenarsaalbereich auch für Rollstuhlfahrer ohne Umwege erreichbar. Eine für Rollstuhlfahrer geeignete Rampe zum Eingang Goldene Pforte wurde im vergangenen Jahr fertig gestellt.

Künftige Planungen sehen die weitere Umgestaltung des Ostflügels vor. Dazu gehört eine besucherfreundliche Verbindung zwischen Ostflügel und Rathausturm.

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