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Interventions- und Präventionsprojekt der Jugendgerichtshilfe Dresden erfährt bundesweite Anerkennung

Bundesjustizministerin, Prof. Dr. Herta Däubler-Gmelin zeichnete vor kurzem fünf Projekte der Jugendhilfe aus, die neue methodische Ansätze bei der Arbeit mit straffälligen Kindern und Jugendlichen erfolgreich nutzen. Dazu gehört das Interventions- und Präventionsprojekt der Jugendgerichtshilfe Dresden, ein Modellprojekt des Jugendamtes in Kooperation mit der Polizeidirektion Dresden. Im gerade erst neu eingerichteten Justizministerium Berlin nahmen die Leiterin der Jugendgerichtshilfe und die Leiterin des Projektes die Auszeichnung entgegen. Mit der Auszeichnung verbunden sind die Empfehlungen des Justizministeriums, diese Projektansätze bundesweit zu übernehmen.

Zwei weitere Projekte in freier Trägerschaft bedachte der Olympiasieger und ehemalige Boxweltmeister Henry Maske mit Geldpreisen aus dem gleichnamigen Fonds, mit dem er sich für benachteiligte Jugendliche engagiert und mit Präventionsprojekten den Kampf gegen Jugendkriminalität unterstützt.

Konfrontation mit der Tat und individuelle Hilfen
Das Interventions- und Präventionsprojekt arbeitet seit fünf Jahren an der Schnittstelle zwischen Polizei und Kinder- und Jugendhilfe. Es richtet sich an straffällig gewordene Kinder, Jugendliche, Heranwachsende und deren Eltern. Ihnen wird – unmittelbar nach dem sie von der Polizei gestellt bzw. vernommen wurden – das Angebot unterbreitet, mit einem Sozialpädagogen des Interventions- und Präventionsprojektes Kontakt aufzunehmen. Im Gespräch mit dem Sozialpädagogen sind zwei Aspekte wichtig. Einerseits geht es um die Aufarbeitung der Straftat, die Beratung zum Fortgang des Strafverfahrens und die Suche nach Möglichkeiten der direkten Wiedergutmachung. Dazu gehören verschiedene Formen der Schadenswiedergutmachung ebenso wie Schlichtungen. Andererseits geht es um die Bewältigung von Konflikten, die möglicherweise zur Tat geführt haben.

Die Sozialpädagogen beraten und helfen bei Störungen in der Eltern-Kind-Beziehung, bei Problemen in der Clique, der Schule und der Ausbildung bzw. Arbeit. Sie suchen mit den Betroffenen nach beruflichen Möglichkeiten und sinnvollen Freizeitangeboten oder informieren über Beratungsstellen und andere Angebote. Diese erzieherisch wirkungsvollen Maßnahmen kommen nicht nur den straffällig gewordenen Kindern und Jugendlichen, sondern auch den Geschädigten zugute.

Die unmittelbare Reaktion auf das Fehlverhalten trägt dazu bei, dass Heranwachsende Krisensituationen schneller überwinden, Verantwortung für das eigene Handeln übernehmen und Regeln und Normen des gesellschaftlichen Zusammenlebens stärker beachten, ohne dass sie übermäßig kriminalisiert und stigmatisiert werden. So kann es gelingen, kriminelle Karrieren frühzeitig zu verhindern.

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