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Dresden gedenkt der Opfer aus der polnischen Stadt Gostyn

Im ehemaligen Richthof des Dresdner Landgerichts am Münchner Platz wurden am 23. und 24. Juni 1942 zwölf junge Menschen aus der polnischen Kleinstadt Gostyn durch Nationalsozialisten hingerichtet. Der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Dresden, Ingolf Roßberg, lädt alle Bürgerinnen und Bürger Dresdens zu einer feierlichen Veranstaltung zum Gedenken an die vor 60 Jahren Hingerichteten ein. Diese Gedenkstunde findet am Sonnabend, 22. Juni 2002, 15 Uhr, im Innenhof der ehemaligen Gerichtstätte Münchner Platz, statt.

"Uns Dresdnern ist es Herzenssache, gemeinsam mit Vertretern der Stadt Gostyñ, des unsäglichen Leides zu gedenken" - schrieb OB Roßberg an den Bürgermeister der Stadt Gostyn, Jerzy Wozniakowski. Aus Gostyñ kommen Angehörige, Brüder und Schwester, der damals Ermordeten, Überlebende der Widerstandsorganisation "Schwarze Legion" wie auch offizielle Delegation der Stadt, Schüler und der Kirchenchor Sw. Malgorzata nach Dresden."

Worte des Gedenkens während der Veranstaltung sprechen der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Dresden, Ingolf Roßberg, der Bürgermeister der Stadt Gostyñ, Jerzy Wozniakowski, der Bischof des Bistums Dresden-Meißen, Joachim Reinelt, der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsen, Volker Kreß und ein Überlebender dieser Tragödie, Marian Sobkowiak. Der Kirchenchor aus Gostyñ bringt polnische Lieder und Psalmen zu Gehör. Polnische Schüler tragen ein Programm vor, das an das Schicksal dieser ehemaligen Gostyner erinnern soll. Ein Gebet, gesprochen durch Artur Przybyl, Dekan der Pfarrkirche von Gostyñ, wird die Feier abschließen.

Die Landeshauptstadt Dresden, die Evangelisch-Lutherische Heilig-Geist-Kirchgemeinde Dresden-Blasewitz, die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) Dresden sowie die Gedenkstätte Münchner Platz und das Münchner-Platz-Komitee haben diese Feierstunde vorbereitet und organisiert.

Im April 1999 schenkten die Bürger der 20 000 Einwohnern zählenden Stadt Gostyn eine Sandsteinplastik „Flammenvase" für die Dresdner Frauenkirche. Es ist ein Ausdruck menschlicher Größe, dass sich an der Spendenaktion auch die damals Verhafteten und Familien, die Opfer zu beklagen hatten, beteiligten. Das ist ein bewegendes Beispiel gelebter Versöhnung zwischen Polen und Deutschen.

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