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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2002/04/c_3262.php 28.05.2015 23:46:14 Uhr 18.09.2024 10:33:36 Uhr

Neuer Freizeitpark in Dresden-Johannstadt

Statt Ruinen befindet sich jetzt auf dem Gelände des ehemaligen Plattenwerkes Dresden-Johannstadt eine Oase für Muße und Spiel. Bürgermeister Herbert Feßenmayr, Beigeordneter für Stadtentwicklung, übergibt heute den neuen Freizeitpark an die Johannstädter. Rund 15.000 Quadratmeter Fläche, die noch vor kurzem eher einer Mondlandschaft glichen, laden jetzt zum Skaten oder Fahrrad fahren, zum Ball spielen oder zum Spazierengehen ein. "Die Qualität des Stadtteils wird durch den Park, der hier entstanden ist, sehr aufgewertet," freut sich Bürgermeister Feßenmayr. "Möglich gemacht hat das ein Förderprogramm von Bund, Land und Stadt. Deshalb konnten wir den Umbau und die Gestaltung, die rund 90.000 Euro kosteten, finanzieren."

Besonders an die Kinder und Jugendlichen wurde bei der Verschönerung gedacht. So ließ das Grünflächenamt vorhandene Betonfelder mit Asphalt überziehen, ein Erdhügel blieb für die Biker als "Teststrecke" erhalten. Der größte Teil der Flächen sind jedoch Wiesen, die zum Ball spielen oder für Sonnenanbeter als Liegewiese zur Verfügung stehen. Auch Bänke fehlen nicht. Außerdem kommen die Sprayer auf ihre Kosten. Auf Initiative des Kriminalpräventiven Rates, ein Gremium, dem Vertreter der Stadt, der Polizei und Interessengruppen angehören, entstand eine 40 Meter lange Graffitiwand. Arbeitskräfte des Sächsischen Umschulungs- und Fortbildungswerkes besserten die schon vorhandene Mauer aus, grundierten und strichen sie. Die Kosten, die der Kriminalpräventive Rat trägt, sind mit rund 735 Euro veranschlagt. "Es ist keine Kunst Hauswände zu beschmieren, aber doch 'Kunst', legale Flächen in der Stadt für Graffitisprayer zu finden," stellt Ordnungsbürgermeister Detlef Sittel fest. Die Entwürfe für den neuen Platz stammen vom Planungsbüro Frase. In die Ausführungsplanung durften die Jugendlichen und die BürgerInitiative Plattenwerk Johannstadt ihre Vorstellungen mit einbringen. Die Garten- und Landschaftsbaufirma Fleischer setzte die Ideen um.

Lange war der Schandfleck gegenüber dem Trinitatisfriedhof den Anwohnern und der Stadtverwaltung ein "Dorn im Auge". Eine Bürgerinitiative sammelte sogar 3214 Unterschriften. Seit 1991, nachdem das Plattenwerk Johannstadt den Betrieb einstellte, entwickelte sich das Areal zu einer Schmuddelecke. Gebäude verfielen. Wilde Bäume und Unkraut wuchsen. Müll, verrostete Stahlgerüste und alter Bauschutt stapelten sich. Der Großteil der Fläche, rund fünf Hektar, gehört einer Berliner Immobilienfirma, der Grundwert-Handelsbauten GmbH, rund zwei Hektar gehören der Stadt. Auf dem Gelände sollten Büros und Wohnungen entstehen. Da die gewünschte Entwicklung nicht erfolgte, beschloss der Stadtrat im Januar 1999 die Beräumung und den verkehrlichen Ausbau.

Jetzt gibt es hier einen öffentlichen Park. Rund zwei Drittel der Gesamtfläche wurden gestaltet und bepflanzt. Darunter befinden sich auch 10.000 Quadratmeter des Eigentümers. Da er sein Gelände zurzeit noch nicht bebaut, überlässt er der Stadt für mindestens zwei Jahre, maximal jedoch bis zum Beginn seines Bauprojektes einen Teil seines Grundstücks an der Gerokstraße.

Im Frühjahr 2001 ging es los. Nach der Aufräumaktion wurde zuerst die Arnoldstraße gebaut. Über 50 Jahre konnte die 295 Meter lange Strecke nur als Fuß- und Radweg genutzt werden. Im Dezember vergangenen Jahres übergab die Stadt eine asphaltierte Fahrbahn mit je einer Spur pro Fahrtrichtung. Gleichzeitig entstanden beidseitig gepflasterte Gehbahnen und entlang des ehemaligen Plattenwerkes 17 Pkw-Parkbuchten aus Granitgroßpflaster. Zudem wurden 18 Zürgelbäume gepflanzt. An der Ecke Gerokstraße/Fiedlerstraße ließ das Straßen- und Tiefbauamt eine Verkehrsinsel mit behindertengerechten Bordabsenkungen bauen. Auch an der Einmündung Tatzberg wurden Borde abgesenkt.

Das Plattenwerk entstand Anfang der 70-er Jahre. Es fertigte Betonelemente für den industriellen Wohnungsbau. Bis zu seiner Stilllegung vor etwa zwölf Jahren belieferte es das gesamte Stadtgebiet, vor allem Gorbitz, Johannstadt, Prohlis aber auch Riesa und Coswig.

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