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Firmen übernehmen Patenschaften über Brunnen

Auch in diesem Jahr sollen pünktlich zum Osterfest die ersten Springbrunnen und Fontänen aus dem Winterschlaf gerüttelt werden und damit wieder sprudeln. Heute gehen der Queckbrunnen, der Cholerabrunnen und der Kugelbrunnen in Betrieb. Diese Brunnen stehen in diesem Jahr unter "besonderer Beobachtung". Erstmals haben Firmen angeboten, städtische Brunnenanlagen zu betreuen.

Die Wartung und Pflege des ältesten Brunnens von Dresden, des Queckbrunnens, übernimmt der Springbrunnen-Anlagenbau Eberhard Grundmann auf seine Kosten. Der Queckbrunnen an der Hertha-Lindner-Straße wurde 1461 erstmals urkundlich erwähnt. Durch den Genuss des Brunnenwassers sollten Frauen Fruchtbarkeit erlangen. Diese angebliche Heilkraft zog viele Dresdnerinnen an, die sich dadurch einen Kindersegen erhofften. Der Brunnen wurde mehrfach erneuert. Die heutige Form stammt aus dem Jahr 1870 und wurde von Julius Koch geschaffen.

Die Firma Wassertechnik Detlef Eilfeld betreut den Cholerabrunnen am Taschenbergpalais ab Beginn der diesjährigen Brunnensaison ebenfalls für die Stadt kostenfrei. Der Cholerabrunnen ist einer der wertvollsten und ornamentreichsten Wasserspiele Dresdens. 1842 von Gottfried Semper entworfen und unter Leitung von Bildhauer Seeling in Sandstein ausgeführt, wurde er 1846 am Postplatz übergeben. Die Anlage sollte daran erinnern, dass Dresden 1840/41, als die Cholera in der Umgebung verbreitet war, davon verschont geblieben war.

Auch der Kugelbrunnen hat einen "Paten". Der Hausmeister- und Montageservice René Rönnefahrt ist Sponsor. Der Kugelbrunnen ist der Blickfang des Martin-Luther-Platzes. Durch den Wasserdruck schwebt eine Granitkugel, die einen Durchmesser von 900 Millimetern und ein Gewicht von etwa einer Tonne misst. Der Brunnen wird, wie die meisten Springbrunnen- und Fontänenanlagen, im Umwälzsystem betrieben. Im unterirdischen Pumpenraum befindet sich ein Wasserreservoir, aus dem das Wasser durch eine Umwälzpumpe angesaugt und über die Druckleitung nach oben gepumpt wird. Die Kugel wird dadurch in der Schwebe gehalten, lässt sich leicht drehen und hat durch das Wasser einen schönen Glanz.

Für den Dorfbrunnen in Zaschendorf/Schönfeld-Weißig gibt es bereits seit vergangenem Jahr eine solche Vereinbarung. Der rekonstruierte Brunnen, den die Zaschendorfer als "Dorfplumpe" bezeichnen, wird vom ortsansässigen Feuerwehrverein gepflegt.

Die heute unterschriebenen Patenschaftsverträge sollen erst der Anfang sein. Aufgrund der knappen Haushaltsmittel der Stadt sind weitere Sponsoren gefragt. Für Wartungs- und Reparaturarbeiten stehen 2002 60.000 Euro (vorbehaltlich der Bestätigung des Haushaltes) zur Verfügung. Allein die erforderliche Abdichtung des Wasserbeckens Palaisplatz und des Wasserbeckens "Stilles Wasser" am Albertplatz würde mindestens 50.000 Euro verschlingen. Durch undichte Becken entstehen bei beiden hohe Wasserverluste. Dringender Sanierungsbedarf besteht auch bei den Brunnen an der Prager Straße (Pusteblumen- und Schalenbrunnen), beim Brunnen am Rathauspark Pillnitz, am Alaunplatz, beim Märchenbrunnen im Seidelpark, beim Trinkbrunnen Prager Straße und beim Siegfried-Brunnen in der Bürgerwiese. Restaurierungsbedürftig sind auch die wertvollen Bronzeplastiken der Brunnen "Stilles Wasser und Stürmische Wogen" am Albertplatz. Hier rechnet das Grünflächenamt mit Kosten von rund 250.000 Euro. Die Sanierung des östlichen Wasserspiels am Neustädter Markt würde ebenfalls mit rund 250.000 Euro zu Buche schlagen. In Dresden-Laubegast befindet sich ein Springbrunnen am Kronstädter Platz. Seit rund 40 Jahren wird die Anlage leider als Sandkasten benutzt, da der Brunnen ohne Rekonstruktion nicht betrieben werden kann. Die erforderlichen Planungsunterlagen für die Sanierung liegen bereits vor. Sie wurden vom Architekturbüro Dr. Walter Köckeritz kostenfrei erstellt. Obwohl verschiedene Firmen bzw. Institutionen bereits ihre Unterstützung signalisiert haben, fehlen noch weitere finanzielle Mittel, um die Baumaßnahme durchführen zu können.

Interessierte Sponsoren sind willkommen. Auskunft zu den einzelnen Objekten gibt Margot Schwab vom Grünflächenamt der Landeshauptstadt Dresden, Telefon 488 7010.

Die Stadt betreut zurzeit 49 Brunnen- und Fontänenanlagen. Davon gehen 42 Anlagen in diesem Jahr in Betrieb. Doch zuvor müssen die Mitarbeiter des Grünflächenamtes sämtliche Winterabdeckungen entfernen, Plastiken von ihren Hüllen befreien, Pumpen, Düsen, Unterwasserscheinwerfer und gar Wassercomputer warten. Natürlich reinigen sie auch die Wasserbecken und Pumpräume. Erst nachdem sie geprüft haben, ob die einzelnen Anlagen funktionieren, werden diese gefüllt und in Betrieb genommen. Noch vor Ostern werden neben den drei "betreuten" Brunnen auch die Fontäne am Ostragehege und an der Bürgerwiese, der Schalenbrunnen und die "Pusteblume" Prager Straße, "Stilles Wasser und Stürmische Wogen" am Albertplatz und der Heilige Born in Leubnitz Neuostra angestellt. Der Artesische Brunnen und die zwei Wasserspiele im Schloss Albrechtsberg plätschern ohnehin. Die frostschutzsicheren Leitungen sichern auch den Winterbetrieb.

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