Gläserne Manufaktur fertig gestellt

Bis zu 150 Fahrzeuge können täglich produziert werden

Die Gläserne Manufaktur am Straßburger Platz wurde am 11. Dezember im Beisein von Bundeskanzler Gerhard Schröder, Ministerpräsident Prof. Kurt Biedenkopf, dem VW-Vorstandsvorsitzenden Dr. Ferdinand Piëch und OB Ingolf Roßberg feierlich eingeweiht. Hier werden in Zukunft die Luxusklassemodelle mit dem Namen "Phaeton" ("der Leuchtende") von Volkswagen gefertigt.

Mit der Manufaktur realisiert der Automobilhersteller ein Produktionskonzept, das Prozesse der klassischen industriellen Automobilproduktion und manufakturartige Arbeiten miteinander verknüpft. Kunden werden in der Gläsernen Fabrik dabei zusehen können, wie das von ihnen bestellte Auto montiert wird.
Bei voller Auslastung der Produktion fertigen 800 Mitarbeiter pro Tag maximal 150 Fahrzeuge der neuen Volkswagen Oberklasse. Im Umfeld der Manufaktur, so die Prognosen, entstehen durch Zulieferer und Dienstleister bis zu 3 000 weitere Arbeitsplätze. Bei voller Auslastung der Produktion fließen der Stadt pro Jahr voraussichtlich rund 40 Millionen Mark zusätzliche Steuereinnahmen zu.

Neues Logistikzentrum gebaut

Die L-förmige Gläserne Manufaktur befindet sich auf einem 8,3 Hektar großen Grundstück. Die neue Volkswagen Luxusklasse entsteht hinter 27 500 Quadratmetern schallisolierter Fensterfläche auf drei Ebenen im 55 000 Quadratmeter großen und freundlich gestalteten Produktionsbereich. Der wird zur Stadt hin durch das komplett verglaste, winkelförmige Gebäude mit einer Kantenlänge von 140 Metern und einer Höhe von 20 Metern geprägt. Das von weitem sichtbare Erkennungszeichen der Manufaktur ist ein fast 40 Meter hoher Glasturm, in dem die fertigen Fahrzeuge auf ihre Abholung warten.
Der Bau der Gläsernen Fabrik dauerte fast zwei Jahre, insgesamt wurden 365 Millionen Mark investiert. Gleichzeitig entstand mit der citynahen Manufaktur auch ein neues Logistiksystem. Hierbei pendeln eigens entwickelte Straßenbahnzüge umwelt- und verkehrsfreundlich auf dem städtischen Straßenbahnnetz mit vorgefertigten Teilen zwischen dem außerhalb gelegenen Logistikzentrum und der Gläsernen Manufaktur.

Außenanlagen dem Stadtbild angepasst

An das Stadtbild angepasst wurden die rund 50 000 Quadratmeter großen Außenanlagen. Besonderes Augenmerk widmeten die Planer dem Umweltschutz: 350 Bäume wurden gepflanzt. Spezielle Natriumdampflampen im Außenbereich arbeiten in einem gelben Spektralbereich, der die Insekten aus dem nahen Botanischen Garten nicht stört. Die Tiefe des Gebäudekomplexes wurde so ausgelegt, dass der Grundwasserhaushalt im Gleichgewicht bleibt. Die versiegelte Fläche verringerte sich im Vergleich zum vorherigen Bebauungszustand des Geländes. Sämtliche Teile, bis auf die Karosserien, werden per Güterstraßenbahn transportiert. Dadurch wird der Lkw-Verkehr im Innenstadtbereich nicht zunehmen.

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