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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2001/11/c_2839.php 28.05.2015 23:40:39 Uhr 19.10.2024 05:19:51 Uhr

Goldener Reiter zur Generalüberholung

Dresdner Wahrzeichen muss vom Sockel

Heute muss der Goldene Reiter vom Sockel. Wegen dringender Sanierungsarbeiten lässt die Landeshauptstadt das am 26. November 1736 enthüllte Reiterstandbild August des Starken zur Generalüberholung in die Firma Fuchs und Girke GmbH, eine Spezialfirma für Bau- und Denkmalpflege, transportieren. Dazu wird das Dresdner Wahrzeichen mit einem Kran vom Podest gehoben. Im Anschluss werden diverse Figurenteile entfernt und das innere Stützgerüst freigelegt.

Um die fachkompetente Restaurierung zu gewährleisen, analysieren die Experten zunächst das Ausmaß der Schäden. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse veranlasst dann die Stadt eine beschränkte Ausschreibung, um eine Werkstatt zu finden, die unter anderem in der Lage ist, Blattgoldarbeiten sach- und fachgerecht durchzuführen. Ab Sommer nächsten Jahres sollen Ross und Reiter wieder am angestammten Platz, am Neustädter Markt, thronen.

Die voraussichtlichen Planungs- und Sanierungskosten betragen insgesamt 259.000 Mark. Davon werden ca. 71.000 Mark für die Erneuerung des Sockelsteines und 135.000 Mark für die Restaurierung der Metallteile benötigt, der Rest (ca. 50.000 Mark) ist für die Finanzierung der erforderlichen Baunebenleistungen notwendig.

Bereits im April 2001 fanden die ersten Voruntersuchungen statt, wobei verschiedene Schäden festgestellt wurden. Unter anderem zeigt die Verbindung der Hinterbeine des Pferdes, die bis zu den Fersen mit Blei ausgegossen sind, eine starke Schichttrennung und Korrosionserscheinungen. Weiterhin sind in den Hinterhufen Risse durch Erschütterungen zu verzeichnen. Die Eisenarmierungen im Inneren des Reiterstandbildes (zum Teil vernietet) sind verrostet und blättern auf. Die Oberfläche des Pferdes zeigt neben zahlreichen Kratzern, Einritzungen und mechanischen Beschädigungen aufgetriebene Stellen in der Vergoldung, die durch die korrodierte Kupferhaut sichtbar werden. Durch Salzausblühungen, entstanden durch mechanische Beanspruchung, sind im Sandsteinsockel Schäden sichtbar geworden. Offene Fugen und Risse sind ebenfalls an den Stufen vor dem Sockel zu finden. Da die öffentliche Sicherheit wegen eines möglichen Absturzes gefährdet ist, kann die Stadt eine Aufschiebung der Rekonstruktionsarbeiten nicht mehr verantworten. Die Entscheidung, ob und in welchem Umfang eine neue Vergoldung erforderlich ist, wird das Gutachten zeigen. Bei der letzten, im Jahr 1965 durchgeführten, kompletten Vergoldung des weltberühmten Reiterstandbildes August des Starken wurden 187 Gramm Blattgold benötigt. Die Restaurierung der Oberfläche des Goldenen Reiters wird von innen nach außen einschließlich Korrosionsschutz in handwerklicher Originaltechnik durchgeführt. Korrodierte Teile des Stützgerüstes müssen neu hergestellt und gut erhaltene aufgearbeitet werden.

Der Goldene Reiter ist ein in Überlebensgröße ausgeführtes Denkmal des Kurfürsten Friedrich August I., der im antiken Gewand nach Art römischer Cäsaren auf einem sich aufbäumenden Pferd sitzt. Das Denkmal bildet den Mittelpunkt des Neustädter Marktes von der Hauptstraße zur Augustusbrücke. Es wurde am 26. November 1736 eingeweiht. Vor Ende des zweiten Weltkrieges zerlegte man das Denkmal und lagerte es aus. 1953/1956 wurde es wieder zusammengesetzt und restauriert und anlässlich der 750-Jahr-Feier Dresdens wieder an seinem ursprünglichen Standort aufgestellt. 1965 nahmen Restauratoren eine Blattvergoldung vor.

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