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OB gratuliert dem Botschafter und Freund von Dresden Günter Blobel

Pressemitteilung

23. Mai 2001 / l / r / Sg

OB gratuliert dem Botschafter und Freund von Dresden Günter Blobel

Zellbiologe und Nobelpreisträger mit Symposium zum 65. Geburtstag geehrt


Zu Ehren des 65. Geburtstages von Prof. Günter Blobel findet vom 23. bis 26. Mai 2001 ein wissenschaftliches Symposium am Max Planck Institut für Zellbiologie und Genetik Dresden statt. Über 80 Teilnehmer - Kollegen, Mitarbeiter, Freunde des Nobelpreisträgers - werden erwartet. Am Donnerstag (24.) laden die Staatsregierung und Oberbürgermeister Dr. Herbert Wagner zu einem Empfang der Teilnehmer, um dem Friend of Dresden, der am 21. Mai seinen 65. Geburtstag feierte, zu gratulieren.

"Dresden scheint in Ihrem täglichen Arbeitsplan ein so fester Bestandteil geworden zu sein, Sie engagieren sich mit so viel Kraft und großem Herzen für die Belange unserer Stadt, dass wir Sie als Dresdens Botschafter bezeichnen können", schrieb OB Wagner an Günter Blobel. "Einen Freund wie Sie zu haben, ist uns nicht nur eine große Ehre, sondern auch besondere Hilfe und vor allem herzliche Freude. Frauenkirche, Palais im Großen Garten, Neumarkt, Synagoge, Biotechnologie, Max-Planck-Institut... - die Aufzählung wichtiger Bereiche aus dem städtischen Leben Dresdens, die wir getrost in einem Atemzug mit Ihrem Namen nennen können, ist lang. Und dabei leisten Sie, es scheint mitunter fast nebenbei, auch noch Hervorragendes in der Wissenschaft. Danke für all das - danke, dass Sie Freund von Dresden sind und noch ganz lange bleiben werden: in stabiler Gesundheit, mit herzlichem Engagement und auch mal einer wohlverdienten Erholungspause zwischendurch."

Vor fünf Jahren gehörte Prof. Günter Blobel zu den Gründungsmitgliedern der "Friends of Dresden" - dem Förderkreis des Wiederaufbaus der Frauenkirche in den USA. Das Engagement für die Frauenkirche gründet bei Günter Blobel auf einer ganz persönlichen Erfahrung. Blobel wurde 1936 im schlesischen Waltersdorf geboren. 1945 flüchtete seine Familie nach Freiberg in Sachsen. "Ich kann mich noch immer an die märchenhaften Türme der Dresdner Silhouette und den wundervollen Dom der Frauenkirche erinnern," schreibt Blobel in einem Rundbrief an die Friends of Dresden. In der Nähe von Dresden erlebte er die Bombennacht des 13. Februar 1945. Nach dem Abitur in Freiberg siedelte er in den Westen über, studierte unter anderem in Frankfurt, München und Kiel Medizin. In Tübingen machte er sein Examen und promovierte. Er studierte in den USA noch Chemie und promovierte auch darin. Seit 1967 ist er an der Rockefeller-Universität in New York tätig. 1999 wurde der Wissenschaftler mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet. Er hatte herausgefunden, dass Proteine eine Art Adresszettel besitzen, mit dem sie ihren Einsatzort in den Zellen finden. Damit trug er wesentlich zum Verständnis von bestimmten Erbkrankheiten bei. Im Juni 2000 hatte Prof. Blobel das Preisgeld des Nobelpreises für den Wiederaufbau der Frauenkirche, für den Bau der neuen Synagoge Dresden und für weitere Projekte zum Erhalt oder Wiederaufbau historischer Gebäude gespendet. Im gleichen Monat verlieh ihm die Stadt Freiberg die Ehrenbürgerrechte, die Technische Universität Dresden ernannte den Zellbiologen zum Ehrensenator. Im September 2000 überreichte Ministerpräsident Prof. Kurt Biedenkopf ihm das Bundesverdienstkreuz, mit dem er für seine Forschungen in der Biotechnologie und für sein Engagement als Präsident der Friends of Dresden ausgezeichnet wurde. Von der Amerikanischen Handelskammer in Deutschland erhielt Blobel Anfang Mai 2001 in Dresden den Leo M. Goodmann Award, dessen Preisgeld er für die Sanierung des Palais im Großen Garten spendete. Am Tag seines 65. Geburtstages, dem 21. Mai 2001, würdigte die Bergakademie Freiberg seine Person und sein wissenschaftliches Schaffen, indem sie Blobel die Ehrendoktorwürde verlieh.


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