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Woche der Brüderlichkeit beginnt am Sonntag
Pressemitteilung
2.März 2001 / l / r / sysie
Woche der Brüderlichkeit beginnt am Sonntag
Dresdner sind zur Festveranstaltung ins Rathaus eingeladen
Mit einer Festveranstaltung beginnt in Dresden wie in vielen anderen Städten Deutschlands die Woche der Brüderlichkeit. Sie steht in diesem Jahr unter dem Thema "... denn er ist wie Du". Am 4. März, 16 Uhr, sind dazu alle Dresdnerinnen und Dresdner in den Plenarsaal des Rathauses herzlich eingeladen. Schirmherr ist Oberbürgermeister Dr. Herbert Wagner. Er spricht die einführenden Worte, bevor aus dem Buch "Papa, was ist ein Fremder" gelesen wird. Die Leiterin der Zittauer Mittelschule "Am Burgteich" stellt das Projekt "Schule ohne Rassismus" vor, für das sich die Schule gemeinsam mit 44 anderen Schulen in ganz Deutschland aktiv engagiert.
Das Projekt "Schule ohne Rassismus" ist es auch, das in diesem Jahr mit der Buber-Rosenzweig-Medaille zur zentralen Feierstunde in Bremen ausgezeichnet wird. Die Feierstunde steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten, der die Buber-Rosenzweig-Medaille im vorigen Jahr erhielt.
Die europaweite Bewegung "Schule ohne Rassismus" vereint Schulen, die im Fachunterricht und in Projekten Rassismus thematisieren und nach Wegen zu seiner Überwindung suchen. Die Schulen verpflichteten sich, alle Formen und Äußerungen rassistischer und diskriminierender Art zu vermeiden und zu verhindern. Initiativen an der Schule gegen Rassismus und zur Verständigung aller Menschen und Kulturen werden gefördert. Der Weg ist dabei das Ziel. Viele Schulen beschäftigen sich im Rahmen von "Schule ohne Rassismus" auch mit dem Dialog unterschiedlicher Religionen und besonders mit dem Judentum.
Tradition seit 50 Jahren in Deutschland
Die Woche der Brüderlichkeit hat bereits eine lange Tradition. Sie findet zum 50. Mal in Deutschland und zum zehnten Mal in Dresden statt. Seit 1951 organisieren die Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in allen Teilen des Landes Veranstaltungen, die unter einem jeweiligen Jahresthema stehen.
Seit 1968 verleiht der Deutsche KoordinierungsRat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit während der Eröffnungsveranstaltung zur Woche der Brüderlichkeit die Buber-Rosenzweig-Medaille. Ausgezeichnet werden Personen, Institutionen oder Initiativen, die sich insbesondere um die Verständigung zwischen Christen und Juden verdient gemacht haben. Die Medaille wird in Erinnerung an die jüdischen Philosophen Martin Buber und Franz Rosenzweig verliehen.
Angebote zur Woche der Brüderlichkeit
Mittwoch, 7. März, 19.30 Uhr
Buchhandlung Ungelenk, Kreuzstraße
"Dies Kind soll leben. Die Aufzeichnungen der Helene Holzmann"
Buchlesung
Die Malerin und Buchhändlerin, die 1941 bei den Pogromen, unmittelbar nach dem Einmarsch der faschistischen Armee im litauischen Kaunas, ihren Mann und ihre älteste Tochter verliert, überwindet ihre Verzweiflung und rettet nicht nur ihre eigene jüngste Tochter Magarete, sondern mit ihr noch viele andere Gefährdete, vor allem Kinder, aus dem Ghetto von Kaunas.
Ausgezeichnet mit dem Geschwister Scholl Preis
Donnerstag, 8. März, 20 Uhr
Jüdische Gemeinde, Bautzner Straße 20
Der Regisseur des Dokumentarfilmes "SHTETL" ist zu Gast in Dresden.
Er wird über seine Arbeit am Dokumentarfilm berichten.
Es besteht die Möglichkeit, den Film zu sehen.
Weitere Veranstaltungen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit
Donnerstag, 15. März, 19.30 Uhr
Evangelisch-Reformierte Gemeinde, Brühlscher Garten 6
"Du sollst nicht morden!"
Eine Ethik des Lebens aus jüdischer Sicht
Vortrag
Donnerstag, 29. März, 19.30 Uhr
Haus an der Kreuzkirche, Saal, Kreuzstraße 6
"Der Jude Jesus"
Vortrag
Das jüdische Prinzip lässt für jeden Vers in der Tora mindestens zwei Auslegungen zu. Im Gegensatz dazu stehen Dogmatiken und absolute Wahrheitsbekundungen der Weltkirchen.
Donnerstag, 19. April, 13 Uhr
Gedenktafel an der Kreuzkirche
Jom ha Shoa, Shoa-Gedenktag
Wir lesen die Namen der während der Nazidiktatur ermordeten und verschollenen jüdischen Bürger Dresdens und des Umlandes. Jeder kann sich spontan, vor Ort, an der Namenslesung beteiligen.
Donnerstag, 19. April, 19 Uhr
Kulturrathaus/Saal, Königstraße 15
"Das Lied ist aus"
Ein jüdisches Schicksal in Dresden
Lesung
Donnerstag, 26. April, 19.30 Uhr
Jüdische Gemeinde, Bautzner Straße 20
Gewalt in dieser Zeit
Vortrag
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