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Drei Gouachen von Caspar David Friedrich kehren nach Dresden zurück

31. Januar 2001

Drei Gouachen von Caspar David Friedrich kehren nach Dresden zurück
Schweinfurter Stiftung einigte sich gütlich mit der Stadt


Der Zyklus "Aus dem Plauenschen Grund" von Caspar David Friedrich ist bald wieder komplett in Dresden zu bewundern. Drei Bilder "und mit ihnen ein Stück altes Dresden", sagte Oberbürgermeister Dr. Herbert Wagner, kehren ins Stadtmuseum zurück. Sie waren nach dem Krieg verschollen.

Die Deckfarben-Gemälde zeigen Glashütte, Königs- und Neumühle im Plauenschen Grund. Caspar David Friedrich malte sie 1800/02. Er war der bedeutendste Landschaftsmaler der deutschen Romantik und Wegbereiter der realistischen Landschaftsmalerei des 19. und 20. Jahrhunderts und gehört zu den berühmtesten Malern, die in Dresden gelebt und gewirkt haben. 1902 ersteigerte der Direktor des Stadtmuseums Prof. Dr. Otto Richter den Zyklus "Aus dem Plauenschen Grund" in Leipzig auf einer Kunstauktion. Bis 1944 befanden sich die Bilder im Stadtmuseum. Danach wurden sie aus Sicherheitsgründen gemeinsam mit anderen Kunstwerken nach Schloß Schmölln bei Bischofswerda ausgelagert. Dort verschwanden sie nach der Flucht des Schlossbesitzers und nach Übernahme durch die Gemeindeverwaltung. Nur die "Pulvermühle im Plauenschen Grund" trug den Vermerk "zurück" und kam wieder ins Museum. Die anderen Arbeiten waren seitdem verschwunden.

1955 tauchten sie im deutschen Kunsthandel wieder auf. Der Kunstsammler Dr.-Ing. E. H. Georg Schäfer erwarb sie, ohne ihre Herkunft zu kennen, wie die Erben des 1975 verstorbenen Sammlers versichern. Ein langjähriger Pfarrer der Plauener Gemeinde und Caspar-David-Friedrich-Experte erfuhr am Sterbebett des Kunsthistorikers Fritz Löffler Anfang 1988, dass sich die Werke in Schweinfurt befinden und nahm sich der Sache an. 1990 wurden Verhandlungen aufgenommen. "Dass wir um die Bilder kämpfen müssen, wie um den Wiederaufbau der Frauenkirche", sagte OB Wagner, "war mir klar." Im Verlauf von zehn Jahren erwiesen sich die Verhandlungen als Klärungsprozess, der aus verschiedenen Gründen Denkpausen notwendig machte. Inzwischen wurde die Sammlung-Dr.-Georg-Schäfer-Stiftung errichtet, in die auch die drei Gouachen eingebracht wurden. Die Stiftung schenkt nun die Gemälde Caspar David Friedrichs dem Dresdner Stadtmuseum "als Geste der Verbundenheit zwischen zwei deutschen Städten, die durch den Zweiten Weltkrieg schwer gelitten haben". Noch im Februar treten die Kunstwerke den Weg aus Schweinfurt nach Dresden an.



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