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Dresden gedenkt der Opfer des Nationalsozialismus

Pressemitteilung

24. Januar 2001 / l / r / Sg

Dresden gedenkt der Opfer des Nationalsozialismus

Tafel am Neustädter Bahnhof erinnert an Schicksal Dresdner Juden


Am 27. Januar, 10 Uhr, wird Oberbürgermeister Dr. Herbert Wagner auf dem Dresdner Heidefriedhof einen Kranz im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus niederlegen. Alle Dresdnerinnen und Dresdner sind dazu eingeladen. Im Anschluss an das stille Gedenken auf dem Heidefriedhof wird OB Wagner um 11 Uhr am Neustädter Bahnhof eine Gedenktafel enthüllen, die an die Verfolgung Dresdner Juden durch die Nationalsozialisten erinnert. Im Nationalsozialismus war der Güterbahnhof Dresden-Neustadt Ausgangspunkt oder Zwischenstation für viele Deportationen von jüdischen Frauen, Männern und Kindern. Im Oktober 1938 begann hier die Abschiebung von 724 Dresdner Juden nach Polen. Mit Zügen der Deutschen Reichsbahn erfolgte zwischen 1942 und 1944 ein großer Teil der Transporte in die Gettos Riga und Theresienstadt, in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau sowie in andere Konzentrationslager, so lautet der Text der Gedenktafel.

Die Tafel besteht aus drei Elementen: aus zwei Stahlplatten und einer Glasplatte, die diese optisch miteinander verbindet. Auf die Glasplatte wird per Sandstrahl ein Psalm in Hebräisch und in Deutsch aufgebracht. Außerdem sind in das Glas sechs Pflastersteine eingelassen. Diese symbolisieren zum einen die Opfer, zum anderen aber auch die Gefährdung von Leben, erklärt Marion Kahnemann. In den Gehweg - in Sichtbeziehung zur Tafel - soll ein einfacher bronzener Davidstern eingelassen werden.

Um beide Veranstaltungen zu verbinden, wird ein Sonderbus eingesetzt, der 9.30 Uhr vom Neustädter Bahnhof (vor dem rechten Eingang) zum Heidefriedhof fährt und die Teilnehmer nach der Kranzniederlegung zur Enthüllung der Gedenktafel am Neustädter Bahnhof bringt.

In der Gedenkstätte am Münchner Platz (Georg-Schumann-Bau, George-Bähr-Str. 7) findet zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus ab 14 Uhr eine Veranstaltung unter dem Titel Denunziation als negative Zivilcourage statt. Nach dem Gedenken im ehemaligen Richthof hält die Leiterin der Gedenkstätte im Veranstaltungsraum einen Vortrag über Margarete Blank unter dem Titel Denunziert - verurteilt - hingerichtet, dem sich eine Podiumsdiskussion zum Thema Zivilcourage heute anschließt. Teilnehmen werden die Ausländerbeauftragte der Stadt Dresden, eine Vertreterin des Ökumenischen Informationszentrum, der Landesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der DDR, der Direktor des St. Benno-Gymnasiums und der Vorsitzende des Verbandes der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten e.V. im Freistaat Sachsen. Moderiert wird die Diskussion vom Geschäftsführer der Stiftung Sächsische Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft, die zu der Veranstaltung einlädt.


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