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Vertreter Dresdens zur Denkmalsweihe in Gosty/Polen

Pressemitteilung

10. November 2000/ l / r / Schö

Vertreter Dresdens zur Denkmalsweihe in Gostyn/Polen

Polnische Stadt Gostyn weiht durch die Nazis zerstörtes Denkmal wieder ein


Am Vorabend des polnischen Nationalfeiertages, 10. November 2000, weiht der Erzbischof von Posen das durch die Nationalsozialisten 1940 zerstörte Herz-Jesu-Denkmal auf dem Markt von Gostyn/Polen wieder ein. Es wurde 1929 als Zeichen der Dankbarkeit für die Wiedererlangung der staatlichen Souveränität Polens errichtet. Der Bischof des Bistums Dresden-Meißen und der Superintendent der Evangelischen Kirche Dresden-Mitte, begleitet vom katholischen Dompfarrer und einem evangelischen Pfarrer, nehmen an den Feierlichkeiten teil. Ein deutsch-englisches Ehepaar aus Dresden gestaltet ein Orgelkonzert. Oberbürgermeister Dr. Herbert Wagner sendet den Bürgerinnen und Bürgern Gostyns herzliche Grüße. Es ist für Sie eine ergreifende Stunde, dass das Herz-Jesu-Denkmal, als Symbol nationaler Identität und christlicher Glaubenszuversicht, nach der Zerstörung durch die Nationalsozialisten 1940, mit dem heutigen Tag wieder den Mittelpunkt Ihrer Stadt prägen wird, - schreibt er an die Einwohner dieser polnischen Kleinstadt. Nach der Okkupation Polens 1939 durch die Nationalsozialisten fanden sich in Gostyn und Umgebung junge Männer zusammen, die in der Widerstandsgruppe "Schwarze Legion" gegen die deutsche Besatzung und für die Freiheit ihrer Heimat kämpfen wollten. Doch sie wurden von der Gestapo verhaftet, zwölf von ihnen zum Tode verurteilt und im Juni 1942 in Dresden hingerichtet. Weitere Mitglieder der "Schwarzen Legion" wurden in Konzentrationslager verschleppt.

Im April 1999 übergaben Gostyner Bürger eine Sandsteinplastik "Flammenvase" für einen der Ecktürme der Dresdner Frauenkirche. OB Wagner spricht diese Ereignisse in seinem Brief an: Das Gedenken an die in Dresden unter der Naziherrschaft hingerichteten Gostyner hat uns zusammengeführt und nunmehr freundschaftlich verbunden. Durch die Übergabe der Sandsteinplastik Flammenvase für die Dresdner Frauenkirche haben Sie uns Ihre Hand zur Versöhnung gereicht und wir ergriffen sie voller Dankbarkeit. Der Brief endet mit einem Ausblick in die Zukunft: Der heutige Tag mit seinem feierlichen Geschehen legt uns die Verpflichtung auf, täglich aufs Neue für ein friedliches, gutes Miteinander Sorge zu tragen.



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