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Was kümmerts uns? - Zahlreiche Veranstaltungen erinnern an die Pogromnacht am 9. November 1938

Pressemitteilung

6. November 2000 / l / r / stera

Was kümmerts uns?
Zahlreiche Veranstaltungen erinnern an die Pogromnacht am 9. November 1938


Zum Gedenken an die Pogromnacht, in der vor 62 Jahren auch die Dresdner Synagoge in Flammen aufging, finden zahlreiche Veranstaltungen statt.

Oberbürgermeister Dr. Herbert Wagner lädt am 9. November um 15 Uhr gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde zu Dresden Roman König und dem Landesrabbiner Salomon Almekias-Siegl zum Gedenken an der Stele am Brühlschen Garten ein.

Der Sächsische Landtag und die Sächsische Staatsregierung rufen gemeinsam alle Bürgerinnen und Bürger zu einer Versammlung unter dem Motto Für ein friedliches Sachsen - gegen Hass und Gewalt gegen 15:30 Uhr auf der Prager Straße, Nähe Rundkino, auf. Ministerpräsident Prof. Kurt Biedenkopf, Landtagspräsident Erich Iltgen und OB Wagner nehmen daran teil. Zu den weiteren Mitwirkenden gehören u.a. Nabil Yacoub, Geschäftsführer des Ausländerrates, und Peggy Küttner, Volleyballerin vom Dresdner SC, die die Bedeutung von Ausländern für das gesellschaftliche Leben der Stadt darstellen werden. Für die musikalische Begleitung sorgen Günter Baby Sommer und Studenten der Musikhochschule Carl-Maria von Weber.

Um 16:30 Uhr veranstaltet das Dresdner Bündnis für Demokratie und Wahrung der Menschenwürde eine Kundgebung auf dem Theaterplatz. Im Anschluss daran sind alle Dresdner von der Bürgerinitiative Gesichterkette aufgerufen, sich um 18 Uhr an einer stillen Demonstration mit Kerzen auf der Augustusbrücke zu beteiligen.

Der Tag klingt mit einem Benefizkonzert für den Bau der neuen Synagoge aus. Der Pianist Prof. Arkadi Zenzipr und das Orchester Sinfonietta Dresden e.V. spielen unter der Leitung von Prof. Christian Kluttig um 20 Uhr im Kulturrathaus Werke von Schönberg, Kantscheli, Prokofiew und Schostakowitsch.

Bereits am 8. November veranstaltet die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Dresden e.V. unter dem Titel Was kümmerts uns? im Kulturrathaus einen Abend mit Vorträgen und Diskussion. Beginn ist um 18:30 Uhr, Themen sind Der 9. November 1938 und Rassismus heute - Beispiele für Gewalt in Wort und Tat. Ausländerfeindlichkeit und Handlungsmöglichkeiten gegen rechtsradikales Denken sind das Thema einer Podiumsdiskussion, die um 20 Uhr beginnt. Im Laufe des Abends werden sich einige gesellschaftliche Initiativen gegen Rechtsradikalismus vorstellen, so zum Beispiel die Aktion Courage, die Aktion Sühnezeichen und Jugend gegen Rassismus.

Ein weiteres Benefizkonzert für die neue Synagoge gibt das Stabsmusikkorps der Bundeswehr am 10. November, 20 Uhr, im Kongress-Saal des Hygienemuseums. Es spielt virtuose Blasmusik und bekannte Märsche.

Die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Dresden e.V. beschreitet am 12. November wie jedes Jahr den Weg der Erinnerung. Mit dem Fahrrad werden Orte aufgesucht, die vor 1945 das jüdische Leben in Dresden prägten. Dazu gehören u.a. das Judenhaus und jüdische Bad in der früheren Ziegelstraße, das ehemalige jüdische Altersheim Henriettenstift und das Judenhaus auf der Caspar-David-Friedrich-Straße. Da die Mehrzahl der Gebäude nicht mehr existiert, werden an drei Orten Informationstafeln aufgestellt. Die Teilnehmer treffen sich um 11 Uhr vor der Gedenktafel an der Kreuzkirche.

Weitere Benefizkonzerte für den Bau der neuen Synagoge sind bereits geplant. So erklingen am 29.11., 20 Uhr, in der Unterkirche der Frauenkirche Kompositionen von Schumann, Liszt und Mozart auf dem Klavier.

Eintrittskarten für die Benefizkonzerte sind in der Verkaufs- und Informationsstelle des Fördervereins Brühlscher Garten 4 und an der Abendkasse erhältlich.


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