OB erinnerte an den ehemaligen Dresdner Curt Siodmak

Pressemitteilung

6. September 2000/ l / r / Sg

OB erinnerte an den ehemaligen Dresdner Curt Siodmak

Oberbürgermeister Dr. Herbert Wagner erinnerte bei der Begrüßung der ehemaligen Dresdner jüdischen Glaubens, die diese Woche zu Besuch in ihrer Heimatstadt sind, an den Schriftsteller und Drehbuchautor Curt Siodmak, der am vergangenen Wochenende im Alter von 98 Jahren in Kalifornien gestorben ist. 1996 weilte Siodmak nach mehr als 60 Jahren zum ersten Mal wieder in seiner Geburtsstadt. Den Dresdnern stellte der Weltbürger damals seine Autobiographie "Unter Wolfsmenschen" vor. Der 1902 in Dresden geborene Sohn eines Rabbiners ging 1933 ins Exil, zuerst nach London und vier Jahre später in die USA. Er kam nach Hollywood und machte sich als Schriftsteller und Drehbuchautor von Horror- und Science-Fiction-Filmen einen Namen. Die Retrospektive der Filmfestspiele 1998 in Berlin war Curt Siodmak und seinem bereits 1973 verstorbenen Bruder Robert, der mit Thrillern und als Meister des film noir erfolgreich gewesen war, gewidmet.

Ein Dresdner Filmproduzent würdigte Curt Siodmak in dem Film "Unter Wolfsmenschen - unterwegs zu Curt Siodmak", der Anfang 1999 Premiere in Dresden hatte. 1999 wurde Curt Siodmak mit dem Großen Bundesverdienstkreuz zum Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Zur Grundsteinlegung für die neue Synagoge in Dresden im Juni 2000 schickte er ein besonderes Geschenk an die Jüdische Gemeinde seiner Heimatstadt: eine silberne Besomimbüchse, eine Gewürz-Rauchdose aus dem 15. Jahrhundert aus seinem Familienbesitz.

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