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Friedhofsführer zum Alten Jüdischen Friedhof wird vorgestellt

Pressemitteilung

1. September 2000 / l / r / Skre

Friedhofsführer zum Alten Jüdischen Friedhof wird vorgestellt

Schüler präsentieren Ergebnis fünfjähriger Arbeit


Am 5. September präsentieren Schüler des Gymnasiums Großzschachwitz in der Jüdischen Begegnungsstätte Hatikva ihr Buch über den Alten Jüdischen Friedhof. Als Gäste werden auch Kultusminister Dr. Matthias Rößler, der Beigeordnete für Finanzen und Liegenschaften, Professor Hanspeter Stihl, und der älteste lebende Angehörige der ehemaligen Dresdner Bankiersfamilien Bondi & Maron aus Los Angeles erwartet.

Der nun vorliegende Friedhofsführer entstand in fünf Jahren engagierter Arbeit. Eine siebenköpfige Schülergruppe des Gymnasiums Großzschachwitz erforschte im Rahmen der Aktion Schüler adoptieren Denkmale die Geschichte jüdischen Lebens in Dresden sowie das Schicksal einzelner jüdischer Familien. Exkursionen führten die Jugendlichen unter anderem nach Teplitz, Wien, Breslau und Turvey Abby (Großbritannien). Unterstützung fanden sie bei ihrem Technik- und Astronomielehrer. Er meint dazu: Nachdem wir uns in der DDR mit dem Judentum nicht ersthaft auseinander gesetzt haben, kann ich mir nicht vorstellen, dass meine Schüler nach dieser Arbeit für antisemitische Hetzparolen anfällig sind.

Schon in den letzten Tagen boten die Mädchen und Jungen interessierten Dresdnern in Führungen über den Alten Jüdischen Friedhof ihr erworbenes Wissen dar. Jetzt präsentieren sie mit Stolz die Resultate ihrer Forschungen in einem 150 Seiten umfassenden Buch. Es kann in der Begegnungsstätte Hatikva und im Buchhandel zu einem Preis von 13,80 Mark erworben werden.

Den Druck der Publikation ermöglichte die Familie Maron. Die ehemaligen Bankiers wurden durch einen Dresdner Zeitungsartikel auf die Arbeit der Schüler aufmerksam. Die 1936 von den Nationalsozialisten aus Deutschland vertriebenen Angehörigen der Marons, eine der angesehensten Dresdner jüdischen Familien, die zu den Gründungsmitgliedern der jüdischen Gemeinde und des jüdischen Friedhofs zählen, unterhalten seither Kontakt zur Schülergruppe. Als die Fördermittel der Europäischen Union für das Projekt gestrichen wurden, stellten sie eine finanzielle Spende zur Verfügung.


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