Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2000/06/c_1465.php 28.05.2015 23:18:46 Uhr 02.12.2024 02:44:48 Uhr |
Partnerstadt Breslau feiert tausendjähriges Jubiläum
Pressemitteilung
21. Juni 2000/l/r/Schö
Partnerstadt Breslau feiert tausendjähriges Jubiläum
Im Jahre 1000 wurde das Bistum Breslau (Wratislawia) gegründet. Die zentralen Feierlichkeiten der 1000-Jahrfeier finden vom 21. bis 25. Juni 2000 statt. Partnerstädte Breslaus beteiligen sich an der Gestaltung des Jubiläumsfestes und feiern mit. Auch die Stadt Dresden ist in der niederschlesischen Metropole mit dabei. In den Vorgärten der sich um den Ring/Altmarkt gruppierenden Gaststätten wird jeweils ein Stand mit Informationsmaterial über die einzelnen Partnerstädte gestaltet. Dresden präsentiert sich in der Gaststätte Dwr Polski. Dort werden auch Spezialitäten sächsischer Küche angeboten. Der Fanfarenzug Dresden nimmt am Straßenumzug am Freitag, 23. Juni, teil und spielt am Informationsstand der Elbestadt auf. Das Dresdner Ensemble capella vocale bringt Mittwoch (21.) sakrales evangelisches Liedgut im Konzert der Religionen in der Breslauer Elisabeth-Kirche zu Gehör.
Die Dresdner Delegation zu den Millenniums-Feierlichkeiten leitet der Erste Bürgermeister, Dr. Klaus Deubel. Gemeinsam mit allen Bürgermeistern der Partnerstädte Breslaus und mit dem gastgebenden Präsidenten der Odermetropole diskutiert er in einer Talkrunde des polnischen Fernsehens über die städtepartnerschaftlichen Beziehungen, Ressentiments und Vorurteile als Überbleibsel der Kriege, die gemeinsame Vergangenheit und gemeinsame Zukunft, besonders in Hinblick auf das zusammenwachsende Europa sowie über die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts.
Auf die Einwohner und Besucher der Stadt Breslau warten zahlreiche Veranstaltungen: große Freilichtspektakel, Konzerte, Ausstellungen, Sonderveröffentlichungen, Tagungen, wissenschaftliche Konferenzen sowie feierliche Gottesdienste. Mit dabei sind auch weltbekannte Künstler und Ensembles: Jose Carreras und Joe Cocker, der Knabenchor Posener Nachtigallen, das Volkskunstensemble Mazowsze, das Philharmonie Orchester New York unter dem Dirigat von Kurt Masur, das Maurice-Bjart-Ballett aus Lausanne, das Grotowski-Experimentaltheater und ein modernes polnisches Theater mit Rewicz - nur um einiges zu nennen.
Der Name der Stadt geht auf den Namen des legendären slawischen Prinzen Wratislav zurück. Die Stadt entstand an einer Stelle, wo sich Handelswege von Nord nach Süd und Ost nach West. kreuzten und verschiedene politische Einflüsse und Kulturen zusammentrafen. Zum polnischen Staat gehörte die Stadt seit 990. Im Jahre 1000 besuchte Kaiser Otto III. den Fürsten und späteren polnischen König Boleslaw den Tapferen. Dabei gründete er das Bistum Gnesen (Gniezno) und das Bistum Breslau (Wrocaw). Nach dem Tode von Heinrich IV., dem letzten Piastenherzog, ging das Herzogtum Schlesien im Jahr 1335 an die Böhmische Krone über und von 1469 - 1483 stand es unter der Herrschaft des ungarischen Königs Matthias Corvinus. Seit 1526 herrschten die Habsburger über Schlesien. 1741 wurde es von Preußen erobert und bis 1945 gehörte es dem Deutschen Reich an. Breslau, im Zweiten Weltkrieg stark zerstört, gehört seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges wieder zum polnischen Staat.
Breslau, die Hauptstadt Niederschlesiens, zählt heute rund 650 000 Einwohner und ist damit viertgrößte Stadt Polens. Mit Maschinenbau, Elektronik-, Transportmittel- und Bekleidungsindustrie ist die Odermetropole ein wichtiger Industriestandort. Sie ist auch ein bedeutendes Zentrum der Kultur und Wissenschaft. 13 Hochschulen, darunter die Breslauer Universität, die Technische Universität, die Medizinische Akademie und die Theater-Hochschule haben hier ihren Sitz.
In Breslau begründete Henryk Tomaszewski das Pantomimen-Theater, Jerzy Grotowski das Experimentaltheater und Tadeusz Rewicz schreibt hier seine modernen Dramen. Für die Besucher ist der Marktplatz mit dem gotischen Rathaus, die Dominsel mit ihren gotischen und barocken Bauten, die Universität mit der Aula-Leopoldina, die Jahrhunderthalle und die unzähligen Kirchen von besonderem Interesse.
Dresden und Breslau - das ist die Geschichte einer langen Partnerschaft, die seit 1963 nichts von ihrer Lebendigkeit verloren hat. Im Gegenteil, die Beziehung ist lebhafter denn je, was die Schüleraustausche der letzten Tage zwischen dem Fritz-Löffler Gymnassium und dem 13. Lyzeum, zwischen den Technischen- und den Wirtschafts-Gymnasien beider Partnerstädte belegen. Direkte, unmittelbare Beziehungen bestehen zwischen den einzelnen Institutionen, Verbänden, Jugendorganisationen, Galerien, Unternehmen. Ein Rückblick allein auf die vergangenen zwei Jahre zeigt, dass es zahlreiche Höhepunkte gab: Die Ausstellung Breslau gestern und heute im Lichthof des Dresdner Rathauses, die Sächsischen Tage in Breslau, Deutsch-Polnische Literaturtage in Dresden, die gemeinsame Malaktion "So seh ich meine/deine Stadt " die Jugendliche aus Dresden und Breslau zusammenführte, den Theaterworkshop Spurensuche - Märchen und Mythen Mitteleuropas, die ständigen direkten Kontakte zwischen dem Heinrich-Schütz- Konservatorium und dem Musiklyzeum Breslau und zwischen der TU Dresden und der Breslauer Universität, die Teilnahme Breslaus am Dresdner Striezelmarkt, gemeinsame Ferientage, die Jugendliche beider Städte in den Beskiden und an den masurischen Seen verbringen. Im Januar dieses Jahres präsentierten sechs Meisterschülerinnen der Breslauer Kunstakademie ihre Werke in der Villa Eschebach der Dresdner Volksbank und im Februar gastierte das Breslauer Puppentheater im Kulturpalast Dresden. Im Mai nahmen Elbestädter Sportler am Millennium-Marathonlauf in der Oderstadt teil.
Landeshauptstadt Dresden
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon
+49(0351) 4882390
Fax +49(0351) 4882238
E-Mail
E-Mail
Postanschrift
PF 12 00 20
01001 Dresden