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Nobelpreisträger Blobel besucht Dresden

Pressemitteilung

14. Juni 2000 / l / r /Sg

Nobelpreisträger Blobel besucht Dresden

Technische Universität, Frauenkirche, Synagoge, MDR-Talkshows: volles Programm für Blobel


Der Präsident der Friends of Dresden und Nobelpreisträger für Medizin 1999, Prof. Günter Blobel, ist in der kommenden Woche mit seiner Gattin Laura Maioglio zu Besuch in Dresden. Er überbringt, wie er nach der Nobelpreisverleihung im vergangenen Herbst angekündigt hatte, sein Preisgeld als Spende für die Synagoge und die Frauenkirche in Dresden. Blobel wird an der Grundsteinlegung für die Synagoge teilnehmen, sich bei der Spendenübergabe für die Frauenkirche über deren Baufortschritt informieren und mit Vertretern der Gesellschaft Historischer Neumarkt zusammenkommen. Die Technische Universität Dresden würdigt den Zellbiologen von der Rockefeller Universität New York, indem sie ihm die Ehrensenatorenwürde verleiht. Nach einem Gespräch mit Oberbürgermeister Dr. Herbert Wagner wird Blobel sich auch in das Goldene Buch der Landeshauptstadt eintragen. In der MDR-Sendung Dresdner Gespräch mit Prof. Blobel zeichnet Moderator Stephan Bischof verschiedene Stationen im Leben des Nobelpreisträgers nach und auch in der MDR-Talkshow Riverboat können die Fernsehzuschauer mehr über ihn erfahren.

Oberbürgermeister Dr. Herbert Wagner freut sich auf den Besuch des Wissenschaftlers. "Besonders dankbar sind wir ihm in Dresden dafür, dass er neben seiner großartigen wissenschaftlichen Arbeit so großes Interesse an Dresden zeigt. Unermüdlich engagiert er sich für den Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche, unterstützt den Bau der Synagoge und setzt sich auch für den Biotechnologie-Standort Dresden ein."

Vor fünf Jahren gehörte Prof. Günter Blobel zu den Gründungsmitgliedern der "Friends of Dresden" - dem Förderkreis des Wiederaufbaus der Frauenkirche in den USA. Das Engagement für die Frauenkirche gründet bei Günter Blobel auf einer ganz persönlichen Erfahrung. Blobel wurde 1936 im schlesischen Waltersdorf geboren. 1945 flüchtete seine Familie nach Sachsen. "Ich kann mich noch immer an die märchenhaften Türme der Dresdner Silhouette und den wundervollen Dom der Frauenkirche erinnern," schreibt Blobel in einem Rundbrief an die Friends of Dresden. In der Nähe von Dresden erlebte er die Bombennacht des 13. Februar 1945. Nach dem Abitur in Freiberg siedelte er in den Westen über, studierte unter anderem in Frankfurt, München und Kiel Medizin. In Tübingen machte er sein Examen und promovierte. Er studierte in den USA noch Chemie und promovierte auch darin. Seit 1967 ist er an der Rockefeller-Universität in New York tätig. Im vergangenen Jahr wurde der Wissenschaftler mit dem Nobelpreis für Medizin 1999 ausgezeichnet. Er hatte herausgefunden, dass Proteine eine Art Adresszettel besitzen, mit dem sie ihren Einsatzort in den Zellen finden. Damit trug er wesentlich zum Verständnis von bestimmten Erbkrankheiten bei.


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