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Müll wird in Energie umgewandelt
Pressemitteilung
27. März / l / r / Skre
Müll wird in Energie umgewandelt
Dresden ist Vorreiter bei Abfallbehandlung
Mit dem Bau einer neuen Abfallanlage geht Dresden neue Wege bei der Müllverwertung. Oberbürgermeister Dr. Herbert Wagner legt heute am 27. März den Grundstein für die biologisch-mechanische Abfallaufbereitungsanlage. Künftig wird der Restmüll statt ihn zu deponieren oder zu verbrennen verwertet.
In der 42 Millionen Mark teuren Anlage können jährlich 85.000 Tonnen Dresdner Haushaltsabfälle nach einem speziellen Verfahren biologisch getrocknet und mechanisch aufbereitet werden. Das Sekundärrohstoff-Verwertungszentrum Schwarze Pumpe verarbeitet den pelletierten Teil der Abfälle stofflich und energetisch. Bisher kamen alle angefallen Abfälle, die nicht der Verwertung zugeführt werden konnten, auf die städtische Hausmülldeponie Radeburger Straße. Das wird schon im Jahre 2001 nicht mehr möglich sein, da die Deponie dann für unbehandelte Abfälle geschlossen werden muss. Zudem legen die gesetzlichen Bestimmungen fest, dass ab 1. 6. 2005 die Deponierung von unbehandelten Abfällen nicht mehr erfolgen darf. Der Stadtrat beschloss deshalb in Umsetzung des Abfallwirtschaftskonzeptes für die Landeshauptstadt Dresden 1996, eine Anlage zur mechanischen Restabfallaufbereitung der in den Haushalten anfallenden Abfälle zu errichten und die dort abgetrennten heizwertreichen Reste einer energetischen Verwertung zuzuführen.
Den Auftrag zum Bau solch einer Anlage erhielt die Stadtreinigung Dresden GmbH im September 1997. Für die Realisierung wurde eine Ausschreibung im Rahmen eines europaweiten, nichtoffenen Verfahrens ausgelöst. Die Ausschreibung beinhaltete die Möglichkeit einer privatwirtschaftlichen Beteiligung beim Bau und Betreibung. 21 Firmen bekundeten Interesse, ein Angebot abzugeben. 14 Bewerber wurden zur Abgabe eines Angebotes aufgefordert. Im Ergebnis einer umfangreichen Auswertung blieben vier Bieter mit sieben unterschiedlichen Konzepten. Nach technischer und wirtschaftlicher Prüfung erhielt die Firma Herhof Umwelttechnik GmbH unter Einbeziehung des Verwertungszentrums Schwarze Pumpe GmbH den Auftrag.
Das Konzept sieht vor, dass die Abfälle nach einer Zerkleinerung zunächst biologisch, d. h. durch einen Rotteprozess, getrocknet werden. Damit verbessert sich die Abfallbeschaffenheit, so dass im anschließenden maschinellen Sortierverfahren eine exaktere Stofftrennung erfolgen kann. Der Sortierprozess erzeugt drei unterschiedliche Abfallfraktionen:
1. eine heizwertreiche Fraktion, die pelletiert und in das Zentrum Schwarze Pumpe zur stofflichen und energetischen Verwertung gebracht wird (Gewinnung von Methanol, Gips und Energie)
2. eine Schwerfraktion, das sind erdähnliche Stoffe geringer Korngröße, die aufgrund ihrer Beschaffenheit für Baumaßnahmen verwendet werden können und
3. Metalle, die einer stofflichen Verwertung zugeführt werden.
Im Gegensatz zur herkömmlichen Müllverbrennung, wo 90 Prozent der Behandlungskosten durch den angelieferten Abfall getragen werden müssen, können im Verwertungszentrum Schwarze Pumpe ca. 40 Prozent der Kosten aus dem Verkauf der entstehenden Produkte gedeckt werden.
Die Landeshauptstadt Dresden erfüllt mit der Inbetriebnahme der Anlage als erste Kommune in den neuen Bundesländern die Anforderungen an die Abfallwirtschaft, wie sie vom Gesetzgeber ab 2005 gefordert wird.
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