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Riesige Baugrube klafft an der Fröbelstraße

Pressemitteilung

16. März 2000 / l / r / Skre

Riesige Baugrube klafft an der Fröbelstraße

Die Bauarbeiten für den Bramschtunnel schreiten zügig voran. Derzeit heben die Bagger die Baugrube für den offenen Tunnelbauteil an der Fröbelstraße aus. Zehn bis Fünfzehn Meter Tiefe auf 200 Meter Länge müssen erreicht werden. Noch heben die Arbeiter weiches Material aus. Nach fünf bis sechs Metern Tiefe wird der Boden steiniger. Sogenannter Pläner, ein Sedimentgestein der oberen Kreide, muss aufgebrochen werden. Spätestens im April kommt schwere Aufbruchtechnik zum Einsatz, nur in Bereichen sehr hoher Gesteinfestigkeit werden Lockerungssprengungen erforderlich. Im Mai beginnt in diesem Areal der bergmännische Vortrieb. Bis dahin müssen auch verschiedene Anlagen etwa für die Grundwasseraufbereitung und entsprechende Strom- und Notstromversorgungen funktionsfähig sein. Der Verkehr von der Fröbelstraße wurde bereits auf eine Hilfsstraße verlegt. Seit 28. Februar 2000 rollen die Autos über das Provisorium.

Der bergmännische Tunnelbau wird einschließlich aller damit verbundenen Transportarbeiten für Ausbruch und Beton von der Fröbelstraße aus erfolgen. Die Baustellenfahrzeuge fahren demnach überwiegend über die bereits ausgehobene Baugrube in Richtung Emerich-Ambros-Ufer. Die Abbruchmassen kommen zur Deponie Radeburger Straße/Hammerweg und dienen dort als Abdeckung.

Im Westportal liefen die Arbeiten im September letzten Jahres an. Hier wurden umfangreiche Vorbereitungsarbeiten, wie Baumfällungen, Rodungen und Abbruch von Gebäuden vorgenommen. Anfang des Jahres starteten die Bohrarbeiten. In die rund 17 Meter tiefen Bohrungen mit einem Durchmesser von ca. 88 Zentimetern kommen Pfähle, die die Baugrube befestigen. 2001 soll von dieser Baugrube aus der bergmännische Durchschlag erfolgen. Bis dahin sind noch Aufgrabungen im Bereich der Bramschstraße zwischen Hölderlinstraße und Rudolf-Renner-Straße notwendig.

Kraftfahrer müssen während der gesamten Bauzeit mit keinen zusätzlichen Einschränkungen rechnen. Der Verkehr in und von Richtung Coventrystraße bleibt mit je einer Fahrspur pro Richtung aufrechterhalten.

Das 104 Millionen Mark teure Bauwerk zwischen Fröbel- und Coventrystraße bekommt zwei Tunnelröhren mit je zwei Fahrspuren und liegt fünf bis fünfzehn Meter unter der Erdoberfläche. Die Gesamtfahrbreite pro Röhre wird ca. 7,5 Meter betragen. Als Lüftungssystem ist eine Längslüftung mit Strahlventilatoren vorgesehen. Etwa in Tunnelmitte ist ein Querstollen zwischen der Nord- und Südröhre als Fluchtweg angeordnet. Das Tunnelinnengewölbe wird mit einer 40 Zentimeter dicken Schale betoniert, darauf eine Isolierhaut aufgetragen. Beidseitig sind neben der bituminös befestigten Fahrbahn Notgehwege angeordnet. Zur Unterbringung sämtlicher für das Betreiben des Tunnels notwendigen technischen Anlagen sowie von Bedienräumen für das Wartungspersonal wird eine Betriebszentrale erforderlich. Sie soll sich im Westportal zwischen den beiden Röhren befinden. Der gesamte Tunnelbetrieb wird automatisch überwacht und über ein digitales Leittechniksystem ferngesteuert.

Das Kernstück des Bauprojektes ist der zweiröhrige 600 bis 667 Meter lange Tunnel. Auf einer Länge von 475 bis 485 Metern muss in bergmännischer Bauweise, die restlichen rund 185 Meter in offener Bauweise hergestellt werden. Mit den Straßenanschlüssen an die bereits fertiggestellten Teile der Nordtangente beträgt die Ausbaulänge rund 1000 Meter. Im bergmännisch auszubauenden Tunnelbereich werden acht Häuser unterfahren.

Von der Innenstadt kommend beginnt der Tunnel vor der Kreuzung Lübecker Straße/Fröbelstraße, unterquert die Burgstraße, Gohliser Straße, Rudolf-Renner-Straße, Kreuzung Klopstockstraße/ Bramschstraße und die Bramschstraße. Er endet vor dem Kreuzungsbereich Hölderlinstraße/ Bramschstraße/Weidentalstraße.

Im Oktober 2002 soll die Südröhre, Mitte 2003 der komplette Tunnel freigegeben werden. Während der gesamten Bauzeit wird der Verkehr aufrecht erhalten.

Eckdaten:

Gesamttunnellänge: Nordröhre 660 Meter, davon 475 Meter bergmännische Bauweise
Südröhre 667,5 Meter, davon 485 Meter bergmännische Bauweise

Gesamtbaulänge mit
Straßenanschlüssen:1000 Meter

Gesamtfahrbreite pro
Röhre:
7,5 Meter + zwei ein Meter breite Notgehwege pro Röhre

Lüftung:8 Stahlventilatoren

Beleuchtung:Gegenstrahlbeleuchtung und Mischkontrastbeleuchtung mit
Natriumdampfdrucklampen

Sicherheits-
einrichtungen:
6 Notruftelefone
12 Feuerlöscher
6 Überflurhydranten
automatische Brandmeldeinrichtung
3 Funkkanäle
3 Verkehrssteuerungsprogramme
Fernsehüberwachung an den Portalen

Kosten:104 Millionen Mark
(davon kommen über den Zeitraum 2000 bis 2003 rund 29 Mio Mark
auf die Stadt)



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