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Präventionsprojekt gegen sexuellen Missbrauch an Mädchen und Jungen

24. November 1999 / Iri

Präventionsprojekt gegen sexuellen Missbrauch an Mädchen und Jungen

Das Dresdner Präventionsprojekt gegen sexuellen Missbrauch an Mädchen und Jungen wird fachlich von einem Verbund aus fünf Trägern begleitet, dem Frauenbildungszentrum, dem Frauenzentrum sowieso, dem Frauenschutzhaus Dresden, dem VSP Anonyme Mädchenzuflucht und der Beratungsstelle der Arbeiterwohlfahrt Ausweg. Autorisierter Träger ist die AWO Kinder- und Jugendhilfe g GmbH, die derzeit zwei Sozalpädagoginnen beschäftigt. Sie bieten vor allem Präventionsveranstaltungen für Grundschüler und thematische Weiterbildungen für Fachkräfte an.

Das Angebotsprogramm für Grundschulen zielt vor allem darauf, Lehrerinnen und Lehrer zu motivieren, die präventive Arbeit zum Schutz vor sexueller Gewalt in den Schulalltag aufzunehmen und sie bei der Umsetzung zu unterstützen. Die Grundlagen dazu werden gemeinsam erarbeitet und auf die Situation in der jeweiligen Klasse abgestimmt. Durch einen Elternabend, den die Mitarbeiterinnen des Präventionsprojektes gestalten, werden auch die Mütter und Väter einbezogen. Sie erhalten eine Einführung in die Thematik, werden über mögliche Handlungsstrategien im Elternhaus und selbstverständlich über Inhalte und Ablauf des Workshops mit ihren Kindern informiert.

Der Workshop mit den Grundschülern erstreckt sich in der Regel über einen Vormittag und findet in der Schule statt. Die Mädchen und Jungen werden über ihre Rechte - z. B. das Recht, sich Hilfe zu holen - und über sexuelle Gewalt sachlich und altersgemäß aufgeklärt. Sie werden ermutigt, eigene Gefühle ernst zu nehmen, ihre persönlichen Grenzen und die anderer zu achten. Diese Kompetenzen können sie im Zusammenleben mit anderen, aber vor allem auch zu ihrem Schutz einsetzen. In Rollenspielen stellen die Sozialpädagoginnen mit den Kindern Situationen nach, in denen sie mit sexuellen Übergriffen konfrontiert sein können. Mit ihnen gemeinsam werden dabei realistische Handlungsmöglichkeiten erarbeitet. Die in den Spielen nachgestellten Szenen orientieren sich am Alltag der Heranwachsenden in Schule, Freizeit und Familie.

Im Anschluss an den Workshop können alle Kinder mit den Sozialpädagoginnen sprechen. Auch eine Auswertung mit den Lehrern findet statt. Dabei werden Möglichkeiten zur weiteren präventiven Arbeit mit der Klasse aufgezeigt. Die Pädagogen können ein unbefristetes Beratungsangebot nutzen.

Im Schuljahr 1999/2000 wurde das Programm von mehreren Dresdner Grundschulen genutzt. Es können auf Wunsch auch einzelne Bestandteile, wie der themenbezogene Elternabend, in Anspruch genommen werden. Langfristig sollen auch Programme für Kindertagesstätten, Mittelschulen und Gymnasien sowie für Jugendhilfe-Einrichtungen aufgebaut werden.

Neben der Arbeit an Grundschulen bietet das Präventionsprojekt auch Weiterbildungen zum Thema sexueller Missbrauch an Kindern und Jugendlichen für Lehrer, Erzieher und Sozialpädagogen an. Von der Fachhochschule Rosswein wird es bereits genutzt und im Fortbildungskatalog des Regionalschulamtes für das Jahr 2 000 ist es als Angebot verankert.

Im Frühjahr und Herbst 2000 ist eine Theaterwoche zur Thematik geplant. Es wird Aufführungen für Schüler der 2. bis 5. Klassen und Veranstaltungen für Erwachsene geben. Weitere Informationen über Angebote des Präventionsprojektes gegen sexuellen Missbrauch an Mädchen und Jungen können bei den Mitarbeiterinnen erfragt werden. Sie kommen auf Wunsch gern vor Ort in die Schule oder Einrichtung.

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Sprechzeit: montags 13 - 16 Uhr

Autorisierter Träger: AWO Kinder- und Jugendhilfe g GmbH


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