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Zehn Jahre nach dem Sturm auf die Staatssicherheit

Pressemitteilung

30. November 1999 / l / r / Skre

Zehn Jahre nach dem Sturm auf die Staatssicherheit

5. Dezember: Gedenken und Tag der offenen Tür im früheren Stasi-Gefängnis


Die frühere Bezirksverwaltung des Ministeriums für Staatssicherheit an der Bautzner Straße wurde von Tausenden Bürgern als eine der ersten in der DDR am 5. Dezember 1989 gestürmt und besetzt. Um an diese Ereignisse vor zehn Jahren zu erinnern, führen die Landeshauptstadt Dresden, der Sächsische Landesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR und der Verein "Erkenntnis durch Erinnerung e. V." einen Tag der offenen Tür und eine Gedenkveranstaltung durch.

Beim Tag der offenen Tür können sich Interessierte ab 11 Uhr über das MfS informieren. Der Sächsische Landesbeauftragte zeigt gemeinsam mit Mitarbeitern der Außenstelle Chemnitz drei Ausstellungen. Weiterhin sind Teile des früheren NKWD-Gefängnisses, welches nach 1945 von der sowjetischen Geheimpolizei genutzt wurde, sowie einige Räume des Dresdner MfS-Bezirkschefs geöffnet. Erstmals präsentieren die Organisatoren bisher unbekannte Dokumente der Öffentlichkeit.

Zur gleichen Zeit, zu der sich vor zehn Jahren die Tore des Stasi-Verwaltung öffneten - 17 Uhr - beginnt die Gedenkstunde in der Aula des Beruflichen Schulzentrums, Bautzner Straße 116. "Was heute so einfach klingt, war damals ein Wagnis," denkt Oberbürgermeister Dr. Herbert Wagner, von 1989 bis 1990 Sprecher der Gruppe der 20, zurück. "Gegen 17 Uhr geschah ein Wunder: Nach Lautsprecherankündigung öffneten sich die Tore der Stasi. Vorsichtig gingen wir in den Innenhof. Waren die Maschinengewehre bereits auf uns gerichtet? Wir konnten es kaum fassen, wir waren in die Höhle des Löwen eingedrungen, noch lebte er."

Vor zehn Jahren riefen die Gruppe der 20 und das Neue Forum über den Sender Dresden zu einer Demonstration vor dem Stasi-Gebäude auf. Vor zehn Jahren beendeten die Dresdner Bürger damit die 35jährige Geschichte politischer Haft im Gebäudekomplex Bautzner Straße. Seit 1998 dient die bis dahin leerstehende Untersuchungshaftanstalt des MfS als Museum, Gedenk- und Erinnerungsort. Die unmittelbar an der Bautzner Straße liegenden anderen Gebäude beheimaten seit Jahren eines der größten Schulzentren Dresdens: Das Berufliche Schulzentrum für Gesundheit und Sozialwesen.




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