Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de

https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/1999/08/c_700.php 28.05.2015 23:09:11 Uhr 18.09.2024 10:39:15 Uhr

Ein Leben für Kunst und Denkmalpflege in Dresden

Pressemitteilung

5. August 1999 / l / r / Skre (2 Seiten)

Ein Leben für Kunst und Denkmalpflege in Dresden
Ehrung Fritz Löffler anlässlich seines 100. Geburtstages


Der Dresdner Kunsthistoriker Dr. Fritz Löffler wäre in diesem Jahr, am 12. September, 100 Jahre alt geworden. Die Landeshauptstadt Dresden würdigt aus diesem Anlass gemeinsam mit dem Landesamt für Denkmalpflege Sachsen und dem Neuen Sächsischen Kunstverein e. V. Leben und Werk Löfflers in einer Ausstellung, mit einem Katalog und mit der Enthüllung einer Gedenkstele.

Die Ausstellung wird mit einer Feierstunde im Kulturrathaus, Königstraße 15, am 12. September, 11.30 Uhr vom Beigeordneten für Kultur, Jugend und Sport, Jörg Stüdemann, eröffnet. Sie ist im Anschluss vom 12. September bis 31. Oktober im Kunsthaus Dresden, Rähnitzgasse 8, zu sehen. Die Exposition gliedert sich in zwei Ausstellungsteile: "Löffler als Denkmalpfleger" präsentiert Entwürfe von Restauratoren zur Wiederherstellung historischer Bauwerke wie Residenzschloss, Semperoper, Frauenkirche. Fragmente historischer Bausubsanz, die so noch nie zu sehen waren, ergänzen diesen Teil auf lebendige Weise. Dokumente, Fotografien und Filmsequenzen stellen die Verbindung zwischen Löffler und "seinem Dresden" her. In einer exemplarischen Werkauswahl wird die Sicht Löfflers auf die Kunstgeschichte dieses Jahrhunderts und seine persönliche Verbundenheit mit zahlreichen Künstlern widergespiegelt. Zu sehen sind u. a. Künstler der "Brücke", der "Dresdner Sezession Gruppe 1919", der Kreis um Ida Bienert und in größeren Werkgruppen Otto Dix, Bernhard Kretzschmar und Josef Hegenbarth. Diesen Teil ergänzen Schriften und Fotografien sowie ein Filmausschnitt zur Ausstellung der "entarteten Kunst" in Dresden.

Ein umfassender Katalog mit vielen Farbabbildungen reicht als Lesebuch und Dokument über die Ausstellung hinaus. Beiträge von Dieter Hoffmann, Heinrich Magirius, Klaus Stiebert, Werner Schmidt, Ingrid Wenzkat, Helmut Heinze und Dietrich Schubert befassen sich mit Aspekten zu Leben und Werk Fritz Löfflers. Die ausgestellten Arbeiten werden dokumentiert, zum großen Teil abgebildet und die Künstler in ausgewählten Texten Löfflers vorgestellt. Die ausführliche Biografie mit vielen Fotografien bringt dem Leser die Person Fritz Löfflers nahe. Der Katalog erscheint im Michel Sandstein Verlag und umfasst rund 300 Seiten. Die Buchhandelsausgabe kostet 54 Mark und enthält eine CD mit einem Vortrag Löfflers über die Kunst und ihr Umfeld in der Zeit vom Ersten Weltkrieg bis in die vierziger Jahre.

Zum Gedenken an den Dresdner Denkmalpfleger und Kunsthistoriker wird auf Beschluss des Dresdner Stadtrates vor dem letzten Wohnhaus Fritz Löfflers, Liebigstraße 29 in der Südvorstadt, eine Stele des Berliner Künstlers Professor Wieland Förster aufgestellt. Diese Bronze-Relief-Stele übergibt die Landeshauptstadt am 12. September, 10 Uhr, der Öffentlichkeit.

Mit dem Leben Fritz Löfflers verbindet sich ein Jahrhundert Dresdner Kunstgeschichte. Als Freund und Förderer der Künstler ist er zu jeder Zeit für die avantgardistische Kunst eingetreten. Neben seinen bedeutenden Monografien über Otto Dix, Josef Hegenbarth und Bernhard Kretzschmar veröffentlichte er seit den zwanziger Jahren zahlreiche Publikationen und Ausstellungsbesprechungen vor allem über die Dresdner Kunst.

Berühmt wurde Löffler durch sein 1955 erschienenes Buch "Das alte Dresden". Mit seinem dokumentarischen Werk setzte er der im Bombenhagel am 13. Februar 1945 verlorenen Stadt ein Denkmal. Das Buch wurde als Mahnung und als Aufforderung zum Wiederaufbau wichtiger Bauwerke verstanden. Jedoch stellte es für die Kommunalpolitiker einen Affront gegen den Aufbau der sozialistischen Großstadt dar. Nicht nur für die Dresdner ist es hingegen bis heute eines der begehrtesten Bücher überhaupt. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte sich Löffler für die Erhaltung der historischen Bausubstanz ein. Ihm ist es zu danken, dass bildende Künstler mit Restaurierungsarbeiten maßgeblich beauftragt wurden und sich im Verband Bildender Künstler organisieren konnten.

Fritz Löffler (geboren am 12. 9. 1899, gestorben am 15. 5. 1988) gilt als der bedeutendste Kunst- und Architekturhistoriker Dresdens, dessen Wirken weit über die Stadt hinaus reicht.

In seiner Heimatstadt tragen eine Straße, ein Platz und ein Gymnasium seinen Namen.

Auf einen Blick:

Ausstellung vom 12. September bis 31. Oktober 1999

im Kunsthaus Dresden, Städtische Galerie für Gegenwartskunst, Leiter: Harald Kunde

Rähnitzgasse 8, 01097 Dresden, Telefon: 0351/8041456 Telefax: 0351/8041582

Öffnungszeiten: Die. - Frei. 14 - 19 Uhr, Sa/So. 10 - 18 Uhr

Feierstunde und Eröffnung der Ausstellung am 12. 9., 11.30 Uhr

im Kulturrathaus Dresden, Königstraße 15, 01097 Dresden

anschließend Öffnung im Kunsthaus

Katalog erscheint im Michel Sandstein Verlag

Herausgeber Sigrid Walther

Rund 300 Seiten mit zahlreichen farbigen Abbildungen

Verkaufspreis 40 Mark, Buchhandelsausgabe mit CD 54 Mark

Enthüllung der Stele von Professor Wieland Förster am 12. 9., 10 Uhr, Liebigstraße 29


Landeshauptstadt Dresden

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Telefon +49(0351) 4882390
Fax +49(0351) 4882238
E-Mail E-Mail


Postanschrift

PF 12 00 20
01001 Dresden