Stollen, Nussknacker und "Männerhüte" für Columbus

Pressemitteilung

23. Juli 1999 / l / r / Sg

Stollen, Nussknacker und "Männerhüte" für Columbus
Dresdens amerikanische Partnerstadt bereitet Striezelmarkt vor

Ein Striezelmarkt für Amerika? Die Städtepartnerschaft zwischen Dresden und Columbus/Ohio macht es möglich. Seit Herbst 1998 ist das Städtepartnerschaftskomitee der Partnerstadt "Dresden Sister City Inc." dabei, das ehrgeizige Projekt vorzubereiten. Kürzlich fanden wieder Gespräche der Veranstalter mit den Händlern aus Dresden und der Region statt, um die neuesten Informationen auszutauschen. Lausitzer Pfefferkuchen, Töpferwaren und Blaudruck, Holzkunst aus dem Erzgebirge, Stollen, Herrnhuter Sterne und andere werden für ein breites Angebot in Columbus sorgen. Auch Glühwein darf ausgeschenkt werden! "Vereine können für zwei Tage eine Ausschankerlaubnis bekommen", erklärt Dixon Miller vom Sister City Komitee. So wurden Vereine gesucht und gefunden und die Frage hatte sich gelöst. Oberbürgmeister Dr. Herbert Wagner hatte sich bereits in der Angelegenheit an den Gouverneur von Ohio, Bob Taft, gewandt und um Unterstützung gebeten.

Unterstützung vom Staat, aber auch von der Region und der Stadt Columbus bekommen die Veranstalter für den Striezelmarkt. Gemeinsam mit vielen privaten Sponsoren ermöglichen sie es den Pionieren des Weihnachtsmarktes in Ohio, Buden auf den Platz vor dem Rathaus in Columbus aufzustellen, für die Produkte aus Sachsen zu werben, ein kulturelles Rahmenprogramm auf die Beine zu stellen und somit den ersten Schritt über den großen Teich für die Händler zu erleichtern. Große Unterstützung erhält das Projekt von der Huntington Bank - Bankchef Frank Wobst ist gebürtiger Dresdner, Initiator und Motor der Städtepartnerschaft. Im September verleiht ihm der Dresdner Presseclub den Erich-Kästner-Preis.

Auch die Partnerstadt Dresden ist von Anfang an aktiv dabei. Marktamt und Presseamt koordinieren, informieren und organisieren die Teilnehmer für den Striezelmarkt in Columbus. Über die Dachverbände und Innungen der Kunsthandwerker, Bäcker und verschiedenen Händler waren die Informationen über das Vorhaben weitergegeben worden. "Wir wünschen uns noch einige Händler mehr, vor allem Strickwaren, Musik-CDs mit deutschen Weihnachtsliedern, gebrannte Mandeln und Marzipan," kündigte Dixon Miller jetzt an. Händler, die sich für das Projekt interessieren und diese Bereiche abdecken, können sich beim Marktamt (Telefon 0351-4881600) oder beim Presseamt (Telefon 0351-4882111) gerne melden.

Voller Spannung erwarten die Bürger in Columbus bereits die Händler aus Dresden, die ihnen deutsche Weihnachtstradition in die Stadt bringen werden. "Wir haben das Konzert des Bergsteigerchores gehört und freuen uns auf euch", "Welcome to Columbus", "It is wonderful that you are coming to Columbus", "Die Städtepartnerschaft ist großartig" - mit diesen Sprüchen grüßen hunderte von Postkarten aus der Partnerstadt die Händler. Dixon Miller warf sie den Händlern einfach vor die Füße: "Die Absender dieser Karten werden sich daran erinnern, wenn sie im Dezember vom Striezelmarkt lesen, und sie werden kommen!" Der Striezelmarkt trifft auf ein Publikum, das durch die vielfältigen Aktivitäten zwischen den beiden Partnerstädten schon bestens mit Dresden vertraut ist und neugierig darauf ist, Stollen, Pfefferkuchen, Nussknacker und Lausitzer Keramik in Columbus kaufen zu können. Die einen haben Dresdner Chöre und Orchester in Columbus genießen können, die anderen waren selber in Dresden mit der Marathon-Gruppe, einem Chor, über Schüler- oder Studenten-Austausch. Zur Zeit können die Bürger der Partnerstadt berühmte und wertvolle Stücke Dresden sogar direkt in Columbus kennenlernen: Eine Auswahl der Gemäldegalerie Alte Meister wird noch bis Oktober im Columbus Museum of Arts gezeigt.

"Der Ableger des Dresdner Striezelmarktes soll die Städtpartnerschaft noch vielfältiger machen", erklärt Presseamtsleiter Dr. Ulrich Höver. Dass im Vorfeld viele Fragen um Transport, Einfuhrbestimmungen und Umsatzerwartungen diskutiert werden müssten, sei klar. Doch Marktamt und Presseamt arbeiten mit Dresden Sister City Inc. intensiv zusammen. Bestes Zeichen: Nachdem das Glühwein-Problem gelöst war, ging auch das Rätselraten um die aus Dresden angekündigten "Männerhüte" glücklich aus, die den Amerikanern nicht so recht in das weihnachtliche Sortiment passen wollten. Es handelte sich um Sterne - Herrnhuter Sterne!