Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de

https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/1999/07/c_666.php 28.05.2015 23:08:45 Uhr 16.08.2024 05:43:33 Uhr

Vom drängenden Wunsch, sich ein eigenes Bild zu machen

Pressemitteilung

19. Juli 1999 /l/r/ Ka

Vom drängenden Wunsch, sich ein eigenes Bild zu machen
Dresdner unterstützen die Ausstellung zum Dresdner Herbst 89 mit Dokumenten


"7. 10. 89, 21.30 Uhr: Fahre noch einmal in die Stadt. Muß wissen, was da los ist. ... Die schlimmen Gerüchte der letzten Tage. Der drängende Wunsch, sich ein eigenes Bild zu machen. Und die Angst, hineingerissen zu werden. Die Angst vor einem Blutbad. Die Angst vor Repressalien und Rachemaßnahmen des Staates ... " Zeilen eines Bürgers, festgehalten in "Blätter aus dem Dresdner Herbst - ein Stundentagebuch". Persönliche Aufzeichnungen zu den Ereignissen des 7./8./9. Oktober 1989, die der Dresdner dem Stadtarchiv für die Lichthof-Ausstellung zum Dresdner Herbst 89 übergeben hat.

Die Landeshauptstadt Dresden bereitet diese Ausstellung gemeinsam mit dem Hannah-Arendt-Institut, der Sächsischen Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek, dem Regierungspräsidium und dem Sächsischen Hauptstaatsarchiv vor. Es sind jedoch auch alle Dresdner angesprochen, sich mit Fotos, Dokumenten und persönlichen Notizen von jenen bewegten Tagen an der Ausstellung zu beteiligen. So wie ein Dresdner Arzt, der neben zwei Spruchbändern auch Tagebuchaufzeichnungen zur Verfügung stellt. Auf 16 Seiten schildert er seine Eindrücke und Erlebnisse in der Zeit vom 17. September bis 30. Dezember 1989. Impressionen und Assoziationen in Verbindung mit einer "Fidelio"-Aufführung in der Semperoper 1989 schildert ein Dresdner in "Fidelio 89 - aktuell wie nie". Aufzeichnungen, die er ebenfalls dem Stadtarchiv übergeben hat. Fotos von der Mauer der Stasi-Zentrale Bautzner Straße und Aufnahmen von den Montagsdemonstrationen im November gehören ebenso wie die Schilderung der Ereignisse vom 9. Oktober in der Kathedrale, in einem Brief an westdeutsche Verwandte festgehalten, zu den Dokumenten, mit denen Dresdner die Ausstellung unterstützen.

Wer noch über Dokumente oder persönliche Aufzeichnungen zum Herbst 89 verfügt, kann sich an das Stadtarchiv Dresden, Marienallee 3, wenden, Telefon 8 02 12 02 oder 4 88 12 05. Eine Arbeitsgruppe entscheidet, welche Dokumente in die Ausstellung aufgenommen werden.




Landeshauptstadt Dresden

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Telefon +49(0351) 4882390
Fax +49(0351) 4882238
E-Mail E-Mail


Postanschrift

PF 12 00 20
01001 Dresden