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Denk an die Tage der Vergangenheit, lerne aus den Jahren der Geschichte!

Pressemitteilung

11. März 1999 / l / r / Schö

Denk an die Tage der Vergangenheit, lerne aus den Jahren der Geschichte!
Festveranstaltung zur Woche der Brüderlichkeit 1999


Zum 48. Mal in Deutschland und zum achten Mal in Dresden findet vom 14. bis 21. März 1999 die Woche der Brüderlichkeit statt. Der Schirmherr der Dresdner Woche der Brüderlichkeit, Oberbürgermeister Dr. Herbert Wagner, spricht die einführenden Worte zur Festveranstaltung am Sonntag, 14. März 1999, 16 Uhr im Plenarsaal des Dresdner Rathauses. Dazu sind alle Dresdner herzlich eingeladen. Das Jahresthema 1999 lautet Bedenken, was trägt! und ist eine Verdichtung des Bibelwortes aus dem 5. Buch Mose: Denk an die Tage der Vergangenheit, lerne aus den Jahren der Geschichte!. Den Festvortrag zum Jahresthema hält der Dominikaner Pater Professor Dr. Willehad Eckert aus Düsseldorf. Brigitte Rehberg, Gesang und Alla Sabejinskaja, Klavier, bringen jüdische Lieder von Hans Krasa und Viktor Ullmann zu Gehör. Das Besondere in diesem Jahr ist die Preisverleihung des Preisausschreibens Schmetterlinge für Theresienstadt, das 1998 vom Verein zur Förderung der Jugendbegegnung in Theresienstadt e.V. ausgelobt wurde. Der Titel ist den Worten des jungen Pavel Friedmann entliehen, der am 29.09.1944 vom Konzentrationslager Theresienstadt in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert wurde und über Theresienstadt schrieb: denn Schmetterlinge leben hier nicht. Jugendliche aus Deutschland und Tschechien begaben sich auf Spurensuche von jüdischen Mitbürgern, die in den dreißiger Jahren aus Dresden, Leipzig, Chemnitz und aus Karlovy Vary (Karlsbad) nach Theresienstadt verschleppt wurden.

Die zentrale Eröffnungsfeier der Woche findet in diesem Jahr in Potsdam statt, nach Dresden (1993) die zweite östliche Stadt. Die Buber-Rosenzweig-Medaille, die traditionell in dem Zusammenhang verliehen wird, erhält in diesem Jahr Henryk Jzef Muszyski, Erzbischof von Gnesen und Vizeprimas der katholischen Kirche Polens. Er hat sich richtungsweisend für einen Neuansatz des Verhältnisses zwischen Christen und Juden verdient gemacht.

Die Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e.V., die die Woche der Brüderlichkeit alljährlich ausrichten, verstehen das Jahresthema als Anleitung für eine Gedächtniskultur An der Schwelle zur Jahrtausendwende gilt es zurückzublicken und aus dieser Bestandsaufnahme die Zukunft zu gestalten. Wie Mose auch die Verfehlungen des Volkes in der Vergangenheit benennt, müssen auch wir die dunklen Seiten unserer Geschichte anschauen, daran aber nicht verzagen, sondern das Wissen um die Vergangenheit für zukünftiges Handeln nutzen.


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