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Dresden entwickelte sich zum aufstrebenden Industriestandort im Bismarck-Reich - Kolloquium zur dreibändigen Stadtgeschichte findet großen Zuspruch
Pressemitteilung
10. März 1999
Dresden entwickelte sich zum aufstrebenden Industriestandort im Bismarck-Reich
Kolloquium zur dreibändigen Stadtgeschichte findet großen Zuspruch
Zwei Dutzend zusätzlicher Stühle mussten im Festsaal des Stadtmuseums deponiert werden - so groß war die Nachfrage beim 3. Kolloquium zur Dresdner Stadtgeschichte am vergangenen Sonnabend. Eine bessere Resonanz können sich Arbeitsgruppe 2006 und Dresdner Geschichtsverein e. V. als Veranstalter kaum wünschen; eine schöne Ermutigung für die Arbeit, gleichwohl keine Beruhigung, denn es ist ein anspruchsvolles Vorhaben, acht Jahrhunderte kommunaler Entwicklung in ihrer ganzen Vielfalt von politischen und kulturellen, wirtschaftlichen und städtebaulichen, natürlich auch sozialen und mentalen Gegebenheiten in plausiblen Zusammenhängen darzustellen.
Drei Bände fassen acht Jahrhunderte Dresdner Geschichte
Der Vorbereitung und öffentlichen Diskussion dieser drei Bände dienen die jährlich veranstalteten Kolloquien. Mit dem diesjährigen Thema "Die Stadt von 1648 bis 1871" wurde nunmehr Band 2 vorgestellt.
Professor Reiner Groß, Hochschullehrer an der Universität Chemnitz-Zwickau, und Herausgeber des 2. Bandes, gab in seinem einleitenden Vortrag ein klug strukturiertes Panorama der 220 Jahre Entwicklung von einer kriegsversehrten Renaissance-Stadt zur blühenden Barock-Metropole, von den erneuten Zerstörungen im Siebenjährigen Krieg zum aufstrebenden Industriestandort im Bismarck-Reich.
Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Reichsgründung
Ausgewählte und weitgehend unbekannte Einzelaspekte brachten dann die folgenden Beiträge. Dr. Christoph Wetzel referierte kenntnisreich über kirchliche Entwicklung in Dresden nach dem Bau der Frauenkirche, deren Verhältnis zur Kreuzkirche und die große Rolle Valentin Löschers. Hochinteressant auch für heute dessen "Theologie des Bauens". [...]
Stadt fördert Forschungsarbeit
Mit einem temperamentvoll vorgetragenen Ausschnitt aus Familienchroniken und Tagebüchern ließ zum Schluss Silke Marburg Lebensformen des städtischen Adels im 18./19. Jahrhundert lebendig werden. Ihr Vortrag entstand aus einer Stipendiatenarbeit und verdeutlichte, wie wichtig und effektiv solche geförderte Forschungsarbeit innerhalb der Arbeitsgruppe 2006 sein kann.
Mit Bürgertum, Adel und Kirchen waren wichtige Kulturträger im städtischen Leben angesprochen; assoziativ ging die abschließende Diskussion auf dieses Themenfeld ein und reflektierte auch die vom Oberbürgermeister in seiner Eröffnungsrede gestellte Frage nach dem Umgang mit den neuen Gemeinden der Stadt.
Hans-Peter-Lühr
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