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Coventry stellt Turmkreuz für die Frauenkirche vor

Pressemitteilung

9. Februar 1999/ l / r / mitz

Coventry stellt Turmkreuz für die Frauenkirche vor
40 Jahre Städtepartnerschaft:OB Wagner eröffnet Dresden-Ausstellung des Presseamtes


In der Kathedrale von Coventry wird am 12. Februar 1999 das Turmkreuz für die Dresdner Frauenkirche vorgestellt. Oberbürgermeister Dr. Herbert Wagner ist zu einem Gottesdienst aus diesem Anlass in die Partnerstadt eingeladen. Er wird am Vorabend (11.) in Coventry die Ausstellung "Welcome to Dresden: High Tech and Baroque" des Presseamtes eröffnen, die neben der Frauenkirche viele Facetten der Landeshauptstadt zeigt. Auf Bild- und Texttafeln können sich die Bürger von Coventry nicht nur über die Kunst- und Kulturstadt, sondern auch über den Wirtschaftsstandort und das Zentrum von Wissenschaft und Innovation an der Elbe informieren.

Coventry und Dresden sind Symbole für einen neuen Anfang nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Kirchen in beiden Städten nahmen schon in den 50er Jahren Kontakt auf. Sie legten den Grundstein für die erste Städtepartnerschaft, die Dresden 1959 einging. Gleich nach dem Krieg packten junge Leute aus Coventry mit an, um das Diakonissenkrankenhaus wiederaufzubauen. Und junge Dresdner halfen in Coventry bei der Beseitigung der Trümmer.
Erst nach dem Fall der Mauer wurde der Austausch vielfältiger und für viele Dresdner überhaupt erst möglich. Heute treffen sich die Mädchen und Jungen aus beiden Städten, um gemeinsam zu lernen, zu studieren, Sport zu treiben oder zusammen Ferien zu machen - dazu einige Beispiele: Jedes Jahr tauschen die Städte Jugendgruppen aus. Im Juni 1996 bewältigten 60 Läufer von Dresdner Sportvereinen nonstop die Distanz von 1.300 Kilometer über Rotterdam nach Coventry. Lauffreunde aus den beiden Schwesterstädten begleiteten sie streckenweise. 1997 trafen sich die Junioren - Fußballmannschaften zum gemeinsamen Spiel in Coventry. Vertreter der Diözese Coventry waren im Oktober 1997 bei den Kirchgemeinden in Dresden-West zu Gast. Im Juni 1998 startete die Internationale Frauenkirchen-Radtour von Newcastle über Coventry und Hamburg nach Dresden, bei der Frauenkrichen-Freunde vor allem aus den drei Partnerstädten und aus München in die Pedale traten. Auch Künstlerinnen aus beiden Städten trafen sich im vergangenen Jahr zu einem gemeinsamen Ausstellungsprojekt.

Das Turmkreuz für die Frauenkirche ist eine Spende des Dresden Trust, dem britischen Pendant zu Dresdner Stiftung und Fördergesellschaft für die Frauenkirche. Der Trust wurde 1993 gegründet und zählt inzwischen über 1.800 Mitglieder. Die engagierten Dresden-Freunde werben in Großbritannien mit Informationsveranstaltungen, Benefizkonzerten, einer Wanderausstellung und vielfältigen Spendenaktionen für den Wiederaufbau des Dresdner Gotteshauses, für das sie bisher über 1,5 Millionen DM gesammelt haben. Die bisher bedeutendste Aktion des Trust: In enger Zusammenarbeit mit den Dresdner Bauherren gaben die Briten im Juni 1998 Turmkreuz und Kugel für die Frauenkirche in der Londoner Kunstschmiede MacDonald in Auftrag. Der Inhaber Grant Mac Donald und sein Werkstattleiter Alan Smith, dessen Vater einer der Bomberpiloten beim Angriff auf Dresden 1945 war, fertigten beides nach Originalvorlagen. Anlässlich des Besuches von Bundespräsident Roman Herzog Anfang Dezember 1998 im britischen Königshaus konnte das vollendete über fünf Meter große Werk erstmals der Öffentlichkeit gezeigt werden. Ein Jahr lang geht es nun auf Reisen durch englische Städte, die im Zweiten Weltkrieg - wie die Partnerstädte Dresden und Coventry - schwer zerstört wurden. Im Jahr 2000 wird das Turmkreuz dann nach Dresden kommen. Hier soll es 2004 die Kuppel der Frauenkirche krönen - "ein Symbol der Versöhnung" so Baudirektor Eberhard Burger.




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