Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de

https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/1998/12/c_147.php 28.05.2015 23:02:22 Uhr 17.07.2024 09:03:29 Uhr

Luftqualität in Dresden besser

Pressemitteilung

4. Dezember 1998

Luftqualität in Dresden besser

Die Luftqualität hat sich in Dresden in den letzten Jahren spürbar verbessert. Dies geht aus dem heute im Dresdner Rathaus vorgestellten Umweltbericht hervor. So sind insbesondere die Belastungen durch die "klassischen" Luftschadstoffe Schwefeldioxid und Staub erheblich zurückgegangen. Damit konnte Dresden 1996 von der Liste der sächsischen Smoggebiete gestrichen werden. Mit der Abnahme der klassischen Schadstoffbelastungen treten andere Luftverunreinigungen in den Vordergrund. So steht der Minderung des Schwefeldioxid- und Staubgehaltes der Luft eine gleichbleibende Belastung durch Stickoxide gegenüber. Bei Ozon ist seit Anfang der 70er Jahre sogar eine stetige Zunahme der registrierten Jahresmittelwerte zu verzeichnen. Durch die Erkenntnisse der medizinischen Wirkungsforschung sind zudem neue Stoffe wie Benzol und Ruß in den Blickpunkt des Interesses gerückt.

Für die lufthygienische Situation in Dresden sind derzeit die Belastungen durch Stickstoffdioxid, Ozon und (immer noch) Staub sowie durch Ruß, Benzol und PAK (Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe) besonders relevant. Prognosen zeigen, dass das in den nächsten Jahren zumindest für Stickstoffdioxid, Ozon und Ruß so bleiben wird. Besonders hohe Schadstoffkonzentrationen treten vor allem an verkehrsreichen Straßen mit dichter Randbebauung auf. So ist derzeit an etwa 50 Kilometern des Hauptstraßennetzes der anzustrebende Vorsorgewert für das NO2-Jahresmittel überschritten. An etwa 15 Straßenabschnitten - zusammen drei Kilometer lang - ist zu vermuten, dass die zulässigen Konzentrationswerte der 23. Bundes-Immissionsschutzverordnung für Ruß überschritten sind. Derzeit laufen für diese Abschnitte detaillierte Untersuchungen - bei einer Bestätigung der Überschreitungen müssten hier Verkehrsbeschränkungen geprüft werden.

Den größten Beitrag zum Rückgang der Schwefeldioxid- und Staubbelastung haben die Dresdner Stadtwerke mit der Stillegung ihrer großen Braunkohlenheizkraftwerke bzw. deren Umstellung auf emissionsarme Energieträger erbracht. Die spektakulärsten Einzelmaßnahmen waren dabei die Stillegung des Heizkraftwerkes Mitte und der Ersatz des Braunkohlenheizkraftwerkes an der Nossener Brücke durch ein hochmodernes Gasturbinenheizkraftwerk. Zur Reduzierung des Schwefeldioxid- und Staubausstoßes haben außerdem Stillegungen und Modernisierungen von Industrieanlagen sowie der Ersatz der Braunkohle als Brennstoff für Gebäudeheizungen beigetragen.

Eindrucksvolle Beispiele für die Minderung industrieller Kohlenwasserstoffemissionen sind das Mineralöllager in Friedrichstadt und das Dresdner Druck- und Verlagshaus an der Radeburger Straße, die zu den modernsten und abgasärmsten Anlagen ihrer Art in Europa zählen. Diese Beispiele belegen die Erfolge, die bei Industrieanlagen - sowohl durch konsequente Umsetzung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes als auch durch die Investitionsbereitschaft der Betreiber und den Einsatz moderner Umwelttechnologien - erreicht wurden. Der Anteil der Industrie an den gesamtstädtischen Schadstoffemissionen hat dadurch drastisch abgenommen.

Dagegen entwickelt sich der Verkehr - und hierbei vor allem der Straßenverkehr - in steigendem Maße zum Hauptverursacher der Schadstoffbelastung. Der Verkehr erzeugt im Stadtgebiet inzwischen 2/3 aller Stickoxide, 4/5 aller Kohlenwasserstoffe und den größten Teil der Rußpartikel. Die durch moderne Motor- und Abgasreinigungstechnik erreichten Emissionsminderungen wurden durch den Anstieg des Verkehrsaufkommens kompensiert, so dass sich die verkehrsbedingten Immissionen nur wenig verringert haben. Maßnahmen zur Luftreinhaltung müssen deshalb vorrangig beim Straßenverkehr ansetzen. Aufgabe der Kommunalpolitik ist es insbesondere, der weiteren Zunahme des Straßenverkehrs durch eine verdichtete Stadtentwicklung und die Beeinflussung der Verkehrsmittelwahl zugunsten umweltfreundlicher Verkehrsträger entgegenzuwirken. Nicht zuletzt können die Dresdner Bürger selbst über die Gestaltung ihres Mobilitätsbedarfs und die Verkehrsmittelwahl die zukünftige Luftqualität in ihrer Stadt beeinflussen.

Eine herausragende Bedeutung für die langfristige Sicherung einer guten Luftqualität hat auch der Erhalt von Belüftungsschneisen und Kaltluftbahnen, die für die Verdünnung und den Abtransport der im Stadtgebiet erzeugten Luftverunreinigungen unentbehrlich sind. Zu diesem Thema sei auf den demnächst erscheinenden Umweltbericht 1998 "Stadtklima von Dresden" verwiesen.

Der vorliegende Bericht zur Luftqualität beruht sowohl auf Arbeitsergebnissen des Umweltamtes der Landeshauptstadt Dresden als auch auf landesweiten und stadtbezogenen Untersuchungen wissenschaftlicher Einrichtungen. Er kann im Sekretariat des Dezernates für Umwelt und Kommunalwirtschaft im Rathaus, im Amt für Umweltschutz auf der Grunaer Str. 2 im Zimmer N 105 sowie bei den Umweltberatern in den Ortsämtern gegen eine Schutzgebühr von 5 Mark erworben werden.




Landeshauptstadt Dresden

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Telefon +49(0351) 4882390
Fax +49(0351) 4882238
E-Mail E-Mail


Postanschrift

PF 12 00 20
01001 Dresden