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Warum uns Köln und Koblenz beneiden
Pressemitteilung
6. November 1998 / l / r / ü / Kü
Warum uns Köln und Koblenz beneiden
Heftige Regenfälle haben auch in Dresden die Elbe ansteigen lassen.
Andernorts in Deutschland müssen aufwendige Zivilschutzmaßnahmen ergriffen werden. In Dresden können dank einer einzigartigen Verbindung von natürlichen und künstlichen Hochwasserschutzeinrichtungen diese Hilfeleistungen ausbleiben.
Über Jahrhunderte der erfolgreichen Stadtentwicklung hinweg wurden die Elbwiesen und Elbtalarme als Überflutungflächen von Bebauungen freigehalten. Das war oft nicht ganz einfach. So musste Ende der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts gegen den Widerstand des damaligen Dresdner Stadtrats das Königliche Innenministerium vorausschauend ein Gesetz dazu erlassen. Nach dem verheerenden Hochwasser 1890 hatten die Stadträte die Lektion gelernt. In einem für heutige Verhältnisse unvorstellbaren Kraftakt wurden in den Jahren 1906 bis 1910 die Flutrinne Großes Ostragehege und 1918 bis 1921 die Flutrinne Kaditz errichtet.
Die Spitze einer von Tschechien ankommenden Flutwelle wird bereits vor Erreichen der Dresdner Innenstadt durch Breitlaufen der Wassermassen in den Elbauen und Altarmen gebrochen. Nach der Passage des Stadtgebietes erweitern die Flutrinnen dann den Stromquerschnitt so, dass das Wasser schnell und schadlos abfließen kann. Beide Prinzipien zusammen bewirkten, dass Hochwasser wie 1945 oder 1981 in Dresden nie solch katastrophalen Folgen hatten wie in anderen Städten Deutschlands.
Auch das neue Sächsische Wassergesetz vom Sommer 1998 räumt dem Hochwasserschutz höchste Priorität ein. Seit gut einem Jahr ist die Stadtverwaltung dabei, den Schutz der Hochwasseranlagen zu verbessern. Dazu werden in einer Rechtsverordnung das Überschwemmungsgebiet der Elbe festgeschrieben und die Grenzen so festgesetzt, wie sie sich bei einem Jahrhunderthochwasser einstellen würden. Zugleich werden Regeln für die Nutzung der Gebiete beschrieben.
So sollen die Dresdner auch künftig vor Flutkatastrophen bewahrt werden und sich in dieser einmaligen Natur-, Kultur- und Wirtschaftslandschaft zu Hause fühlen.
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