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Gedenken an die Opfer der Reichspogromnacht vor 60 Jahren

Pressemitteilung

4. November 1998 / l / r /Schö

Gedenken an die Opfer der Reichspogromnacht vor 60 Jahren

Zu einer Gedenkveranstaltung an die Pogromnacht vom 9. zum 10. November 1938 in der die Dresdner Synagoge in Brand gesteckt und zerstört wurde, lädt Oberbürgermeister Dr. Herbert Wagner alle Bürgerinnen und Bürger am 9. November 1998, 15 Uhr, an der Stele am Brühlschen Garten ein. Nach Worten des Gedenkens von Oberbürgermeister Dr. Wagner spricht Salomon Almekias-Siegl, Rabbiner des Landes Sachsen, das Totengebet "El mole Rachamim Kaddisch". Der Dresdner Synagogenchor begleitet die Gedenkfeier musikalisch. Nach der Kranzniederlegung erfolgt auf dem Grundstück der neuen Dresdner Synagoge am Hasenberg, gegen 15:30 Uhr, der erste Spatenstich für den Neubau. Das Grußwort hält der Ministerpräsident des Freistaates Sachsen, Prof. Dr. Kurt Biedenkopf, die Ansprache der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Dresden, Roman König. Der Synagogenchor und der Landesrabbiner bringen hebräische Gesänge und Psalmen zu Gehör. An der Gedenkfeier und am Festakt des ersten Spatenstichs nehmen ehemalige Mitglieder der jüdischen Gemeinde Dresden teil. Sie kommen aus den USA und aus Brasilien. Unter ihnen befinden sich: Margot David, die Tochter des letzten Rabbiners an der Semper-Sy- nagoge, Dr. Albert Wolf, und Prof. Henry Landsberger, der Enkel des vorletzten Rabbiners dieser Synagoge, Professor Dr. Jakob Winter.

Zum Gedenken an die Pogromnacht vor 60 Jahren und am Tag des ersten Spatenstichs für die neue Synagoge erfolgt 19:30 Uhr in der Martin-Luther-Kirche in Dresden-Neustadt die Uraufführung des dramatischen Oratoriums "Hiob" von Herman Berlinski. Dieser Komposition liegen Texte aus dem Buch HIOB und Gedichte von Nelly Sachs zugrunde. Namhafte Künstler, wie Nancy Gibson, Sopran; Elisabeth Wilke, Alt; Andreas Scheibner, Bariton; und Theo Adam, Bass-Bariton sowie Friedrich Wilhelm Junge als Sprecher führen dieses Werk gemeinsam mit dem Dresdner Kammerchor und den Mitgliedern der Dresdner Philharmonie auf. Die Choreografie übernahm Friederike Rademann, die Gesamtleitung dieses Benefizkonzertes liegt in den Händen von Hans-Christoph Rademann. Die Künstler verzichten auf ihre Gagen und stellen sie dem Aufbau der Synagoge zur Verfügung. Der Komponist Herman Berlinski lässt es sich trotz seines hohen Alters (88) nicht nehmen, nach Dresden zu kommen und der Uraufführung seines Werkes beizuwohnen.


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