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Weitere 40.000 Dollar für die Synagoge

Pressemitteilung

17. November 1998 / l / r / Hö

Weitere 40.000 Dollar für die Synagoge

OB Wagner spricht vor dem Stadtrat von Columbus

Britta Kantzer, eingewanderte Amerikanerin aus Berlin, ist erstaunt. "Über Europa liest man in amerikanischen Zeitungen kaum etwas. Eine große Ausnahme im Columbus Dispatch ist Dresden", erzählt sie OB Dr. Herbert Wagner bei dessen Besuch in der Hauptstadt von Ohio, Dresdens Partnerstadt. "Ob Staatskapelle oder Bergsteigerchor oder Frauenkirche - ihr steht hier dauernd in der Presse."

Dieser Tage trifft die Beobachtung besonders zu; die Visite des Dresdner Oberbürgermeisters bringt viele Gelegenheiten zur Berichterstattung mit sich. Eine davon ist die im Fernsehen übertragene Rede Wagners vor dem Stadtrat von Columbus zu dessen turnusmäßiger Sitzung. Obwohl der City Council der 600.000-Einwohner-Stadt nur aus sieben Abgeordneten besteht, ist die Atmosphäre genauso "parlamentarisch" wie in Dresden, sogar weit feierlicher.

Punkt 17 Uhr im von Säulen umgebenen, fahnengeschmückten ehrwürdigen Ratssaal der City Hall. Oberbürgermeister Gregory Lashutka, Stadtratspräsident Michael Coleman, Stadträte, Mitarbeiter, Bürger, Gäste und Journalisten erheben sich von ihren Plätzen auf den wie in einem Gerichtssaal angeordneten Bänken aus dunklem Holz. Die Nationalhymne erklingt, alle schauen in Richtung Sternenbanner. Dann sprechen alle Amtsträger gemeinsam den Oath of Allegiance, den Treueeid auf die Verfassung. Es folgt noch ein Gebet, bevor sich alle wieder setzen.

Unter dem gewaltigen runden Stadtwappen mit Seeadler und Santa Maria, dem Schiff von Christoph Columbus, würdigt OB Lashutka die Rolle von "my friend Herbert Wagner" bei der friedlichen Revolution und dem Wiederaufbau Dresdens seit 1990. OB Wagner dankt den Einwohnern der Partnerstadt für ihre großzügige Hilfe für Frauenkirche und Synagoge, lobt kulturelle Beziehungen und Jugendaustausch und berichtet von den neuesten Dresdner Bauvorhaben, darunter die gläserne Manufaktur von VW. Bei einem Treffen im Konferenzraum Lashutkas hat Sally Jackson, die neue Chefin der Handelskammer von Columbus und Umgebung, ihr Interesse an einem Ausbau der noch nicht so intensiven Wirtschaftsbeziehungen zwischen beiden Städten geäußert und eine Liste "ihrer" Unternehmen übergeben.

Neben dem Rathaus ist ein wichtiger Schauplatz der "Sister City"-Aktivitäten ein Wolkenkratzer direkt gegenüber dem State House: der Huntington Center. Frank Wobst, aus Dresden stammender Chef der unter Amerikas 9.500 Banken auf Rang 30 stehenden Huntington Bank und Initiator der Städtepartnerschaft, hat im 34. Stock zu einem Lunch geladen. Geschäftspartner und Freunde, Vertreter der Jewish Foundation (Jüdische Stiftung), von Unternehmen und Kultureinrichtungen hören OB Wagners Bericht aus Dresden. Kantor Jack Chomsky sieht in der neuen Synagoge die Chance, dass Dresdens Jüdische Gemeinde wächst, und Piano-Professor Steven Glaser wünscht Beziehungen zur Hochschule für Musik Carl Maria von Weber. Frank Wobst kann schließlich vermelden, dass zusätzlich zu den am 9. November von ihm in Dresden übergebenen fast 100.000 Dollar weitere 40.000 Dollar an Spenden für die Synagoge zusammengekommen sind.



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