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Großes Familientreffen in Dresden

Pressemitteilung

30. September 1998 / l / r / Schö (2 Seiten)

Großes Familientreffen in Dresden
Ehemalige Dresdner Bürger besuchen ihre Heimatstadt

Bereits zum sechsten Mal besuchen ehemalige Bürger Dresdens vom 4. bis 9. Oktober 1998 ihre alte Heimatstadt. Sie folgen einer Einladung des Oberbürgermeisters, Dr. Herbert Wagner, und kommen aus Israel, Großbritannien, den Niederlanden, aus Österreich, den USA, aus Kanada und Argentinien. Auf ihrer Reise nach Dresden werden sie von ihren Ehepartnern oder auch ihren Kindern begleitet. "Meine Cousins habe ich seit über 50 Jahren nicht mehr gesehen, ich werde sie bestimmt nicht wieder erkennen" - meint Harry Natowitz aus Offenbach, als er vom Besuch von Samuel Rosenkranz aus den USA und von Ismar Mansbach aus Israel erfährt. "Der Gedanke, dass mein Bruder Kurt, der aus Argentinien kommt, und ich die beiden in Dresden wieder treffen, und ein Schulfreund von Kurt aus den USA ebenfalls dabei sein wird, ist kaum zu begreifen".

Auch die drei Schwestern Zweigel werden sich in Dresden treffen: Zwei von ihnen kommen aus Israel und eine aus den USA. Die Schwestern Lampen kommen beide aus Israel. Dort sehen sie sich allerdings selten. Die eine der Schwestern wohnt in Jerusalem, die andere auf dem Lande. "Ich danke Ihnen für die Einladung in meine ehemalige Heimatstadt, die ich am 23. August 1937 verlassen musste", schreibt Esther Cohn, die Jüngere . "Es ist schon etwas besonderes, in Dresden zusammen zu sein und sich der Eltern und Großeltern zu erinnern, da werden viele Kindheits- und Jugenderinnerungen wach", berichtet Cecilie Solomon, die Ältere. Sie ist heute 88 Jahre alt. Die Älteste dieser Besuchergruppe kommt jedoch aus Österreich. Es ist Irmingard Petrik-Pässler, die immer noch aktive Fotografin ist und 1907 geboren wurde. Sie schreibt: "Mit großer Freude werde ich dieser Einladung folgen und hoffe, dass mich meine noch Anfang des Krieges in Dresden geborene Tochter begleiten kann". Sie kann und wird ihre Mutter begleiten.

Unter den Anreisenden befindet sich auch Bruder Herbert Kaden. Er ist Mönch im Monastery of Christ our Saviour Kloster in Großbritannien. In diesem Jahr begeht er sein 25. Professjubiläum (das Ablegen des Ordensgelübdes) und freut sich, den Sonderurlaub in seiner Geburtsstadt zu verleben.

Das Aufenthaltsprogramm, das vom Presseamt organisiert und betreut wird, sieht am ersten Besuchstag (5.) ein persönliches Gespräch mit Oberbürgermeister Dr. Herbert Wagner im Rathaus vor. Dem schließt sich eine Stadtrundfahrt an, die das Dresden von heute vermitteln soll. Im Programm sind außerdem eine Dampferfahrt in die Sächsische Schweiz, ein Opernabend, ein Besuch des Zwingers und der Gemäldegalerie "Alte Meister" vorgesehen.

Ein Gedankenaustausch wird die ehemaligen Dresdener Bürger mit Vertretern der Jüdischen Gemeinde Dresden zusammenführen. Dort erhalten sie aktuelle Infomationen über den Bau der neuen Dresdner Synagoge und über die Pläne der Gemeinde, am 9. November 1998 den ersten Spatenstich für das neue Zentrum jüdischen Glaubens vorzunehmen. Sie besuchen auch die heutige Synagoge und den jüdischen Friedhof an der Fiedlerstraße, auf dem Angehörige vieler unserer Gäste begraben liegen. Ein Erinnerungsspaziergang durch den Park von Schloß Pillnitz wird das Besuchsprogramm abschließen.

Irene Wagner, die im vergangenen Jahr an dem Programm teilnahm, schrieb uns: "Ich kam als Tourist an, und ging zurück als jemand, der seine Heimat wieder fand."



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