Vortrag: Mittelalterliche Buchkultur recycelt

Am Montag, 31. März 2025, 18 Uhr, lädt das Stadtarchiv Dresden auf der Elisabeth-Boer-Straße 1, Freunde und Geschichtsinteressierte zum Vortrag „Mittelalterliche Buchkultur recycelt. Handschriftenfragmente als Einbände frühneuzeitlicher Archivalien“ ein.

Im Rahmen kontinuierlicher Bestandserschließungen fielen bereits vereinzelt Fragmente spätmittelalterlicher Pergamenthandschriften aus der Zeit zwischen ca. 1200 und 1500 auf. Eine systematische Recherche konnte inzwischen rund 70 Fragmente feststellen, welche zwischen 1550 und 1670 als repräsentative Buch- und Akteneinbände recycelt worden sind. Nahezu alle entstammen einem geistlichen Kontext. Sie sind mit hoher Wahrscheinlichkeit den Dresdner Kirchen und Orden zuzuordnen und nach Einführung der Reformation schrittweise makuliert und buchbinderisch weiterverarbeitet worden. Medien und Texte dieser Art sind in protestantischen Regionen wie Sachsen konfessionsbedingt nahezu vollständig verloren gegangen.

Dr. Stefan Dornheim geht im Vortrag auf die Grundzüge der Dresdner Klostergeschichte und die Verwendung der originären Dokumente ein. Im Fokus stehen dabei die Herkunft, die Überlieferung der Unterlagen sowie deren Bedeutung für die gegenwärtige Geschichtsforschung.

Diese und weitere Geschichten aus dem Dresdner Stadtarchiv finden Interessierte auch in der neuen Publikation „in civitate nostra Dreseden“: Verborgenes aus dem Stadtarchiv, Zweites Buch, die im Januar 2025 erschienen ist. Die limitierte Auflage ist exklusiv nur über das Stadtarchiv Dresden erhältlich. Weitere Informationen zum Buchverkauf finden Sie unter: www.dresden.de/stadtarchiv.

Der Eintritt ist kostenfrei.