Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/02/pm_017.php 07.02.2025 14:57:54 Uhr 17.03.2025 05:25:59 Uhr |
|
„Zukunft durch Erinnern“ am 80. Jahrestag der Zerstörung Dresdens
Am Donnerstag, 13. Februar 2025, begeht Dresden den 80. Jahrestag seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg. Unter dem Leitgedanken „Zukunft durch Erinnern“ hat die Landeshauptstadt die letzten noch lebenden Zeitzeugen sowie Jugendliche aus Dresden und europäischen Städten eingeladen, um sich über diese wertvollen Erinnerungen und die daraus entstandene Verantwortung auszutauschen. Besonderes Anliegen ist es, vor allem der jungen Generation nahezubringen, dass Demokratie keine Selbstverständlichkeit und kein Garant dafür ist, Diktaturen oder Unrechtsregime zu verhindern.
Jugendprogramm
Junge Erwachsene aus den Partnerstädten Coventry, Breslau, Ostrava, Rotterdam, Straßburg und Salzburg sowie aus der befreundeten Stadt Gostyn, der Solidaritätspartnerstadt Chmelnyzkyj und aus Stuttgart sind vom 11. bis 14. Februar 2025 Gäste der Landeshauptstadt Dresden. Die Jugendlichen im Alter von 18 bis 21 Jahren haben eine der vielleicht letzten Chancen zur Begegnung mit Zeitzeugen im Rahmen der offiziellen Gedenkveranstaltungen. Auch Studierende der Technischen Universität Dresden, die bereits zum Austausch in Coventry waren, sind beteiligt. Der Politische Jugendring Dresden e. V. bereitet gemeinsam mit der Abteilung Europäische und Internationale Angelegenheiten der Landeshauptstadt Dresden diesen Austausch vor und moderiert ihn. Mit einem Workshop in der Unterkirche der Frauenkirche, einer thematischen Stadtführung sowie einer Sonderführung durch das Militärhistorische Museum bereiten sich die jungen Gäste auf ihre Teilnahme an der offiziellen Gedenkveranstaltung im Dresdner Rathaus vor. Dort werden Antonina Kwiatkowska aus Breslau und Mariia Surnyk aus Chmelnyzkyj an der Podiumsdiskussion zum Thema „Europa“ teilnehmen.
Beim Auftakt zur Menschenkette auf dem Theaterplatz wird Cécilia Le Nalbaut aus Straßburg eine Rede auf Deutsch halten. Sie studiert derzeit an der TU Dresden. Nach der Teilnahme an der Menschenkette endet der offizielle Dresdner Gedenktag für die jungen Leute mit dem Besuch des Gedenkkonzertes im Kulturpalast und dem Gedenken an verschieden Orten während der „Nacht der Stille“. Zu ihren Eindrücken aus Dresden, ihren Ideen für eine künftige Gedenkkultur sowie zu Verbindungen zwischen ihrer Stadt und Dresden mit Blick auf das Gedenken und die Zukunft Europas wird sich Oberbürgermeister Hilbert während des Abschlussworkshops am 14. Februar mit den jungen Gästen austauschen.
Gedenkveranstaltung im Rathaus
Als besonderer Ehrengast und auch als Zeitzeuge wird Seine Königliche Hoheit Prinz Edward Herzog von Kent zu Besuch nach Dresden kommen und ein Grußwort im Rahmen der offiziellen Gedenkveranstaltung im Rathaus sprechen. Die Veranstaltung am Nachmittag des 13. Februar steht ganz im Zeichen ihres Titels „Zukunft durch Erinnern“. In drei verschiedenen Panels werden neben Zeitzeugen auch Schülerinnen und Schüler aus den Partnerstädten, der Semperschule Dresden sowie der Palucca Hochschule für Tanz die Gelegenheit haben, sich den Fragen des Moderators Cornelius Pollmer zu stellen.
Oberbürgermeister Dirk Hilbert„Es erfüllt mich mit großer Freude, dass bei unserer Gedenkveranstaltung Zeitzeugen und junge Menschen zusammenkommen. Diejenigen, die sich noch erinnern, begegnen denen, die diese Erinnerungen in die nächste Generation und damit in die Zukunft tragen werden. Es ist unsere gemeinsame Aufgabe – heute wie morgen – entschlossen für Demokratie, Freiheitsrechte und Frieden einzustehen. Gerade in herausfordernden Zeiten wie diesen sind jedes Fünkchen Mut, jede kleine Tat ein wertvoller Beitrag.“
Menschenkette
Der Auftakt zur Menschenkette findet anlässlich des 40. Jahrestages des Wiederaufbaus der am 13. Februar 1945 durch die Bombardierung Dresdens zerstörten Semperoper auf dem Theaterplatz statt. Ab 17 Uhr singen der Kinderchor der Semperoper Dresden und der Männerchor Ensemble Capella Carminis. Anschließend gegen 17.30 Uhr wendet sich Oberbürgermeister Dirk Hilbert mit einer Rede an die Bürgerinnen und Bürger. Danach spricht die französische Studentin Cécilia Le Nalbaut. 18 Uhr soll sich, ausgehend vom Theaterplatz, die rund vier Kilometer lange Menschenkette über die Brühlsche Terrasse, entlang der Synagoge, der Frauenkirche, des Neuen Rathauses, um den Altmarkt und über den Postplatz zurück zum Theaterplatz formieren. Auf diese Weise wird die Altstadt umschlossen. In die Menschenkette reihen sich gemeinsam mit Oberbürgermeister Dirk Hilbert, dem Herzog von Kent und Ministerpräsident Michael Kretschmer auch Gäste vom Dresden Trust, von der Coventry Association for International Friendship sowie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Jugendprogramms ein. Besondere Kulisse für die Menschenkette ist die Videoprojektion „Silentium“, die im Auftrag der Sächsischen Staatsoper Dresden vom Künstlerkollektiv OchoReSotto kreiert wurde: Von der Architektur inspirierte Muster, Textfragmente, Elemente aus markanten Aufführungen sowie historische Augenblicke verschmelzen zu eindringlichen Bildern auf der Fassade der Semperoper, die zum Innehalten und Nachdenken anregen.
Rund um den 13. Februar wird es vielfältige Veranstaltungen in Dresden geben. Eine kritische Auseinandersetzung mit Geschichte und die Relevanz für Fragen der Gegenwart wie auch stille Gedenken und Erinnern an persönliche Erlebnisse, stehen im Zentrum unterschiedlicher Formate auf den Plätzen, in Konzertsälen, Vortragsräumen, Kirchen oder auf Theaterbühnen dieser Stadt. Das dezentrale zivilgesellschaftliche Gedenken an die Zerstörung Dresdens während der NS-Diktatur im Februar 1945 umfasst vielfältige Lesungen und Diskussionen, Vortrags- und Theaterabende, Kunstaktionen im öffentlichen Raum, Gedenkveranstaltungen auf Friedhöfen, Konzerte, Ausstellungen und die Gelegenheit zum stillen Innehalten.
Die Veranstaltungen sind abrufbar unter 1945.dresden.de.