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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/01/pm_025.php 16.01.2025 10:34:44 Uhr 24.01.2025 15:25:55 Uhr

Gedenkjahr 2025 in Dresden

Daten – Orte – Themen zum 80. Jahrestag des Kriegsendes
Dresden-Altstadt, Neumarkt. Ruinen und Sockel des zerstörten Luther-Denkmals gegen Rathausturm, 1945

In diesem Jahr steht das Gedenken in Deutschland und Europa im Zeichen eines historisch bedeutsamen Jahres vor 80 Jahren: 1945. Im Januar 1945 begann mit dem Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau die Befreiung von Orten des nationalsozialistischen Massenmordes, der 8. Mai steht historisch für das Ende des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges in Europa. Der Beginn der Nachkriegszeit mit der Neuordnung Europas stellt eine Zäsur in der europäischen und deutschen Erinnerungskultur dar. Millionen Menschen mussten bis zu diesem Zeitpunkt den Rassenwahn, Eroberungs- und Vernichtungskrieg mit ihren Leben bezahlen. Nach Kriegsende beeinflussten Fluchtbewegungen aus und nach Dresden, Entnazifizierungsmaßnahmen, die Sowjetische Besatzung sowie der Wiederaufbau die gesellschaftliche Neuordnung Dresdens. Die Stadt Dresden wurde bei der Bombardierung am 13./14. Februar 1945 zu großen Teilen zerstört, viele Menschen getötet oder verletzt, viele verloren ihr zu Hause. Erinnerungen an diese Zeit prägen bis heute die Erinnerungen der Menschen in der Stadt.

Veranstaltungen im gesamten Stadtgebiet

In diesem Kontext wird es im gesamten Gedenkjahr 2025 vielfältige Veranstaltungen in Dresden geben. Das Angebot umfasst Lesungen und Diskussionen, Vortrags- und Theaterabende, Kunstaktionen im öffentlichen Raum, Gedenkveranstaltungen auf Friedhöfen, Konzerte, Ausstellungen und die Gelegenheit zum stillen Innehalten. Die Landeshauptstadt Dresden lädt gemeinsam mit dem Stadtmuseum zu einer achtteiligen Veranstaltungsreihe ein, die sich mit den unterschiedlichen Themen des Jahres 1945 in Dresden und ihren Bewohnerinnen und Bewohnern beschäftigen wird.

Gedenkorte in Dresden werden weiterentwickelt 

Auch Orte des Gedenkens und der Aufklärung sowie von erinnerungskultureller Ambivalenz werden im Jahr 2025 eine Rolle spielen: So werden Umsetzungsschritte aus dem Ideenwettbewerb „Gedenkareal Dresdner Norden“ erfolgen, die Orte der NS-Verfolgung markieren und kontextualisieren. Das 2024 beauftragte Nutzungskonzept für einen Gedenkort mit einer Bildungs-, Vermittlungs- und kulturellen Begegnungsstätte Alter Leipziger Bahnhof wird finalisiert. Und die Sanierung des Sowjetischen Ehrenmals am Olbrichtplatz wird abgeschlossen und eine Kontextualisierung erhalten.

"Das Jahr 1945 stellt eine Zäsur in der Geschichte Europas dar, deren Auswirkungen uns bis in das 21. Jahrhundert beschäftigen hinsichtlich der Fragen von Verantwortung, Versöhnung und Demokratie. Verbunden mit der Befreiung vom Nationalsozialismus und dem Ende des Zweiten Weltkriegs waren Zerstörung und Wiederaufbau, Neubeginn und Neuordnung. Vielfältige Orte in der Stadt Dresden erinnern an diesen Teil unserer Geschichte und zahlreiche Institutionen werden mit Veranstaltungen und Gedenkformaten im Jahr 2025 auf die Gedenktage hinweisen und zum Nachdenken einladen.“
Annekatrin Klepsch, Kulturbürgermeisterin
„80 Jahre nach Kriegende und 35 Jahre nach der friedlichen Revolution steht die demokratische Ordnung wieder vor einer Bewährungsprobe. Auch Europa sieht sich großen Herausforderungen ausgesetzt. Das Jahr 1945 ruft in Erinnerung, welcher Kraft und Zuversicht es bedarf, um Frieden und Freiheit, Sicherheit und Wohlstand aufzubauen – aber auch, welche Anstrengungen es kostet, sie zu erhalten. Lektionen aus der Geschichte kann man lernen, sie geraten aber allzu schnell in Vergessenheit. Dem entgegenzuwirken, dafür sollte das Gedenkjahr Anlass und Gelegenheit geben.“
Hans Vorländer, Seniorprofessor an der TU Dresden und Co-Sprecher des Beirates für Erinnerungskulturen der Landeshauptstadt Dresden

Das vielfältige Begleitprogramm zum Gedenkjahr 2025 ist abrufbar unter 1945.dresden.de.