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https://www.dresden.de/de/stadtraum/zentrale-projekte/carolabruecke.php 11.12.2024 20:37:58 Uhr 12.12.2024 02:31:19 Uhr

Carolabrücke

Die 1971 fertiggestellte Carolabrücke überführte mit drei Brückenzügen die Bundesstraße B 170, städtische Straßenbahn und die Straße am Terrassenufer über die Elbe. Am 11. September 2024 kam es zu einem Teileinsturz des westlichen Brückenzugs C. Seitdem ist die Carolabrücke zur Sicherheit aller vollgesperrt.

Was war geschehen?

In den frühen Morgenstunden des 11. September 2024 kam es zu einem Teileinsturz der Carolabrücke. Auf einer Länge von etwa 100 Metern ist der Teil, auf welchem normalerweise die Straßenbahnen verkehren, in die Elbe gestürzt. Am Brückenkopf auf der Altstädter Seite hat sich auf einer Länge von etwa einem Meter ein Spalt gebildet.

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Wie geht es weiter?

Ein Unabhängiger Gutachter stellte am Mittwoch, 11. Dezember 2024 einen Zwischenbericht zum Brückeneinsturz vor. Daraus geht hervor, dass die Ursachen für die Schäden an allen Brückenzügen in der Bauzeit liegen. Sie sind so massiv, dass eine Wiederinbetriebnahme der noch stehenden Brückenzüge A und B nicht möglich ist. Das bedeutet: Alle Brückenzüge müssen abgerissen werden.

Die wichtigsten Erkenntnisse im Überblick:

  1. Hauptursache für den Einsturz: Der Grund ist eine wasserstoffinduzierte Spannungsrisskorrosion durch Feuchtigkeitseintrag während der Bauphase, verstärkt durch Ermüdung der Spannstähle. Der allmähliche Ausfall von Spanngliedern führte zum Verlust der Spannkraft. So stützte sich Zug C immer mehr auf den Querträger und damit auf die benachbarten Brückenzüge. Beim Einsturz riss dieser Querträger ab.
  2. Einsturz nicht vorhersagbar: Es gab keine hinreichenden Anzeichen, die einen Einsturz verlässlich hätten vorhersagen können. Aufgrund konstruktiver Besonderheiten gab es keine ausgeprägte Rissbildung. Der Einsturz ist das Ergebnis eines komplexen Versagensprozesses begründet in einer Kombination langfristiger Herstellungsfehler (wasserstoffinduzierte Spannungsrisskorrosion) und auslösender Faktoren (Temperatursturz, Verkehrsbelastung). 
  3. Gesetzliche Vorgaben eingehalten: Die Landeshauptstadt Dresden und die Prüfer haben die Vorgaben stets eingehalten. Die Carolabrücke wurde regelmäßig nach den einschlägigen Normen geprüft und Empfehlungen des Bundes zum Umgang mit Spannbetonbrücken umgesetzt. Besonderen Risiken für das Bauwerk wurde mit Sonderuntersuchungen und Dauerüberwachung begegnet. 
  4. Schlüsselfaktor Spannstahldefekte: Über 68 Prozent der Spannglieder in der Fahrbahnplatte von Zug C waren an der Bruchstelle stark geschädigt. Das ließ sich aber im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen Prüfungen nicht feststellen.
  5. Erhalt der Züge A und B nicht möglich: Das an Zug C angetroffene Schadensbild ist auch an Zug A und B zu finden. Aufgrund bereits eingetretener Rissbildung und damit eines möglichen plötzlichen Versagens ist eine Wiederinbetriebnahme – auch temporär – ausgeschlossen. Das gilt für alle Verkehrsteilnehmenden: Fußgänger, Radfahrende und den Autoverkehr. 
  6. Schallemissionsmesstechnik: Dieses Überwachungsverfahren kann das Fortschreiten eines Schadensprozesses feststellen. Es wird zur Ermöglichung der Schifffahrt unter den Brückenzügen A und B der Carolabrücke ausgeweitet. 
  7. Einfluss von Tausalzen: Sogenannte chloridinduzierte Korrosion hat an Brückenzug C stattgefunden, war jedoch nicht ursächlich für den Einsturz. 

Ersatzbau Carolabrücke: Prüfung der Rahmenbedingungen

Zugleich ist nun klar: Es braucht dringend einen Ersatzneubau für die Carolabrücke. Die Stadtverwaltung prüft daher intensiv die Rahmenbedingungen. Für Anfang des kommenden Jahres ist geplant, eine Vorlage zum weiteren Vorgehen für einen Ersatzneubau in die verantwortlichen Gremien des Stadtrates einzubringen. Dabei wird auch die Einbindung der Öffentlichkeit berücksichtigt.

Häufige Fragen

Aktuelle Meldungen

Update 11.12.2024

Carolabrücke: Ursachen für Schäden liegen in der Bauzeit – Alle Brückenzüge betroffen und müssen abgerissen werden

Der Erhalt der Züge A und B ist nicht möglich: Das an Zug C angetroffene Schadensbild ist auch an Zug A und B zu finden. Aufgrund bereits eingetretener Rissbildung und damit eines möglichen plötzlichen Versagens ist eine Wiederinbetriebnahme – auch temporär – ausgeschlossen. Das ergab die Untersuchung des unabhängigen Brücken-Experten Prof. Steffen Marx. Er stellte am Mittwoch, 11. Dezember 2024, öffentlich das Zwischenergebnis der Ursachenforschung vor und informierte über die aktuellen Erkenntnisse zum Zustand der verbliebenen Brückenzüge A und B.

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Arbeiten auf Baustraße müssen wegen steigendem Elbepegel kurzfristig unterbrochen werden

Da der Elbpegel steigt und die Baustraße in der Elbe überspült wird, müssen die Abbrucharbeiten des waagerecht liegenden Teils des Zug C der Carolabrücke kurzzeitig unterbrochen werden. 

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Prof. Marx informiert Bauausschuss über Untersuchungsergebnisse

Öffentliche Sitzung am 11. Dezember wird per Livestream übertragen: Am Mittwoch, 11. Dezember 2024, kommt der Ausschuss für Stadtentwicklung, Bau, Verkehr und Liegenschaften im Neuen Rathaus, Rathausplatz 1, 01067 Dresden, zu einer Sondersitzung zusammen. 

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Alle Meldungen zur Carolabrücke

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Rückblicke und Geschichte

Verkehrsversuch Carolabrücke

Auf der Carolabrücke startete am 2. September 2024 ein Verkehrsversuch mit dem Ziel, die Sicherheit und Wegführung für Fußgänger und Radfahrer zu verbessern. Nach dem Teileinsturz am 11. September 2024 wurde der Verkehrsversuch abgebrochen. 

Rückblick Verkehrsversuch

Sanierung der Brückenzüge

Von November 2019 bis Juni 2021 wurde der östliche Brückenzug A der Carolabrücke saniert. Im Oktober 2022 startete die Sanierung des mittleren Brückenzuges B der Carolabrücke. Mit dem Einbau der Geländer Anfang Juni 2024 wurden die letzten Arbeiten abgeschlossen.