Die Geschichte der FFW-Ockerwitz und ihres Gerätehauses
Mit der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Ockerwitz im Jahre 1886 begann eine bewegte Geschichte, welche untrennbar mit der Entwicklung von Ockerwitz verbunden ist. Hervorgegangen aus dem Spritzenverband mit den Gemeinden Gompitz-Pennrich-Zöllmen-Ockerwitz gründete sich am 01.Januar 1886 die Freiwillige Feuerwehr Ockerwitz. Es wurde damals von der Gemeinde eine eigene Spritze für 575 Mark und 12m Schlauch angeschafft.
Leider gibt es für die Jahre 1890 bis 1938 keine Dokumente den näheren Einblick in die Arbeit der FFW geben. Von älteren Bürgern des Ortes konnten wir erfahren, dass ein kameradschaftlicher und geselliger Zusammenhalt stets gegeben war. Selbst die Wirren zweier Weltkriege konnten daran nichts ändern. Ab dem Jahr 1945 ist in den Dokumenten ein Neuaufbau des Brandschutzwesens beschrieben. Dabei wird immer wieder auf die einfache und meist mangelhafte Ausrüstung der Wehr verwiesen.
Die erste große Verbesserung kam 1950 mit der Anschaffung einer Motorspritze T83. Diese wurde damals noch auf einem selbstgebauten Fahrgestell transportiert. Untergestellt wurde die Technik in einer Wellblechgarage. 1951 wurde diese dann durch den persönlichen Einsatz des damaligen Wehrleiters, Brandmeister Kurt Hünich abgebaut und ein neues „Gerätehaus" gebaut. Da es durch den Krieg an Baumaterialien mangelte, wurden aus den Trümmern von Dresden und durch Spenden von Bürgern Steine, Holzstangen und Bretter beschafft. Weder der damaligen Gemeindeverwaltung noch anderen Institutionen ist es zuzuschreiben, dass in Ockerwitz ein wenn auch kleines, aber massives Gerätehaus gebaut wurde. Diesen Verdienst muss man einzig dem damaligen Wehrleiter und der freiwilligen Arbeit der Kameraden zusprechen. Noch heute ist der Spruch “Hütet das Feuer, hütet den Frieden” über dem Eingang des Neuen Gerätehauses zu lesen.
1955/56 wurde nach dem Tod des damaligen Wehrleiters Kurt Hünich und der Schaffung eines neuen Statuts für die Freiwilligen Feuerwehren, unter der neuen Wehrleitung, mit der Anschaffung von ordnungsgemäßen Uniformen und Schutzanzügen begonnen.
lm Jahre 1958 wurde ein ausgedienter Trakkraft-Spritzen-Anhänger (TSA) der Berufsfeuerwehr Dresden in unseren Technikbestand übernommen. Ein ausgedienter GitterIichtmast wurde von den Kameraden besorgt und am Gerätehaus aufgebaut. Er diente als Sirenenmast und konnte damals auch zum Trocknen der Schläuche benutzt werden. Unter dem langjährigen Wehrleiter (ab 1955) Kam. Lothar Jentzsch wurden viele Aktivitäten zur Erhaltung und Verbesserung der Arbeit in der FFW-Ockerwitz und dem kulturellen Leben dokumentiert. Mit dem Wechsel des Wehrleiters (Kam. Frank Heider) 1990 wurde ein Löschfahrzeug (LF8-STA auf Basis LO, Bj. 12/89) gekauft. Von nun an war ein neues und den Anforderungen genügendes Gerätehauses dringender denn je, zumal der Personalbestand durch viele Jugendliche auf 32 Kameraden erweitert wurde. Untergestellt wurde dieses Fahrzeug in der Scheune der Fam. Günther Ludewig. Es sollte aber noch einige Jahre dauern bis das zähe und unermüdliche Ringen um ein eues Gerätehaus von Erfolg gekrönt werden konnte.
Mit der Bebauung von Ockenwitz wurde mit der Firma GA Müller GmbH ein Sponsor gefunden der die fehlenden Mittel bereitstellte. Die geplante Investitionssumme war mit 750.000 DM veranschlagt wurden. Lange wurde geplant. geändert und wieder verworfen, unzählige Hürden galt es zu überwinden und Widerstände von verschiedenen Seiten auszuräumen, ehe endlich im Herbst 1998 ein Grundstück erworben und mit den Vorbereitungen zum Bau begonnen werden konnte. Erschwerend kam hinzu, dass zu diesem Zeitpunkt die Eingemeindung nach Dresden bevorstand und von dieser Seite unser Vorhaben kritisch betrachtet und zum Teil auch abgelehnt wurde. Nur dem Kampf der Wehrleitung und aller Kameraden ist es zu verdanken, dass die Bauplanungen nicht scheiterten. Dabei wurden alle zur Verfügung stehenden Verbindungen zur Presse und Politik eingesetzt. Mit Herrn Arnold Vaatz konnten wir einen starken Fürsprecher und Schirmherren für unser neues Feuerwehrgerätehaus gewinnen. Unter diesem massiven Druck zog die Stadt schließlich Ihr Veto zurück und der Bau begann.
Von den versprochenen 750.000 DM Baumitteln blieben, nach zähen Verhandlungen, letztlich 400.000 DM übrig. Diese Summe wurde von der Gemeinde nochmals um 100.000 DM aufgestockt, da das Gebäude nicht nur der Feuerwehr sondern allen Bürgern der Gemeinde Ockerwitz zur Verfügung stehen sollte. Neben den unzähligen freiwilligen Stunden der Kameraden wurden durch die Lehrmeister und Lehrlinge des Sächsischen Fortbildungs- und Umschulungswerk der sächsischen Bauwirtschaft ca.25% der Bauleistungen an diesem Gebäude erbracht.
Nur durch diese Leistungen konnten die fehlenden finanziellen Mittel kompensiert werden. Heute hat im neuen Gemeindezentrum Ockerwitz nicht nur die Freiwillige Feuerwehr Ockerwitz ein neues Zuhause gefunden, sondern auch das Bücherstübchen wurden untergebracht.
Auf dem Weg in die Zschone präsentiert sich der heutige Dorfkern von Ockerwitz schöner denn je.
Mit dem neuen Haus verbesserten sich die Arbeitsbedingungen der Kameraden drastisch. Durch die Eingemeindung nach Dresden wuchs aber auch der Ausrückebereich und somit die Zahl der Einsätze auf ca. 18 im Jahr 2004. Im Jahre 2002 erstellte die Stadt Dresden einen Brandschutzbedarfsplan, woman von 34 Freiwilligen Wehren auf 16Wehren reduzieren wollte. Wieder ging der Kampf um das Überleben unserer Freiwilligen Feuerwehr los. Es wurden Eingaben an alle Fraktionen der Parteien des Stadtrates und den Oberbürgermeister eingereicht und der Unmut der Kameraden kundgetan. Es wäre wohl ein Schildbürgerstreich gewesen, ein neues Feuerwehrhaus nach nur 3 Jahren Nutzung wieder zu schließen.
Dann kam die Jahrhundertflut im August 2002. In dieser Zeit waren die Kameraden 3 Wochen rund um die Uhr im Einsatz (1.806 Einsatzstunden). Dort zeigte sich, dass die Bedenken der Kameraden sich Bewahrheiteten, denn Kräfte und Mittel zur Flutbekämpfung reichten nicht aus. Im Oktober 2002 beschloss der Stadtrat 24 Freiwillige Feuerwehren zu behalten und dazu gehörte auch unsere Ockerwitzer Feuerwehr.
Mit der Gründung des Vereins „Freunde und Förderer der Freiwilligen Feuerwehr Ockerwitz e.V.“ am 11.April 2003, wurde ein unparteiisches Instrument zur Unterstützung der Kameraden geschaffen. Dieser Verein ist auch der Ausrichter des alljährlichen traditionellen Feuerwehrfestes in Ockerwitz.
Die letzte große Neuerung war die Beschaffung eines neues Löschgruppenfahrzeuges Empl LF10/6 im Jahre 2007 durch die Landeshauptstadt Dresden. Dieses Fahrzeug hat die Qualität der Ausbildung und unsere Möglichkeiten im Einsatz stark verbessert, da es technisch auf dem aktuellsten Stand ist.