Im Rahmen der Beratung erfolgt auch eine Überprüfung der für Deutschland empfohlenen Impfungen. Für Reisende ist in jedem Fall ein aktueller Schutz vor Tetanus, Diphtherie, Kinderlähmung und Keuchhusten angeraten. Wiederholungsimpfungen sollten aller zehn Jahre erfolgen. Besonders wichtig ist auch der Schutz vor einer Masernerkrankung. Weltweit, auch in Deutschland, tritt diese Erkrankung noch auf. Ungeschützte Kinder und Erwachsene können erkranken. Nach zwei Impfungen sind die meisten Menschen geschützt. Die Impfung wird heute in der Regel als Masern‐Mumps(Ziegenpeter)‐Röteln‐Impfung angeboten.
Reisende ab dem 60. Lebensjahr und Personen mit chronischen Erkrankungen (z. B. Herz‐ und Lungenerkrankungen, Diabetes) sollten auch eine Impfung zum Schutz vor Pneumokokken erhalten. Ein Schutz vor Influenza‐Viren wird in Sachsen ab dem siebten Lebensmonat generell empfohlen. Auch diese Impfung ist reisemedizinisch relevant.
FSME‐Impfungen sind bei Aufenthalten bzw. Reisen in deutsche oder ausländische Risikogebiete angebracht. Auch Dresden selbst ist als Risikogebiet eingestuft – Menschen, die sich privat oder beruflich oft im Freien aufhalten, wird eine Impfung empfohlen.
Hepatitis A und B
Die Sächsische Impfkommission (SIKO) empfiehlt generell auch Impfungen zum Schutz vor Hepatitis A/B-Viren. Besonders der Schutz vor Hepatitis A‐Viren (auch „infektiöse Gelbsucht“ genannt) ist bei vielen Reisen bedeutsam. Bei rechtzeitiger Impfung vor der Reise ist auch die Kombiimpfung mit Hepatitis A/B‐Impfstoff möglich. Die alleinige Impfung Hepatitis A ist ebenfalls kurz vor der Abreise („Last Minute“) noch möglich.
Typhus und Cholera
Typhus‐Impfungen werden vor allem bei Reisen in Länder mit schlechten hygienischen Verhältnissen (z. B. Indien) und bei sehr einfachen und längeren Aufenthalten empfohlen. Die Impfung zum Schutz vor einer Cholera‐Erkrankung ist bei guten individuellen Hygienemaßnahmen für Touristen nur sehr selten erforderlich. Bei Menschen mit chronischen Darmerkrankungen werden diese Impfungen eher empfohlen.
Meningokokken
Die Impfung zum Schutz vor Meningokokken der Gruppen ACWY (verursachen Hirnhautentzündung) wird besonders bei Reisen nach Afrika (südlich der Sahara) in den Monaten Dezember bis April/Mai empfohlen. Einige Länder, wie z. B. die USA, empfehlen/verlangen bei längeren Aufenthalten von Schülern/Studenten eine solche Impfung. Da häufig auch lokale Ausbrüche von Hirnhautentzündungen vorkommen, kann dieser Impfschutz zudem bei Aufenthalten in anderen Länder (z. B. Indien) sinnvoll sein.
Japanische Enzephalitis
Impfungen zum Schutz vor der Japanischen Enzephalitis (JE) sind hauptsächlich Gegenstand der Beratung vor Aufenthalten in Südostasien und Indien. Es werden zwei Impfungen im Abstand von vier Wochen für einen entsprechenden Schutz benötigt. Bei „Last Minute“-Reisen kann der Impfabstand auf eine Woche verkürzt werden. Die JE-Viren werden durch Mücken übertragen und können Hirnentzündungen verursachen. Eine individuelle Beratung ist erforderlich.
Tollwut
Tollwut‐Viren werden durch direkten Kontakt (Biss, Kratzer, Sekrete) von Säugetieren und Fledermäusen auf den Menschen übertragen. Die Erkrankung verläuft fast ausnahmslos tödlich. Zum Schutz sind drei Impfungen vor der Reise erforderlich. Die Beratung erfolgt immer individuell und orientiert sich am speziellen Risiko im Reiseland, der Dauer des Aufenthaltes und den geplanten Aktivitäten.
Gelbfieber
Impfungen zum Schutz vor einer Gelbfieberinfektion sind im zentralen Afrika, in einigen Ländern Südamerikas und Teilen von Panama sinnvoll und werden teilweise auch bei der Einreise gefordert/kontrolliert. Eine einmalige Impfung sollte bis spätestens zehn Tage vor der Einreise erfolgen. Die Geltungsdauer dieser Schutzimpfung ist in der Regel lebenslang. Gelbfieberimpfstellen sind neben unserer Impfstelle die beiden Tropeninstitute im Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt und Dresden-Neustadt.
Malaria
Die Möglichkeit der Übertragung von Malariaparasiten durch einen Moskitostich gibt es in vielen Ländern Afrikas, in Südostasien, in Indien, in einigen Ländern von Mittel‐und Südamerika und vereinzelt auch in der Karibik (Teile der Dominikanischen Republik). Ein hohes Risiko an einer schweren Malaria zu erkranken, besteht in Zentralafrika (z. B. auch in Kenia). Reisende in nördliche afrikanische Länder (z. B. Ägypten und Tunesien) haben in der Regel kein Malariarisiko. In Abhängigkeit vom Aufenthaltsort und der Jahreszeit wird auch für Namibia (Etoscha) und Südafrika (Krüger‐Nationalpark) eine Beratung angeraten.
Bei Aufenthalten in Ländern mit einem sehr hohen Risiko für eine Malariaerkrankung wird normalerweise eine medikamentöse Prophylaxe zum Schutz vor dem Krankheitsausbruch empfohlen. In den meisten anderen genannten Regionen wird vorwiegend eine Behandlung im Erkrankungsfall erfolgen. Generell ist aber ein zuverlässiger Mückenschutz erforderlich (Kleidung, Repellents, Moskitonetz). Die Beratung erfolgt individuell, wenn erforderlich wird ein Rezept für ein entsprechendes „Malaria‐Medikament“ („Prophylaxe“ oder „Notfallbehandlung“) ausgestellt.