Veranstaltungen im Rückblick

Feierabendbier oder Sektfrühstück – Begriffe, die längst zum Sprachgebrauch im Alltag gehören. Mit der Plakat-Aktion im März 2020 wollte das Gesundheitsamt die Bürger dazu bewegen, ihren eigenen Alkoholkonsum kritisch zu hinterfragen und ein Nachdenken über den Umgang mit der legalen Droge Alkohol anstoßen.

Soll Alkoholkonsum tatsächlich als normal erlebt werden? Sind wir uns der Vorbildfunktion für Kinder und Jugendliche bewusst? Muss tagsüber auf öffentlichen Plätzen, an der Haltestelle, in Bädern getrunken werden oder sollte Alkohol nicht seltenen und besonderen Anlässen vorbehalten sein? Und schließlich: Wie viel Alkohol gehört zu meinem Alltag?

„Wir wünschen uns, dass weniger Menschen im öffentlichen Raum Alkohol trinken. Wenn Bier, Sekt oder Wein konsumiert werden, sollte dies risikobewusst und maßvoll erfolgen. Schließlich ist diese Substanz ein Zellgift – und das in jeder Menge.“, erklärt Dr. Kristin Ferse, Koordinatorin für Suchthilfe und Suchtprävention der Stadt Dresden.

Beim Pro-Kopf-Verbrauch liegt Deutschland hinsichtlich des Alkohol-Konsums unter Erwachsenen weltweit nach Moldawien, Litauen und Tschechien gemeinsam mit Nigeria an vierter Stelle. Hierzulande werden 13,4 Liter reinen Alkohols pro Jahr getrunken. In Dresden ist Alkoholmissbrauch bei Männern ab 18 Jahren der häufigste Krankenhauseinweisungsgrund. Auf die Dresdner Gesamtbevölkerung bezogen der dritthäufigste nach Geburten und Herzinsuffizienzen. Dr. Ferse: „Die Legalität des Suchtmittels Alkohol suggeriert vielen Menschen, dass der Konsum harmlos ist oder in geringen Mengen nicht schädlich. Die Bagatellisierung ist gesellschaftsfähig. Allerdings verursacht ein problematischer Alkoholkonsum bis hin zur Alkoholsucht bei den Betroffenen und deren Umfeld ein großes persönliches Leid und hohe gesellschaftliche Kosten.“

Talk im Café Dreikönig: „Leben digital – liken oder lassen?“

"Smartphones und Tablets sind unsere ständigen Begleiter. Auch Kinder und Jugendliche nutzen mobile Endgeräte, um zu spielen, zu kommunizieren und sind „always on“! Problematischer Mediengebrauch bekommt im jährlichen Suchtbericht der Landeshauptstadt Dresden zunehmend Bedeutung. Was müssen wir über Mediennutzung lernen und wie wichtig ist die Digitalisierung des Klassenzimmers?"

Talkrunde bei Dresden Fernsehen mit Beteiligung von Dr. Kristin Ferse (Koordinatorin Suchthilfe/Suchtprävention)

Liken oder lassen? – Dresden Fernsehen

Unter dem Motto „Nikotin und Alkohol – Alltagsdrogen im Visier“ standen die zweiten Jugendfilmtage im Oktober 2018 im UFA Kristallpalast Dresden. 570 Schülerinnen und Schüler der siebten bis neunten Klassen und ihre Lehrkräfte nahmen bei dem breiten Programm das Thema Nikotin und Alkohol aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln ins Visier.

Im Foyer des UFA Kristallpalastes Dresden fanden zahlreiche Mitmach-Aktionen statt. Beim Fragenduell „Denk mit und zeig, was du drauf hast“ konnten die Jugendlichen ihr Wissen überprüfen. Im Promille-Run „Voll neben der Spur“ erlebten sie über Spezialbrillen, wie ein Alkoholrausch ihre Wahrnehmung und Koordination beeinträchtigt. Ziel war es, dass die Jugendlichen sich über Alkohol, Zigaretten und (E-)Shishas informieren und sich persönlich mit der eigenen Konsummotivation und den Suchtgefahren auseinandersetzen. Anschließend öffnete sich der Vorhang für drei Filme, die den Umgang mit Drogen im Alltag, in der Familie, in der Schule oder dem Freundeskreis zeigen.

JugendFilmTage – Fach-und Koordinierungsstelle Suchtprävention Sachsen

Im Mai 2017 fand die bundesweite Aktionswoche Alkohol mit dem Schwerpunkt „Kein Alkohol unterwegs“ statt. Sie forderte dazu auf, im Straßen-, Bahn- und Luftverkehr auf Alkohol zu verzichten.

Partner dieser Veranstaltung waren die Dresdner Verkehrsbetriebe und teilAuto. Zur Umsetzung dieses Ziels wurden durch die Dresdner Verkehrsbetriebe seit Jahresbeginn Piktogramme in Bussen und Bahnen dauerhaft angebracht, welche darauf hinweisen, dass das Konsumieren alkoholischer Getränke in Bussen und Bahnen zu unterlassen ist.

Zudem wurden alle 250 Dresdner teilAutos mit Parkscheiben der Aktionswoche ausgestattet. Mit dem Postkartenslogan „Dresden radelt nüchtern“, wurden Radfahrer angesprochen.

Die Landeshauptstadt Dresden stellte im Jahr 2016 die vielen Facetten unserer aller Süchte und Sehnsüchte in den Mittelpunkt. Dazu wurde durch die Suchtbeauftragte, Frau Dr. Kristin Ferse und die Gleichstellungsbeauftragte, Frau Dr. Alexandra-Kathrin Stanislaw-Kemenah erstmals ein Themenjahr Sucht initiiert. Unterstützt wurde das Themenjahr durch die Sächsische Landesärztekammer und viele Partner und Partnerinnen aus Suchthilfe und Suchtprävention, aber z. B. auch Wirtschaft, Medizin und Kunst.

Auf der Basis der Umsetzung des Strategiepapieres zur Suchtprävention in Dresden ging es bei diesem Themenjahr insbesondere um die Sensibilisierung der Dresdner Einwohnerinnen und Einwohner für das Thema Sucht und die Ermutigung, sich mit Sucht, Genuss und Suchtmittelmissbrauch aktiv und öffentlich auseinanderzusetzen.

Eckpunkte:

• Eröffnung des Themenjahres am 18. Januar
  Unter Beteiligung eines zahlreichen Publikums wurde das Thema "Alkohol" mit seinen vielen Facetten diskutiert.
• Tag der offenen Tür der Selbsthilfegruppe für Alkoholkranke und Angehörige am 3. Februar
• Ausstellungseröffnung „Alltägliche Geschichten“ in der Dreikönigskirche am 15. Februar
  Die Ausstellung fand im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche für Kinder aus Suchtfamilien statt. Zu sehen gab es anonymisierte Beispiele aus der täglichen Praxis der Jugend- und Drogenberatungsstelle.
  
• Vortrags-Abend „Looking for Happiness“ am 26. April
  Was verstehen wir unter „Glück“? Was berauscht uns? Warum streben wir immer nach etwas, was uns (vermeintlich) fehlt? Warum fragen wir nicht danach, was unser Leben lebenswert macht? Ist Glück erlernbar? Diesen und anderen Fragen wurde in der moderierten Diskussion mit anerkannten Fachleuten aus dem Bereich der Psychologie nachgegangen.
• Aktionstage zur Suchtprävention vom 26. bis 28. Mai
  Unter dem Motto „Legst Du Dich mit Crystal an?“ fanden zum dritten Mal die Aktionstage zur Suchtprävention in der Centrum Galerie Dresden statt.
• 1. JugendFilmTage am 22. und 23. November
  „Nikotin und Alkohol - Alltagsdrogen im Visier“ - Mitmach-Aktionen und Filmvorführungen für Schulklassen sowie eine kostenfreie Fortbildung für Lehrkräfte im UFA Kristallpalast Dresden

Eine Veranstaltungsreihe zu Sucht und Rausch in Kooperation des Deutschen Hygienemuseums und der Sächsischen Landesärztekammer.

Die Sehnsucht nach Rausch kennt wohl jeder Mensch. Womit wir uns in Rausch versetzen, unterscheidet sich in den Zeiten und Gesellschaften, aber auch von Mensch zu Mensch. Welche Rauschzustände dominieren uns heute? Insgesamt vier Veranstaltungen sollten anregen, über das Bedürfnis nach Rausch und die Gefahren der Sucht nachzudenken sowie das weite Feld dazwischen auszuloten und eigenes Verhalten zu reflektieren.

Im Juli 2015 präsentierte die Landeshauptstadt Dresden an rund 250 Standorten City-Light-Plakate, welche für ein Leben ohne Drogen werben. Mit zwei verschiedenen Motiven wollte man auf das Problem aufmerksam machen und dazu anregen, offen über illegale Drogen zu sprechen.

Immer mehr Schwangere und Eltern nehmen Crystal aus den unterschiedlichsten Motiven. Egal welchen Erwartungen sie sich ausgesetzt fühlen, was sie glauben, schaffen zu müssen: Kinder haben ein Recht darauf, nüchtern wahrgenommen zu werden. Sie sollen verstehen, dass ihre Eltern nicht immer alles schaffen, dass sie auch manchmal müde sind, dass Aufgaben verteilt werden müssen und nicht alle Wünsche erfüllt werden können.

„Es geht darum seine eigenen Grenzen wahrzunehmen und sich so zu akzeptieren, wie man ist. Manchmal heißt das eben auch, Ängste auszuhalten, Niederlagen einzustecken oder etwas nicht zu schaffen. Das gehört zum Leben dazu.“, so die Suchtkoordinatorin Dr. Kristin Ferse.

Crystal in der Partyszene

Das Plakat zu Crystal in der Partyszene kann anregen, sich folgende Fragen zu stellen: Kann man nur im Rausch gut und ausgelassen feiern? Muss ich auf jeder Party unter Strom stehen? Habe ich dadurch wirklich ein besseres Gefühl? Bin ich anerkannter und cooler, wenn ich was intus habe?

Crystal in der Familie

Das Plakat zu Crystal in der Familie kann folgende Fragen aufwerfen: Muss ich immer alles schaffen – Mutter/Vater sein, Küchenchef, Reinigungskraft, Installateurin, Finanzbuchhalterin und Animateur/in für Kinderquatsch? Muss ich immer fit und verfügbar sein? Wer braucht eigentlich Multitasking? Bin ich unter dem Einfluss von Substanzen wirklich fit? Oder glaube ich das nur?

„Legst Du Dich mit Crystal an?“ (2015)

Die Aktionstage zur Suchtprävention im Mai 2015 in der Centrum Galerie Dresden sollten vor allem Kinder, Jugendliche und Erwachsene erreichen und anregen, über den Umgang mit Suchtmitteln nachzudenken.

Gezeigt wurde eine Ausstellung mit Graffitis zum Thema „Crystal“ und „Was macht mich stark“, gestaltet von Spike Dresden e. V. Außerdem waren Exponate zum Thema „Suchtprävention“ zu sehen, die im Rahmen eines deutsch-tschechischen Schüleraustausches am Romain-Roland-Gymnasium mit Unterstützung von Spike Dresden entstanden.

An verschiedenen Stationen wurde eingeladen, gemeinsam ins Gespräch zu kommen, Fragen los zu werden und aktiv mitzuwirken. So gab es an der (apo)Theke Spielerisches und Interaktives zum Thema Drogen, Rausch und Sucht. An der (saft)Theke konnten frische Säfte aus eigener Herstellung verkostet werden. Rezepte für alkoholfreie Cocktails bieten gesunde Alternativen zum selber Mixen.

An der (krea)Theke gab es „Urban Art“-Workshops zum Thema „Was macht mich stark“. Kreativ konnten dazu Leinwände, Sticker und Paste-Ups gestaltet werden. Die (Info)Theke bot Informationen zum Thema Sucht und Suchtprävention und man konnte sein Wissen darüber bei einem Quiz testen.

„Leg dich nicht mit Crystal an!“ (2014)

Unter diesem Slogan reagierte die Landeshauptstadt Dresden auf die zunehmende Verbreitung der Droge Crystal und organisierte gemeinsam mit vielen weiteren Partnern eine Ausstellung. Das Gymnasium Dresden Cotta nahm die Thematik in ihrer Projektwoche „SehnSucht“ auf. Neben Informationen über die Droge lernten die Schülerinnen und Schüler der 8. Klassen einen ehemaligen Konsumenten sowie die Angehörige eines Betroffenen kennen.

Im Anschluss verarbeiteten sie ihre Eindrücke in Bildern. Darüber hinaus gestalteten Jugendliche des SPIKE Dresden in einem Workshop Graffitis. Alle Ergebnisse wurden in der Centrum Galerie Dresden ausgestellt. Begleitet wurde die Ausstellung durch interaktive, suchtpräventive Angebote des Fachteams Mobile Jugendarbeit zur Suchtprävention der Diakonie Dresden und dem Gesundheitsamt.

Ein musikalisches Highlight stellte der entstandene Rap-Track des Rappers Paliwo dar, der seine eigene Konsumvergangenheit damit verarbeitete und bei der Eröffnungsveranstaltung auftrat.

Von Dezember 2013 bis Januar 2014 hingen im Dresdner Stadtgebiet 160 City-Light-Plakate mit dem Titel „Lustvoll lieben, statt Kater kriegen".

Mit dieser Kampagne sollten zielgerichtet berufstätige Frauen angesprochen werden. Es sollte ein Impuls gesetzt werden über die Menge bzw. Motive des Konsums, insbesondere in Stresssituationen, nachzudenken, zukünftig bewusst wahrzunehmen und diesen ggf. einzuschränken. Alkohol zu genießen bedeutet kleine Mengen zu trinken, zu schmecken, zu riechen und sich Zeit dabei zu lassen. Mit einem verantwortungsbewussten Genuss alkoholischer Getränke gefährdet man weder die eigene, noch die Gesundheit anderer Menschen.